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Full text of "Eichler Die Mittelhochdeutsche Apocalypse"

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Die 

mittelhochdeutsche Apocalypse 

in den Münchener Handschriften 
Cgm. 292 und Cgm. 111. 


503 


Inaugural-Dissertation 

zur 

Erlangung der Doktorwürde 

der Philosophischen Fakultät 
der Königlichen Universität Greifswald, 
vorgelegt 

Erich Eichler 

aus Königsberg Nm. 


Greifswald 

Druck von Julius Abel 
1910. 


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Gedruckt mit Genehmigung der philosophischen Fakultät 
der Universität Greifswald. 

Dekan: Prof. Dr. M. Konrath. 

Referent: Prof. Dr. Gustav Ehrismann. 


Tag der mündlichen Prüfung: 13. Juli 1910. 







Meinem lieben Vater, 



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I. Beschreibung der Handschriften. 

1. Hs. A. 1 ) 

Der Cgm. 111 2 ) 8°, 234 Bll. (= Cim. 169, früher D 3) 
der Königl. Hof- und Staatsbibliothek zu München wurde 1826 
bei öffentlicher Versteigerung der Kabinettsbibliothek des Königs 
Max für die Hofbibliothek angekauft. Die in oberdeutscher 
Mundart 3 * * ) abgefasste Hs. stammt frühestens aus dem Ende 
des 15. Jhd. und enthält im 1. Teil die Apocalypse, im 2. Teil 
Regel und Testament des heiligen Franciscus. Sie ist in Gold¬ 
schnitt und in Bücherschrift mit Goldbuchstaben auf Pergament 
geschrieben, welches neben kleinen Unregelmässigkeiten auf¬ 
fallend weiss und gut erhalten, nur an wenigen Stellen durch¬ 
radiert, durch Gebrauch leicht gebräunt und angeschmutzt ist. 

Die ganze Hs. ist in Leder gebunden und mit einer kost¬ 
baren bronzenen Vorder- und Rückseite versehen, deren beide 
kunstvollen Schliessen erhalten sind. Der Lederrücken trägt 
eine Signatur von moderner Hand: A. Offenbarung Johan 8 . 
B. Regel & Testam*. Francilci. sec. XV exeunt Cimel. D 3. Cod. 

1) Meine eingehendere Beschreibung des Cgm. 111 wurde ao. 1907 
von der Kgl. Preuss. Akademie d. Wissenschaften zu Berlin, Deutschen 
Commission, für das Archiv angenommen. Eine Kopie dieser Beschrbg. 
befindet sich im Archiv der Kgl. Hof- und Staatsbibi, zu München. 

2) Zum Unterschied von Cgm. 292 (Hs. B) ist Cgm. 111 von mir 
mit Hs. A bezeichnet worden. 

3) SchmeHer bemerkt hierzu im handschriftl. Kat. der Kgl. Hof- 

und Staatsbibi, zu München: „Der Dialekt deutet auf Oberschwaben 

oder die Schweiz, nicht ganz correkt“. 


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germ. 111. Die beiden Einbanddecken sind nach A. Dürers 1 ) 
Apocalypse in Bronze ausgeführt. Die Vorderseite enthält nur 
den oberen mittleren Teil des IV. Bl. (s. Fussnote): Der 
thronende Allvater mit dem siebenhörnigen Lamm und dem 
Buch der sieben Siegel, umgeben von den 4 Symbolen der 
Evangelisten. Umschrift: got. bekennä. vnd | secheu (über 
„sechen“ oberhalb der Linie ein Strich), das. mag. nit. gesehen, 
es . sei . | dan . das . hercz . es . frei. | das . es . sich. weruch 
(?, = beruoch ?) . wer . di . kreatur (?) . sei . | Unter dem 
thronenden Herrgott steht mit punktierten Buchstaben: 

ALS . AB . MIR . LIEBET . DAS :f: 

MIR . NIT . WERDEN . MAG f 

ms t gothait 

Die Rückseite ist fast vollständig nach Dürers 2 ) Apocalypse 
(vgl. Sepp, Bl. X.); ausser kleinen Einzelheiten fehlt nur die 
obere linke Ecke. In den vier äusseren Ecken des Rück¬ 
deckels sind die Marterwerkzeuge Christi angebracht: oben 1. 
Dornenkrone, Lanze und Stab mit Essigschwamm, oben r. 
das Kreuz mit den drei Nägeln; unten 1. die Staupsäule und 
Geisselwerkzeuge, unten r. die Judashand mit dem Geldsäckel. 
Die Umschrift enthält folgende Worte: weil, mich kr? erger | 
wort. und. merck (= werck?) . so . bin . ich . noch | ni (= in?) . 
der . nacht. und | sach . noch . nit. den . tag. 

Blatt 3 V ist unbeschrieben; von Bl. 89 und 176 fehlt ein 
Blatt, doch sind die entsprechenden Bll. 95 und 184 vorhanden. 
Vor 204 ist ein Blatt ausgeschnitten, doch ist entsprechendes 
Bl. 206 (Lage ist ein Quinternio) vorhanden. Hinter Bl. 234 
fehlen 2 unbeschriebene Bll. (quaternio), dann folgt ein Qua- 
ternio gänzlich unbeschriebener Bll., von denen die ersten 4 
fehlen und das letzte Blatt auf den Einbanddeckel geklebt ist. 

1) vgl. Blatt IV und X bei J. N. Sepp, Die geheime Offenbarung 
Johannis. 15 Vollbilder nach den Handzeichnungen Albrecht Dürers. 

2) Der Einband muss also erst nach 1498 entstanden sein, da in 
diesem Jahre A. Dürers "Werk erschien. 


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Durch alle diese fehlenden Blätter wird aber nirgends eine 
Textlücke veranlasst. Vor dem Titelbild befindet sich ein 
Vorsatzblatt. Die 30 Lagen selbst wechseln häufig in Quater- 
nionen, Temionen und Quinternionen, deren Anfänge sind: 1, 
9, 17, 25, 33, 41, 49, 57, 65, 73, 81, 89, 96, 104, 112, 120, 
128, 138, 146, 154, 160, 168, 176, 185, 193, 201, 210, 216, 
224, 230. Von diesen sind unten gezeichnet: Bl. 8 V mit I, 
Bl. 17 r mit III, Bl. 33 r mit V, Bl. 48 T mit VI, Bl. 56 y mit 
VII, Bl. 64 v mit VIII, Bl. 72 y mit IX, Bl. 80 y mit X, Bl. 88 v 
mit XI, Bl. 95 v mit XII, Bl. 103 v mit XIII, Bl. 111 v mit XIV, 
Bl. 119 v mit XV, Bl. 127 v mit XVI, Bl. 175 v mit XII (müsste 
XXII heissen). Bei den übrigen Bll. ist offenbar die Lagen¬ 
zählung durch das Beschneiden der Bll. verloren gegangen. 

Manchmal findet sich auch Blatt- oder Seitenzählung mit 
Buchstaben. Nach alter Zählung sind es 234 beschriebene 
Blätter, zu denen noch ein Vorsatzblatt und vier unbeschriebene 
Blätter 1 ) am Ende kommen. Die Höhe des Bl. beträgt 13,1 
bis 13,3 cm, die Breite 10 1 / 2 cm; die Höhe des beschriebenen 
Baumes 7 */ 2 —8 J / 2 cm, die Breite 5 V 2 —6 cm; im II- Teil (von 
Bl. 185 ab) beträgt die Höhe des beschriebenen Raumes 9 J / 2 
bis 9,8 cm, die Breite 7—7 J / 2 cm. Die Blätter sind einspaltig 
beschrieben, im I. Teil meist 9zeilig, im II. Teil einige mit 
9, die meisten aber mit 10 Zeilen. Die Kapitelanfänge, ver¬ 
ziert durch einfache Initialen in Blau, Rot und Grün, beginnen 
stets auf einer neuen Zeile, dagegen finden sich im II. Teil 
Kapitel mit fortlaufendem Text ohne Absätze und Initialen 
[Bl. 193 r , 196 r , 197 r , 200 v ]. Mehrmals sind die farbigen 
Initialbuchstaben in der goldenen Schrift ohne Verzierungen 
wiederholt. Die Hs. ist im I. Teil ganz mit Goldbuchstaben 
in schöner, deutlicher Schrift geschrieben, dagegen ist im 
II. Teil Schrift und Gold schlechter. Sie ist wohl von zwei 
Händen geschrieben:!.) Bll. 1—184, II.) Bll. 185—234. Bl. 104 


1) Es ist möglich, dass der Schreiber hier an Anlage einer 
Familienchronik gedacht hat. 


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und 111 sind offenbar von einer 3. Hand abgefasst und zwar 
in feineren Schriftzügen. 

Das Titelblatt ist von wunderbarer Schönheit in Aus¬ 
führung und in Farbe, vorherrschend zarte rosa und blaue 
Farben, und ist auf das erste Blatt der ersten Lage auf¬ 
geklebt, unten aber fehlen, da es zu stark beschnitten ist, die 
Verzierungen vollständig. Ich halte es nun für angebracht, 
dieses eigenartige und schöne Titelbild näher zu beschreiben: 
Auf dem oberen Teil des Bildes sehen wir den segnenden 
Christus mit der Weltkugel in der Hand auf goldenem Thron, 
rechts und links von je 3 in den Wolken schwebenden Engeln 
umgeben, die ihn anbeten. Unter der Gestalt des Heilands 
blickt man in die Hölle hinein. Zwei schwarze Teufel mit 
widerlichen Fratzen ziehen die sündigen Menschen, deren Ge¬ 
sichter qualvoll verzerrt sind, in den Schlund der Hölle hinab, 
aus dem blutrote Flammen emporzüngeln. Die einfache orna¬ 
mentale Umrahmung des Titelbildes zeigt oben noch kleine 
blumenartige Verzierungen in hellgrüner, weisser, roter und 
goldener Farbe. 

Bl. 184 r enthält noch eine kleine Federzeichnung in Gold, 
die (von links nach rechts in einer Reihe aufeinanderfolgend) 
eine Blume, ein von einem Pfeil durchbohrtes Herz mit der 
Inschrift ihs und einen Vogel mit einer Blume im Schnabel 
darstellt. 

Bl. 234 v enthält am Schluss der Hs. ein Wappen. 1 ) Es 
ist ein sogen, gespaltener Dreieckschild; links: 2, 1, 2 auf¬ 
steigende goldene Adler in blauem Felde; rechts: eine weisse 
Binde in rotem Felde, mit Verzierungen. Der obere Teil 
des Dreieckschildes enthält eine Anzahl (10) nebeneinander 

1) Der linke Teil des Schildes zeigt das Wappen von Österreich 
unter der Enns, der rechte das des Erzherzogtums Österreich. Man 
kann nun wohl mit Sicherheit auf Kaiser Friedrichs III. (1424—1493) 
Tochter Kunigunde schliessen, welche nach ihres Gemahls, des Herzogs 
Albrecht IY. von Bayern, Tode sich in das Münchener Püttrich Regel¬ 
haus zurückzog und von 1508—1520 darin gelebt hat. 


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stehender goldener Punkte, im übrigen fehlen aber Helm, 
Kleinod und Helmdecken. 

Beim Lesen der Hs. bediente man sich noch eines ebenso 
eigenartigen wie kostbaren Lesezeichens, das oben am Einband 
befestigt ist: Sieben 1 ) ovale Bronzeplatten an 7 aus Seide ge¬ 
flochtenen Schnüren, welche alle die gleiche Inschrift tragen: 
auf der Vorderseite steht IHS 2 ) (umgeben von 9 Sternen), 
auf der Rückseite GOTHAIT (umgeben von 8 Sternen). 

2. Hs. B. n ) 

Hs. der Münchener Hof- und Staatsbibliothek. Cgm. 292. 
2°,J)4 Bll. Papierhs. von Anfang des 15. Jhd. 30 cm hoch, 
21 cm breit. Auf der Innenseite des Vorsatzblattes steht die 
alte Signatur: Cod. germ. Chart. Cat. p. 349, darunter, vielleicht 
von einer Hand des 15. Jhd.: Ich han vbrlesn vö dem anfanck 
ditz püchs, darunter von einer Hand des 18./19. Jhd.: 
No. 172 a Co. 4 ) Die, laut eingetragener Jahreszahl innerhalb 
der ersten Initiale A (Bl. lr a ), 1423 begonnene Hs. ist trotz 
mancher abgegriffener Ränder, trotz fleckiger und hin und 
wieder abgeblasster Stellen überall gut lesbar. Am äusseren 
Rande von Bl. lr b steht mit Bleistift „1424 f. 75“, ein Hin¬ 
weis auf die f. 75 stehende Schreiberunterschrift mit der 
Jahreszahl 1424, während sich am unteren Rande von Bl. Ir 
noch der nachträglich eingetragene Besitzvermerk findet: 
Fratrum Monasterij in Inderstorff. 5 ) B. V. M. 6 ) 1642 (?). 

1) Vielleicht in bezug auf die Bedeutung der Siebenzahl im christ¬ 
lichen Vorstellungsleben. 

2) Über dem Zeichen IHS steht noch ein langgezogenes 2. 

3) Ich habe Cgm. 292 zum Unterschied von der 1. Hs. Cgm. 111 
(Hs. A) mit Hs. B bezeichnet. 

4) Offenbar ein Anfang der alten Signatur, die der Schreiber 
zuerst 5 cm unterhalb des Blattrandes begonnen und dann richtiger 
Weise an den Kopf des Blattes gesetzt hat. 

5) Aus dem Kloster Indersdorf haben wir sehr viele Hss.; vgl. 

Katal. der lat. Hss.. 6) Diese drei Buchstaben lassen sich 

vielleicht folgendermassen auflösen: Beatae Virginis Mariae. 


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Inhalt (vgl. Schmellers Katalog No. 292). Bl. 1—18v b : 
Hainricus de Hassia scribens (?) duci Austrie Alb’to Circa. 1. 
Anh dm M. CCC. L XXYI (diese Überschrift ist von späterer 
Hand); am Schluss: A. m. e. n. Hye hat daz püch von gocz 
leichnam ein end. Darauf folgt nach kleinem Zwischenräume 
die Überschrift (Bl. 18v b unten): Darnach hebend sych an. 
VI. namen vö goczleichnam. Über der Zeile (Bl. 19) ausser¬ 
dem noch folgende Überschrift mit Bleistift von moderner 
Hand: Von den VI. Namen gotes. Leichnam’s = vid. inter 
Codd. membr. in 8. p. 131. Am Rande von Bl. 32v a mit 
Bleistift: Cod. memb. f. 93, ebenso Bl. 33r b mit Bleistift: 
f. 100. 

Bl. 33r b —35r b „Ain geped“ mit Glossen in roter Schrift, 
zum Teil interlinear, zum Teil am Rand: Bl. 33v a merck daz; 
Bl. 34v a Daz pringt alles gzz andacht; Bl. 34v a Begreiff daz 
mit fleyzz; Bl. 34v b Aber ain geped; Bl. 34v b Ain gut 1er; 
Bl. 35r a merck mit sewfftn; Bl. 35r a Ain geped; am Schluss: 

-daz er sein natürlich myne vnd sein natürlich begier 

in götlicher begier vnd das er allain in got lebentig ward hie 
auf erttieich vnd mit frawdn ewichlichn dortt in hymelreich 
Amen. 

Bl. 35r b —56r a in roter Schrift: D’ anfanck d’ hailign 
vätt’r vnd gaistlich ze vsten ir fancknüzz in Egypto vnd ir 
namen; am Schluss: hie hat ein ent daz püch von egypten. 

Bl. 56r a : Nun hept sich an ein tractat von der peycht 
der fast nützlich ist cze lesen. 

Bl. 62r b —63r b : Von den zehn gepot. 

Bl. 63r b werden die sieben Hauptsünden erwähnt: 1. Su¬ 
perbia. 2. Accidia. 3. Gula. 4. Luxuria. 5. Avaritia. 6. Jra. 
7. Jnvidia. 

Bl. 65r b —65v b : „Die fünff synn“. 1. Vö sehn. 2. Vö 
hörn. 3. Smeckn. 4. Vö dem münd. 5. Vö den hfiden; Vö 
de füzzn. 

Bl. 65v b unten: Uon den siben sacramet vnd heiligkchait 
der heyligen christnhait. 


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Bl. 68 v b : Uon den sechs werckn d’heilign parm- 
hrczickait die da haissn leippleich. . . 

Bl. 69 r b : Yon den sibn wercken werckn der heilign 
parmhrczichait die da haissent geistleiche lieb wen sy allain 
die sei angehörn. . . 

Bl. 69 v a : Septem dona. Die sibend gab dez heilign geist 
hat vns got gegebn damit wir wider sten sülln den sibn 
haupt sündn. 

Bl. 70 r b : Yon den acht sälickhait wider die man auch 
tödieich sündet vnterweiln wer sy versmächt ze tun. . . 

Bl. 71 r a : Von den newn fromden sunden dye vnter weyln 
tödieich sind vud vnder weyln täglich. . . 

Bl. 72r a : Yon den vier rüffendn sündn die da schreinn 
vmb rach Jn den hymel. . . 

Bl. 72 r b : Die da sündn in den heylign geist (es sind 6 
verschiedene Arten von Sünden). 

Bl. 73r a : Yon den sündn die da vnwissnd geschehn. . . 

Bl. 73r b : Wie du die gepot got soltt haldn. 

Bl. 73v a : Yon den vgessn sündn sy seinn tödlich oder 
täglich. 

Bl. 73v a unten: Yon der püzz nach der peicht. 

Bl. 73v b : Die puzz die ein priest’ nach gnadn seczt ledigt 
ein meschn vö den pein dez fegfewrs. 

Bt. 74 r a : Yon dem Ablos — die slussel der priester. . . 
(das sind die Bestimmungen, die zur Ausübung des Priester¬ 
amts nötig sind, z. B. Erkenntnis, ob Sünden tödlich oder 
täglich sind, wie man eine richtige Beichte abnimmt, was zur 
Seligkeit des Sünders nottut. . .). 

Bl. 75r a : Uon den sündn die den pabst an gehörn. Von 
dem panne. 

Bl. 75r b : Uon den sundn die den pischoff angehören; am 
Schluss: N A ••• M ••• E ••• N ••• finitü per manus Johannis 
stockhaymer feiä tercia pxa ante lucie Anno dm nr (? nostri ?) 
24; darunter: • j• Hie endet sich die peicht ••• 


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Mit Bl. 75 v a beginnt ein neuer Abschnitt, überschrieben 
in Bot über beide Spalten hinweg: Daz ist genant d’ spiegl 
d’ nouicen. 

Bl. 83v a —90v a : Hye hebt an apocalipsis; jeder Anfangs¬ 
buchstabe der 22 Cap. in Kot; am Ende des IV. Cap. findet 
sich in Rot folgender Vermerk: Ca m V; in Cap. V hatte der 
Schreiber die Stelle: „vnd ich waint vil daz niemant waz fundn 
wirdig auf ze tun dz puch noch ez ze sehen“ ausgelassen, 
dann aber unten mit Auslassungszeichen 4 1 hinzugefügt; am 
Schluss (in Rot): Explicit Apokalipsis. 

Bl. 90 v b Überschrift in Rot: Von abgeschaidnhait wie sy 
sey vber ander tugent, daz vindest du hye hernach geschribn; 
auf Bl. 90 v b findet sich am oberen Rande die Bleistiftnotiz 
von moderner Hand: Eckhart; am Schluss: herr got seyst 
gelobt ewiklich. 

Die Hs. ist zweispaltig geschrieben. Die Zahl der Spalten¬ 
zeilen schwankt zwischen 42 und 54; die Höhe des beschriebenen 
Raumes beträgt 23—25 cm, die Breite 7—8 cm. Die Hs. hat 
8 Lagen, beginnend Bl. 1, 13, 25, 37, 49, 61, 73, 83. Sie ist 
also bis auf die 7. Lage, die ein Quinternio ist, in Sexternionen 
geschrieben. Zwischen den einzelnen Lagen befinden sich 
Schutzstreifen aus alten beschriebenen Papier- und Pergament¬ 
blättern. Stärkere Sinneseinschnitte sind durch grosse rote 
Buchstaben und Alinea bezeichnet. Die Initialen der Sätze, 
auch teilweise der Überschriften sind meist rot, selten gestrichelt, 
bisweilen sind sogar menschliche Gesichter in die Höhlung der 
Buchstaben hineingezeichnet. In der Schrift heben sich 5 Typen 
ab: I. Bl. 1—49r a ; II. Bl. 49r b —60v b ; I. Bl. 61r a -75r b ; 
IH. Bl. 75v a —83r b ; IV. Bl. 83v a —90v a ; V. Bl. 90v b —94v a . 

Typ. I. kehrt auf fol. 61 r a —75r b wieder; die Typen sind 
nicht eben schwer zu scheiden, besonders hebt sich Typ. III. 
durch schrägere und weniger verschnörkelte, weiter ausein¬ 
ander gezogene Buchstaben ab. Bl. 1—63 hat die Zählung 
in roten röm. Ziffern und zwar oben in der Mitte zwischen 
den Spalten a und b, von Bl. 64—94 findet sich dagegen oben 


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rechts in der Ecke eine Zählung mit schwarzen arab. Ziffern 
von moderner Hand. 

Die Hs. ist mit starken Holzdeckeln eingebunden, welche 
mit ehemals weissem Kalbleder überzogen und innen stark, 
aussen dagegen weniger von Bohrwürmern zernagt sind. Der 
Rückendeckel des Holzeinbandes hat ebenso wie der Vorder¬ 
deckel 5 Stellen, an denen früher offenbar metallene Buckel 
gewesen sind. Ausserdem aber ist am oberen Rande des 
Rückendeckels durch Loch und Rostflecke eine Stelle be¬ 
achtenswert, an der offenbar früher eine Eisenkette 1 ) be¬ 
festigt war. Auf der Aussenseite des Vorderdeckels ist zwischen 
den beiden oberen Buckelstellen ein 11 cm langer und 5 cm 
breiter Zettel aufgeklebt, der in Schwarz mit roten Linien eine 
jetzt durch Alter und Wurmstich fast unleserlich gewordene 
Inhaltsangabe enthält. Der Rücken trägt in der Mitte die 
Signatur „Hainricus de Hassia Daz puch von gotz leichnam 
Ao (?) 1423.“ Darüber mit Bleistift: N 92, während ganz 
unten die moderne Signatur: cod. germ. 292 mit Tinte hinzu¬ 
gefügt ist. Auf die Innenseite des Vorderdeckels war ein 
beiderseitig beschriebenes Pergamentblatt aufgeklebt, das jetzt 
losgelöst ist und nur noch am oberen Rande mit dem Deckel 
zusammenhängt. Der Inhalt desselben stammt aus einem 
latein. Gebetbuch mit Neumen aus der Osterzeit. Die Innen¬ 
seite des Rückdeckels besteht aus einem nur noch zur Hälfte 
aufgeklebtem, ursprünglich beschriebenen Papierblatt, dessen 
Schrift nicht mehr lesbar ist. 


II. Text von A nnd B. 

Der Cgm. 292 (B) enthält keine besondere Vorrede zur 
Apocalypse, dagegen findet sich eine längere im Cgm. 111 (A), 
die ich hier wörtlich folgen lasse. Der senkrechte | bezeichnet 
den Beginn einer neuen Seite im Text: 

1) Die Hs. war also ehemals ein Codex catenatus. 


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Hie hebt an die die vorred über das buch der himlichen 
Offenbarung Johanis zo lain Apocalipsis genant Johannes ein 
zwelfbot und ein ewangelist | von dem herren cristo usserwelt 
und lieb gehabt in solcher liebe ist er vberflüssiger gehabt 
worden das er an dem abent essen aufif seiner brust rügt vnd 
im da | und im do er bei dem krücz stünd allein sine eigne 
müter befalch vnd den der herr hat berüflfet zu der vmbfahung 
der iunckfrawschafft der da wolt geheirt | habenn dem gab er 
zebehuten die iunckfraw diser do er nun vm das wort gottes 
und die urkund ihesu christi in die insein pathmos ward in 
das eilend kumme | da selbst von de selben ward das büch 
apocalipsis das im uor beweiset ward geschrieben als gelicher- 
weiss in dem anfang der lere das ist des büchs genesis der 
unzerstörlich an | fang wirt uor gemerkt also auch das unzer- 
storlich ende der iuuckfrawe in apocalipsi wirde wider geben 
sprechende Ich bin alpha und o* der anfang und das ende 
Diser ist iohannes | der da wiste und erkant im zu nehen den 
tag siner ufgeeung von de leichna vü zü samen vodert in 
Epheso sine lunger vn gieng ab in die grüb die stat eines 
grabes vnd do er- | volbracht sein gebet gab uff sine geist als 
uswendig worde vö dem schweren des todes wie uil fremd er 
ist erkennet von der Zerstörung des leibs Des aber Schickung 
der geschriflft | oder Ordnung des büch wirt darumb von uns 
nit durch alle ding usgelegt das dem unwissende ze erforschen 
die begirde werde geseczet und dem süchenden die frücht 
der | arbeit vn got die meisterschaflft der lere werde behalten. 
Hie hebt an das buch der heimliche Offenbarung Darinne 
werden beschrieben die Offenbarung die sant- | Johansen durch 
de engel beschehen sind auch die anfechtung vn trübsale die die 
kirch im anfang gelidten hat' auch ieczo lidet und im ende der 
weit und züvoran | zü der zeit des anticrist leiden wirt und von 
der belonung die si wirdt empfahen in dem ewigen leben. 

Im Folgenden sind die beiden Texte A und B einander 
gegenübergestellt. Ein vollständiger Abdruck beider Hss. lässt 


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ihre Beschaffenheit besser erkennen. Die Abweichungen sind 
gesperrt gedruckt. 

In den Hss. besteht der Index e für den Umlaut meistens 
aus zwei schräg übereinander stehenden Punkten, selten ist er 
ein ausgesprochenes e. Beim folgenden Abdruck sind ein¬ 
heitlich bloss 2 nebeneinander stehende Punkte gesetzt. Wo 
im Text von dem Index ü_ über „u“ nur noch zwei Punkte 
sichtbar sind, ist im Druck dennoch der ganze Index JL gesetzt 
worden, z. B. zu für zü. 


Capitel I. 


Hs. A. 

i Die erofnüng jhesu cristi 
die im got gab offenbar ze 
machen sinen knechten die 
ding die do müssen werden 
5 schier vn tette kund sendend 
durch sinen engel sinem knechte 
iohanni der do gab gezeügnüs 
dem wort gottes und die 
zeügknüs Jhesu christi alles 
jo das er sah * Er ist selig der 
do liset -vn der do höret die 
Weissagung und b eh eit die 
ding die do sind geschrieben 
in ir wann die zeit ist nahend 
15 Johannes den siben kirchenn 
die do sind in asia Genad sei 
mit üch vnd der frid von 
dem der da ist und der da 
was und der do ist künfftig 
20 vnd von den siben geisten die 
da sind in dem angesicht 


Hye hebt an apocalipsis. 

Hs. B. 

Daz ist die offnüg Jhü xpi 
die im got gab offen ze 
machen seinen knechtn die 
dink die da müzzn ge- 
schehn schier und er be- 
zaichnt sendent durch seinen 
engl seinem knecht johani d’ 
da gab zeugnüzz dem wart 
gotz und die zeugnüzz jhü 
Xpi in den dingn die er sach 
Br ist sälig d’ da list und d’ 
da hört die wart d’ weis- 
sagüg dez püchs und behüt 
die dink die da sind geschribn 
in jr wan die zeit ist nahen 
Johes den sibn chirchn die 
da sind in Asia Gnad sey 
euch und frid vö dem d’ da 
ist und d’ da waz und d’ da 
künftig ist und vö den sibü 
geistn die da sind in d’ be- 


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Hs. A. 

seines throns und von Jhesu 
christo der do ist ein getreü- 
wer züg der erst geboren 
25 der todten und ein fürst der 
künig der erden der uns 
lieb het und uns wüsch von 
unseren Sünden in sinem vatter 
dem sei glori und gebietung 
30 in den weltten der weite amen 
seht er kumpt mit den wolcken 
un ein ieglich aug wirt in 
sehen und die in stachen und 
den alle die geschlecht der 
35 erden werden sich klagen 
über in auch amen Ich bin 
alpha und o. der anfang und 
das ende spricht der herre 
got der do ist und der do 
40 was vnd der do ist künfftig 
almechtig Ich iohannes ewer 
brüder und teilhafftig in der 
trübsale und in dem rieh und 
in der gedult in iesu christo 
45 Ich was in der in sei die do 
ist geheissen pathmos vmb 
das wort gottes und umb die 
gezeügknus ihesu Ich was im 
geist an dem süntag und ich 
so hört ein grosse stim nach 
mir als eins horns sagend 
Das du sihest das schreib in 
din büch und sende den siben 
kirchen die da sind in asia 
55 epheso un smirne und per- 


Hs. B. 

schawung seins trones vn v& 
Jhü ypo d’ da ist ein trewer 
gezeug ain erstgeporner 
d’ totn und ain fürst d’ künig 
d’ erd Der uns lieb het und 
uns wüsch vö vhssn sündn in 
seim plüt und macht uns 
ain reich und priest’ got 
und seim vat’ dem sey glori 
und gewalt in den weltn d r 
weit ame Secht er kümt in 
den wölken und als aug wirt 
in sehn und die di jn stachn 
und alle geslächt der erd 
klagnt vberjn auch werleich 
Ich pin alpha und. o. ain ane- 
fang und ain end spricht d’ 
hr’ d’ da ist und d’ da waz 
und d’ da künftig ist all¬ 
mächtig Ich Johes eur prüd’ 
und taylhäftig in dem trübsal 
und in dem reich und in ge¬ 
dult in Jhü xpo ich waz in d’ 
jnseln die da hayzzt path¬ 
mos vmb daz wart gotz und 
vmb die gezeugnüzz Jhü XP 1 
Ich waz im geist an de suntag 
und ich hört ain grozze stim 
als ains horns nach mir 
sagent mir Daz du sichst daz 
schreib in ain püch und send 
ez den sibn kirchn die da sind 
in Asia zü ephesen und zü 
smim und zü pergam und zü 


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17 


Hs. A. 

gamo und thiatire und sardis 
und Philadelphia und laodicie 
und ich umbkeret mich das 
ich sehe die stim die do redt 
60 mit mir und do ich was 
umbkeret ich sah siben 
güldin leuchter und in mitte 
der siben gülden lüchter 
einen gelich dem sün des 
65 menschen bekleidt mit einem 
langen leinin kleid und 
forn begürt zu den brüsten 
mit einer gülden gürtel aber 
sein haubt und sein har waren 
70 weis als ein weisse wol und 
als der schnee und sine äugen 
als die flammen des fewrs 
und sine füs gelich dem 
messing als in dem brinneden 
75 ofenn und sine stim als ein 
sim maniger wasser vn hadt 
in siner gerechten siben stern 
und von sine mund gieng us 
ein schwort zu beider siten 
so schargf und sin antlicz lüchtet 
als die sunne in siner krafft 
und do ich in gesach ich viel 
zu sinen füssen als ein todter 
und leget sine gerechte uff 
85 mich sagend nicht soltu 
dir fürchten ich bin der 
erst vn der leczt und bin 
lebendig und was tod un sih 
ich bin lebend in den weiten 

Diss. Eichler. 


Hs. B. 

thyater und zü sardis und zü 
phyladelphia und zü laoditz 
und ich vmkert mich daz ich 
sech die stim die da redt mit 
mir vnd do ich mich het 
umkert do sach ich sibn 
guideine kerczstal undinmitt 
der sibn guidein kerczstal 
ainen geleich dem sün dez 
meschn gechlayt mit langem 
gewant gegürt zü sein’ 
prüst mit ain’ guidein gürtl 
wan sein haubt und sein har 
warn weis alz weizze woll 
und als d’ snee und seine 
augn alz die flame dez fewrs 
vn sein füzz geleich dem 
messing alz in dem prinnentn 
haycz ofen und sein stim 
waz als ain stim manig’ 
wazzer vnd er het in sein’ 
gerechtn hant sibn stern und 
von sein mund gieng aus ain 
swertyetwederhalbn scharf 
und sein antlitz leucht alz die 
sun in jrr kraft und do ich 
jn gesach ich viel zü seinen 
füzzn alz ain toter und er legt 
sein gerechte hant auf mich 
und sprach nicht fürcht 
dir Ich pins der erst und d’ 
lest ich leb und waz tot und 
sich ich pin lebent in den 
weltn d’ weit und ich hab die 

2 


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Hs. A. 

5*o der weit vn ich hab die 
Schlüssel des tods vn der helle 
darumb schreib die ding die 
du gesehen hast und die do 
sind und die do müssen wer- 
95 dengethan nach disen dingen 
Das sacrament der VII stem 
die du sähest in miner ge¬ 
rechte vn di siben gülden 
lüchter die siben stern sind 
ioo siben engel der kirchen vn 
die siben lüchter sind die 
Vn kirchen. 


Hs. B. 

slüzzl dez tods und d’ hell 
Darumb schreib die dink die 
du hast gesehn und die da 
sind und die da müzzn ge¬ 
scheht! schier nach disn 
dingn Dietaugnd’ sibn stern 
die du hast gesehn I mein’ 
gerechtn hant und die sibn 
guidein cherczstal Die sibn 
stern daz sind die sibn engl 
d’ kirchn vnd die sibn chercz¬ 
stal daz sind di sibn kirchn. 


Capitel II. 


i Schreib dem engel der 
kirchen ephesi der da heit 
die sibe sternen in siner ge¬ 
rechten der da geet in der 
5 mitte der sübe gülden leuch- 
ter der sagt dise ding Ich 
weis dine werck un dine arbeit 
un din gedult und das du 
nit magst enthalten die 
io bösen un hast versucht die 
die da sprechen sie sein 
apostelen un sie sind keine 
un du hast si funde lugner 
und du hast gedult vn du 
15 hast enthalten umb meinen 
namen un hast nit abgenome 
aber ich hab wider dich ein 
wenig das du hast gelassenn 
die erste liebe darumb so 


Und schreib dem engl d’ 
kirchn zu ephesen Der da 
hat die sibn stern in sein’ 
gerechtn hant vnd d’ da get 
in mitt der sibfl guidein 
kerczstal d’ sagt dise dink 
Ich waiz deine werck und dein 
arbait und dein gedultikait 
und daz du nicht macht ge- 
leidn die pösen vnd hast 
versücht die di sich sprechn 
potn ze sein und sind sein 
nit und du hast sy fundn 
lugner und du hast gedulti¬ 
kait und hast enthaltn durch 
mein nam und hast nit ge- 
prostn aber ich hab ain 
wenig wid’ dich daz du 
hast gelazzn dein erste lieb 


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19 


Hs. A. 

20 bis gedencke von wan du 
bist usgehawen und thu 
bus vn thü die ersten werck 
thüstu die nit ich kum zü 
dir und werd bewegen 
25 dinen lüchte von siner stat 
dan allein du wirckest büs 
aber das hastu das du hast 
gehasset die werck der nico- 
laiter die auch ich hast Der 
so oren hab zehören der hör 
was der geist sagt den kirchen 
den überwindenden wil 
ich geben zeesse von dem 
holcz des lebens das da ist in 
35 dem paradeis mies gots und 
schreib dem engel der kirchen 
smirne Der erst und der leczt 
der da was todt und lebet der 
saget dise ding Ich weis diue 
40 trübsal un din armüt aber du 
pist rieh und wirst verspot von 
denen die sich sagen zesein 
iuden und sind keine aber 
sie sind die sinagog sathane 
45 nicht fürcht einigers der 
ding die du bist lidenn seht 
der thüfell wirt gesendt us 
uch in den kerker das ir 
werde versvht (?) vn werdet 
50 haben die trübsal zehen tag 
bis getrew unz zü dem tod 
und ich wil dir geben die 
krön des lebens Der oren hab 


Hs. B. 

Darumb piz gedächtig vö 
wänen du seyst geualln und 
würch püzz und tu die erstn 
werck wann ob nicht ich 
küm dir und beweg dein 
kerczstal vö sein’ stat newr 
du würchst püzz wän daz güt 
hastu daz du hast gehasst die 
werck d’ nicolait’ die auch ich 
hazze Der orn hab d’ hör 
waz d’ geist sag den kirchn 
Dem Überwinder gib ich 
ze essen vö dem holcz dez 
lebens daz da ist in dem 
paradis m e i n s gotz Und 
schreib de engel d’ kirchn zü 
smirn Der erst und d’ lest, 
d’ da waz tot und lebt d’ 
speht dise dink Ich waiz dein 
trübsal und dein armüt aber 
du pist reich und wirst vspot 
von den die sich sagent ze 
sein juden und sind sein 
nicht wan sy sind di sinagog 
sathanas nicht fürcht kains 
der ding die du wirst leydn 
Secht d’ teufel wirt legn 
etleich auz euch in karcher 
daz ir wert vsucht und wert 
habn trübsal zehn tag piz 
getrew vncz an den tot und 
ich gib dir die krön dez 
lebens D’orn hab d’ hör waz 
d’ geist sag den kirchn Der 

2 * 


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20 


Hs. A. 

der höre was der geist sagt 
55 den kirchen Der da über¬ 
windet der wirt nit beleidiget 
uö dem ander tod vn schreib 
de engel der kirchen pergami 
der do hat ein scharpffes 
so schwert zu beiden seiten 
spitzig der sagt dise ding 
Ich weiss wo du wonest wa (?) 
ist der stül sathane vn du 
haltest meinen namen vn 
65 hast nit verlaugnet meinen 
glauben un in den tagen 
antiphas mein trewer zeug 
der do ist erschlagenn bei 
uch wa da sathanas wonet 
70 aber ich hab ein lüczel wider 
dich das du hie hast die do 
halten die 1ere balaaz der do 
leret balac zesenden die 
schand für die sün israel 
75 zeessen un ze vnkeuschen also 
hast auch du die da halten 
die lere der nicolaiter ze- 
gleicherweis thü büs thüst 
du mind’ ich wil dir bald 
80 kummen und wird mit in 
streite in dem schwert meies 
mundes Der oren hab der 
höre was d’ geist sagt den 
kirchen Dem überwinden- 
85 den gib ich zeessen das 
verborgen himelbrot und 
ich gib im einen weissen stein 


Hs. B. 

da überwint d’ wirt nit ge- 
laidigt vö de andh tot und 
schreib dem engl d’ kirchn zü 
pergamDer da hat daz swert 
yetwederhalbn scharf D’ 
spricht die dink Ich waiz 
wo du wonest daz do ist d’ 
stül sathanas UDd heltest 
mein nam und hast nit vlauget 
meins glaubn und in den tagn 
antipas meins trewn ge- 
zeugn d’ da wart erslagn 
pey ewch do wonet sathanas 
aber ich hab ain wenig wider 
dich daz du hast die di da 
haltent die 1er balaam der 
da lernt balach ze lazzn 
daz trübsal für die kint 
israhel ze essen vö den opfern 
d’ abtgött’ und ze un- 
käwschn also hastu auch die 
di da haltent die 1er d’ nico- 
lait’ zegleich’weiz würch püzz 
und ob nicht ich küm 
dir schier und streit mit 
in in de swert meins mundes 
Der orn hab d’ hör waz d’ 
geist sag den kirchn Dem 
überwind gib ich vporgene 
mana und gib im ainen 
weissn stain und an de stain 
ain newn nam geschribn den 
niemät waiz newr d’ in 
enphecht vnd schreib dem 


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21 


Hs. A. 

vn in dem stein einen nuwen 
namen geschriben das niemat 
so weist allein der d’ da 
empfecht vn schreib de 
engel thiatire Der sun gottes 
d’ do hat äugen als die f 1 a m m e 
des feurs und sin füs gleich dem 
95 messing sagt dise ding Ich 
erkant dine werck un dine 
gelaube un die libe undienst 
un din gedult vn din iüngste 
werck meer dim (?) die ersten 
ioo aber ich hab wider dich ein 
wenig wan du gestatest dem 
weib iezabel die sich sagt 
zeleren die weissagen und 
zu verleiten mine knecht zu 
105 unkeusche un zeessen von den 
geopferte dingen der abgotter 
vnd ich gab ir zeit das sie 
tette büs un sie wolt nit 
uffhören vö irer vnkeusch 
no vnd seh ich leg sie in das 
bett vn die do vnkeuschen mit 
ir die werden in der grösten 
anfechtung sin dan allein 
si thünt büs von iren wercke 
ns vn ich erschlah ire sün in 
den tod und alle kirchen 
svllen wissen das ich bin 
ersuchen die hercze vn 
die niere un ich wil gebe 
120 eim ieglihe nach sine wercken 
aber ich sag uch vn ander die 


Hs. B. 

engl d’ kirchn zü thyatn D’ 
sün gotz d’ da hat augn als 
die flamm dez fewrs vnd sein 
füzz geleich dem messing der 
spcht dise dink Ich hab 
erkant deine werk vnd dein 
glawbn vnd dein lieb vnd 
dein taugn vnd dein ge- 
dultikait vnd dein leste 
werck mer dan die erstn aber 
ich hab wid’ dich dz du ge- 
statst de weib jezabel die sich 
sagt ze lern den ppheten 
vnd ze vlaittn mein knecht 
ze vnkäwschen vnd ze essen 
vö den geopferten dingn d’ 
aptgöt’ vnd ich gab ir zeit 
daz sy wörcht püzz vnd sy 
wil nit püzzn von irr vn- 
käwsch sich ich leg sy in ain 
pett vnd die da vnkäwschent 
mit ir, di wdent in de grössten 
trübsal newr sy würchn 
püzz vö iren wchn vnd ich 
erslach ir sün mit de tot vnd 
alle kirche werdnt wizzn daz 
ich pin ain erforscher d’ 
hrczn vnd d’ nyren vnd ich 
gib e wr yegleichm nach seinen 
werchn aber ich sag ewch vnd 
den andn die da seyt zü 
thyatir di da nit habnt dise 
ler und di nit erkantn die 
höch sathanas zü gleich’- 


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22 


Hs. A. 

ir seit thiatire welche nit 
haben dise lere' die do nit er- 
kanten die höhe sahane als 
125 wie sie sagen Ich leg uff 
vch kein ander bvrdiedoch 
das ir habt das behalteut bis 
das ich kum vn der do vber- 
windet vn behütet meine 
130 werck bis an das end ich 
wirde im geben den gewalt 
über die volcker vn er wird 
si regieren in einer eisni' rüt 
vn werden erknischet als ein 
135 fas des haferiers vn ich gib 
im einen morgenstern als 
auch ich emphieng von 
meinem vatter Der do hat 
die oren der höre was der 
iio geist sagt den kirchen. 


Hs. B. 

weiz alz sy sagent Ich leg 
nit auf ewch ain andre 
purd doch daz ir habt daz 
behalt vncz dz ich chüm vnd 
d’ da vberwint vnd behüt 
mein gepot vncz an dz end 
dem gib ich gewalt über 
die läwt vn er wirt sy regirn 
in ain eysnen rütn vnd sy 
werdnt zeprechn alz ain vas 
des hafners alz auch ich 
enphieng von meine vat’ 
vnd ich gib im ain morge- 
leichn stern der orn hab 
d’ hör waz der geist sag den 
kirchen. 


Capitel III. 


1 Und schreib dem engel der 
kirchen sardis d’ do hat die 
siben geist gots vn die siben 
stern der da sagt dise ding 
6 Ich weis dine werck wan du 
hast einen namen das du 
lebest un du bist tod gis (?) 
wachende vn bestete die 
ander die do waren tod wan 
10 ich find nit dine werck vol 
vor mime got Darumb hab in 
dem gemüt in weicherweis du 
habest empfangen vn ge- 


Und schreib de engl d T 
kirchn zü sardis der da hat 
die sibn geist gotz vnd die 
sibn stern d’ spcht dise dink 
Ich waiz deine werch wan du 
hast namen dz du lebst vnd 
pist tot piz wachent vnd 
bestätt die andn ding die da 
warn ze sterbe wan ich vind 
deine werck nit vol vor 
meine got darvmb hab in 
deine gemüt in welcher weiz 
du enphiengst vnd hörtest 


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23 


Hs. A. 

höret un behalt (las un thu 
15 busDarumb ob du nit wachest 
ich wil kurae zu dir als d’ 
dieb un ob du wirst nit 
wissen zu welcher stund ich 
kum zu dir aber du hast 
20 wenig namen in sardis die do 
nit habe vermeiliget ir ge- 
wand vnd sie werden wan¬ 
dere mit mir in weisse 
kleidern wan sie sind sein 
25 wirdig der do überwindet der 
wirt also bekleidt mit weis- 
8em gewand vn ich vertilg 
nit sinen namen von dem 
büch des lebens vn ich vergib 
so sinen name vor minem vatter 
un vor sine engein Der da 
hat oren der höre was d’ 
geist sagt den kirchen vn 
schreib dö engel der kirche 
35 philadelphie Der heilig un 
der wäre der do hat den 
schlussel davit der do uff- 
thüt un niemät beschleust und 
der do beschleust vn niemä 
40 uffthut der do saget dise 
ding Ich weis dine werck sih 
ich hab geben ein offe thür 
vor dir die niemant mag be- 
schliessen wan du hast lüczel 
« krafft vn hast behüt mein wort 
un hast nit verleügnet mine 
name sih ich wil geben von 


Hs. B. 

vnd behüt ez vnd würch püzz 
darvmb ob du nit enwachest 
ich chüm zü dir alz der diep 
vnd du waizt nit zü welcher 
stund ich zü dir chüm wan 
du hast wenig namen in sardis 
die nit habü gemayligt ire 
gewant vnd sy gent mit mir 
in weizzm wan sy sind sein 
wirdig der da vberwint d’ wirt 
alzo gechlayt mit weizzm 
gewant vnd ich wirt nit ab 
tün sein nam vö de püch dez 
lebens vnd ich vgich seins 
name vor meine vat’ vnd vor 
seinen engein d’ orn hab d’ 
hör waz der geist sag den 
kirchen Und schreib de engl 
d’ kirchn zü phyladelphyä 
der heylig vnd d’ warhaft 
d’ da hat die slüzzel dauids 
d’ da auf tüt vnd niemät be- 
sleuzzt er besleuzzt und 
niemät tüt auf d’ spcht dise 
dink Ich waiz deine werch, 
sich ich gab ain offne tür 
vor dir die niemät mag besliezzn 
wan du hast ain wenige 
kraft vnd hast behüt mein 
wart vnd hast mit ^laugent 
meins namen sich ich gib dir 
vö d’ sinagogen sathanas die 
sich saget ze sein juden vnd 
sind sein nit wan si liegnt 


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24 


Hs. A. 

der sinagogen sarhane die 
sich sagen zesein iüde vn 
so sind keine sie liegen sich 
ich mach sie das si kummen 
un anbetten vor dinen füssen 
un werden wissen das ich dich 
lieb hab gehabt wan du 
55 hast behalten das wort miner 
gedult un ich wil dich be¬ 
halten von der stund der 
Versuchung die do ist künff- 
tig in allem vmbkrais zü- 
60 versüchen die die do sind 
wonend uff der erde sich 
ich kum schier das das hast 
das behalt das keiner nit 
neme dine krön der do über- 
65 windet den wil ich machen 
zu einer seul in dem tempel 
meins gots vn er wirt für- 
anhin nit usgeen und ich 
wil schreiben uff in den 
70 namen meines gottes un den 
namen der stat meines gottes 
der newen hierusalem die 
da abgestigen ist vom himell 
von mein got und von meim 
75 newen namen Der oren hab 
der höre was der geist sagt 
den kirche vn schreib de 
engel der kirchen laodicie 
amen Der getrew zeüg un 
so der war der do ist ein anfang 
der geschöpff gottes der 


Hs. B. 

sich ich mach daz sy körnen 
vnd an petn vor deinen füzzn 
vnd wdent wizzn dz ich dich 
hab lieb gehabt wan du hast 
behaltn dz wart mein’ ge- 
dultikait vnd ich behalt 
dich von d’ zeit d’ vsuchung 
die da künftig ist in alle 
weit ze vsüchn di da wonent 
auf de ertreich sich ich küm 
schier dz du hast daz halt 
dz chain ander enphach 
dein chron Und d’ da vber- 
wint den mach ich ain saul 
in de tepel meins gots vnd er 
get nit auz fürbaz vnd ich 
schreib auf in den nam meins 
gotz vnd den nam d’ stat meins 
gots. D’ newn jerusalö. die 
da nid’staig vö himel vö 
meine got vnd mein newn 
namen d’ orn hab d’ hör waz 
d’ geist sag den kirchn Ynd 
schreib de engl d’ kirchn zü 
laodicz werleich d’ getrew 
zewg vn d’ warhaft d’ da 
ist ain anfang d’ gescheph 
gotz d’ spcht dise ding. Ich 
waiz deine werch dz du nit 
pist wed’ chalt noch warm 
nit meim willn du werst 
kalt od’ warm wan du pist 
laa vnd nit kalt noch warm 
ich begine dich auz ze 


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25 


Hs. A. 

sagt dise ding Ich weis dine 
werck wan du bist weder kalt 
noch warm Ich wolt das du 
*5 werest kalt oder warm aber 
darumb das du lab bist vn 
bist weder kalt noch warm 
ich wil anfahen dich us- 
zespüczen us minem mund 
so vö minem mund wan du 
sprichst das ich bin rieh vn 
gerichet un bedarff keins un 
du weist nit das du bist ein 
eilender un ein iamriger 
95 vn arm vn blind vn nackend 
Ich rat dir zekauffen von mir 
gold beweret durch das fewr 
das du werdest reich un 
werdest angelegt mit weissen 
io° ge wan den un das die schäm 
diner nackenheit nit er¬ 
schein und salb dine äugen 
mit der äugen salben das 
du gesehest die ich lieb hab 
105 die straff ich un kestig sie 
Darumb hab lieb vn thü büs 
sich ich stee zu d’ thür vn 
klopff ob etlicher hört mine 
stim un mir uff thüt die thür 
110 ich gee in zu im und abent- 
esse mit im un er mit mir 
Der do überwindet ich werd 
im geben zü siezen mit mir 
uff mine thron als auch ich 
i15 überwand und sas mit minem 


Hs. B. 

werfii vö meinem mund wan 
du spehst ich pin reich vnd 
gereicht vnd bedarf kains 
vnd du waizt nit daz du pist 
iamrig vnd iamleich un 
arm un plint vnd nakkent 
Darvmb ich rat dir ze chaw- 
fen vö mir golt bewert durch 
daz fewr daz du wdest reich 
vnd wdest an gelegt mit weizzn 
chlaydn dz die schäm dein’ 
nakkenthait icht erschein 
vnd salb dein augn mit col- 
lirio dz du gesechst Ich die 
ich lieb hab die straff ich vnd 
kesstig die Darvmb nachvolg 
vnd würch püzz sich ich ste 
zü d’ tür vnd chlopf ob yemät 
hört mein stim vnd tut mir 
auf di tür ich gee jn zü im 
vnd abentysse mit im vn 
er mit mir D’ da vberwint 
ich gib im ze siczn mit mir 
auf meim thron alz auch ich 
vberwant un saz mit meine 
vater auf seim thron Der orn 
hab der hör waz der geist 
sag den kirchn. 


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26 


\ 


Hs. A. Hs. B. 

vatter in sinem thron Der oren 
hab der höre was der geist 
sagt den kirche. 


Capitel IY. 


1 Nach disen dingen sah ich 
vn seht ein thür im himel un 
di erst stim die ich hört als 
eins horaes redende mit mir 
sagend steige uffher un 
5 ich zeig dir die ding die da 
müssen werden gethan bald 
nach disen dnigen zehandt 
was ich in dem geist un seht 
ein stul was geseczet im himel 
io un uff dem stül ein siezender 
und der da sas der was gelich 
dem angesicht des steins ias- 
pidis un sardinis un ein r egen¬ 
bogen was in de vmbreis 
i 5 des stuls geleich dem gesicht 
des schmaragde und in de 
umbschweiff des stuls vier- 
unzwenczig sidelen un uff 
den thronen XXIV alte siezend 
20 umbkleidet mit weissen 
gewanden uft uff iren 
haupten gülden krönen un 
von dem thron giengen us 
pliczen un stimmen un dün- 
25 ner un siben brinnende 
lampelen vor dem thron die 
sindt die siben geist gottes un 
in dem angesicht des stuls als 


Nach disen dingn nemt 
war ich sach ain offne tür 
im himel vnd die erst stim di 
ich hört die waz alz ains 
horns redent mit mir vn 
speh steig her vn ich zaig 
dir di dink die da müzzn ge- 
schehn nach disn dingn 
vnd ze hant waz ich im geist 
vnd secht ain stül waz geseezt 
im himel vn auf de stül ain 
sicznder vn d’ da saz d’ waz 
geleich de angesicht dez stains 
jaspidis vnd sardinis vnd ain 
rognpog waz in de vmkraizz 
dez stüls geleich de gesicht 
smaragdini vn in de vm¬ 
kraizz des stüls XXIV stül 
vn auf den thronen XXIV 
altherrn siczent vmbgeklayt 
mit weizzem gewant vn gul- 
dein krön auf irn hawptn 
vnd vö dem thron giengfi auz 
plicz vnd stim vn doner vn 
VII lampen prunen vor de 
thron gotz dz sind di VII geist 
gotz vn in de angesicht dez 
stüls alz ain glesen mer gleich 
christalln vnd in mitt dez 


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28 


Hs. A. Hs. B. 

Capitel V. 

Und ich sah in der gerechten Und ich sach in d’ gerechtn 

des siezenden uff dem thron hant dez siczendn auf de thron 
ein büch geschrieben innen ain püch geschribn innen vn 
und aussen bezeichen mit siben auzzn bezaichnt mit sibn jn- 
5 insigelen und ich sah einen sigeln vnd ich sach ain starkn 
starcken engel predigen mit engl predign mit ain’ grozzn 
einer grossen stimme wer ist stim wer ist wirdig auf ze tün 
wirdig uff zethun das büch un dz püch vnd auf ze lösn sein 
uff zelösen sine insigel un jnsigl vnd niemät macht 
10 keiner mocht im himel noch im himel noch auf d’ erd noch 
uff der erden noch under der vnd’ d’ erd auf ge tün daz 
erde uffthun das büch notch püch noch ez gesehii vnd ich 
es gesehen un ich weinet vil waint vil daz niemant waz 
das keiner funden was fundn wirdig auf ze tün dz 
15 wirdig uffzethun das büch noch püch noch ez ze sehen vnd 
es zesehenn und einer von den ain’ vö den althrrn sprach 
alten sprach zu mir nit wein zü mir nicht wain sich d’ leo 
sihe der löw von dem ge- vö de geslächt iuda die wurtz 
schlecht iuda die wurczel Dauit hat vberwüdn dirr ist 
20 david hat überwunden uff- wirdig auf ze tün dz püch 
zethun das büch vn uffze- vnd ze enpindn sein .YII. 
lösen sine süben insigel insigl vnd ich sach secht in 
und ich sach un seht in der mitt dez throns vn der vier 
mitte des throns un der vier tier vnd in mitt d’ altn ain 


25 tier un in der mitte der alten 
ein lamb steen als erschlagen 
das hett süben hörner un 
süben äugen die do sind die 
süben geist gottes gesant uff 
30 alle erde vn es kam vn nam 
das büch von der gerechten 
des siezenden uff dem thron 
und do er hett uffgethan das 


lamp sten alz d’ slagn habent 
sibn horn vnd . YII. augn 
dz sind die sibn geist gotz 
gesant auf alle die erd vnd 
ez cham vnd nam dz püch vö 
d’ gerechtn hant dez siczendn 
auf de tron vnd do ez het auf 
getan daz püch die vier tier 
vn die . XXIY. althrrn di 



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29 


Hs. A. 

büch die vier tier un die XXIV 
35 alten vielen inder für das 
lamb un hatten ir ieglicher 
harpffen und güldine 
schenckvas vol wol- 
riechends geschmacks 
40 dass sind die gebet der hei¬ 
ligen un sunngen einen newen 
gesang sagend Herr du bist 
wirdig uffzethun das büch 
un uffzelosen sine in- 
45 sigeln wan du bist er¬ 
schlagen un hast uns erlöst 
got in dinem blüt us allem 
geschlecht und zungen vn 
volek un gebürt und du hast 
so uns gemacht ein reich un 
priester un si werden re¬ 
gieren den umbschweiff 
des throns und der tier un der 
alten vn ire zal was tusent 
55 der tusent mit einer grossen 
stimmen sagend JJas lamb 
das da ist erschlagen ist 
wirdig zu emphahen die got- 
heit und krafft un Weisheit 
60 un stercke un ere un glori 
un den segen un alle ge¬ 
schöpft die da ist im himel 
un uff d’ erde und under d’ 
erde un in dem meer und die 
65 da sind in im und ich 
höret si alle sagend dem 
siezenden uff dem thron un 


Hs. B. 

vielln nid’ vor de lamp 
habent ir ygleichz herpfen 
vn guidein veyol vol d’ 
gesmak dz sind die gepet der 
heilign vnd sy sungn ainen 
newen gesanck sagent o hr 
vns’ got du pist wirdig ze 
enphahn dz püch vn auf 
ze tun sein insigl wan du 
pist getöt vnd hast vns erlöst 
got in deim plüt auz allm 
geslächt vn zungn vn volk 
vnd gepürd vnd hast vns ge¬ 
macht ain reich vnd priest’ 
vnssm got vnd wirreichsen 
auf d’ erd vn ich sach vnd 
hört ain stim manig’ engl 
in d’ vmhalbüg dez trons 
vnd d’ tier vnd d’ alten vnd 
ir zal waz tausent d’ tausent 
sagent mit ain’ grossn 
stim Daz lamp dz da ist 
getöt dz ist wirdig ze en¬ 
phahn kraft vnd gothait 
vnd weishait vnd sterck vnd 
er vnd lob vnd segen vn alle 
di geschöpft di da ist in de 
himel vn di da ist auf d’ erd 
vn di da ist vnd’ d’ erd vn 
di da sind in de mer vn di 
in im sind alle hört ich 
sy sagn de siczndn auf de 
thron vnd dem lamp segn vn 
ere vnd lob sey vnssm got 


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30 


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Hs. A. 

de lamb Der segen uii die 
ere un di glori vn der ge- 
70 walt in den weiten d’ weit 
und die vier tier sprachen 
amen und die vierund- 
zwenczig alten vielen nider 
uff ire angesicht uii bette 
75 an den lebenden in den 
weiten d’ weit. 


Hs. B. 

in den weltn der weit vnd di 
vier spchen amen vnd di 
.XXIV. althrrn die vielln 
nider vnd anpettetn got. 


Capitel VI. 


i Und ich sähe da das lamb 
hette uffgethan eines von den 
siben insigelen und ich höret 
eines von den vier thieren als 
5 ein stime eines donners s a g e d e 
kumm un sich vn ich sähe und 
sehent ein weisses ros vn der 
da sas uff im der het einen 
boge und ein krön die was 
io im gegeben vnd er gieng us 
überwindende das er über- 
wüde vnnd da es uffgethan 
das ander insigel ich höret das 
ander thier sagende kumm 
15 und sih und seht ein anders 
rotes ros gieng us und der da 
sas uff im dem was gegeben 
das er neme den frid von der 
erden und das sie sich er- 
20 schlügen aneinander un 
ein gros schwert ward im ge¬ 
geben und da es het uff gethan 
das trit insigel ich hört das 


Und ich sach do daz lamp 
het auf getan ains vö den 
sibn insigeln vnd ich hört ains 
vö den vier tiern sagent alz 
ain stim ains grozzn doners 
küm vn sich vnd ich sach 
vnd secht ain weizz roz vn 
der da saz auf im d’ het ain 
pogn vnd im ward gegebn 
ain krön vn er gieng auz ze 
vberwindn daz er vber- 
wund vnd do ez het auf 
getan dz and’ jnsigl ich hört 
dz and’ tier sagent küm vn 
sich vn ich sach vn ain and’ 
rotez roz gieng auz vn d’ da 
saz auf im de waz gegebn dz 
er nem den frid vö d’ erd vn 
dz si sich ainand’ erslügn 
vnd ain grozz swert ward im 
gegeben vn do ez het auf 
getan dz drit insigl jch hört 
dz drit tier sagent küm vnd 


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31 


Hs. A. 

trit thier sagend kumm un 
25 sihe und seht ein schwarcz ros 
un der da sas uff im der het 
ein woge inn siner hand un 
ich höret da ein stimm in 
mitten der vier thieren 
30 sagende czwü mas weiczen 
vmb eine pfenning un trer 
czwifaltig mas gersten vmb 
ein pfenning unnd den wein 
und das öle beschedige 
35 nit vnd da es hette uff- 
gethan das vierd insigel ich 
höret die stim des vierde 
thieres sagende kumm und 
sihe un seht ein bleiches ros 
40 un der da sas uff im des nam 
was der tode un die höl nach¬ 
folget im unnd im ist ge¬ 
geben gewalt über die vier 
teile der erden zü dotten mit 
45 dem schwert un mit dem 
hunger und mit dem tode 
und mit den thieren der erde 
und do es het uffgethä das 
fünft insiegell ich sah under 
60 dem altar die seien der er¬ 
schlagen umb das wort gots 
un umb die zugknus die sie 
hetten und schrien mit 
grosser stimm sagende Hei- 
55 liger vnd warer herr uncz 
wie lag urteilstu nicht un 
richest nit unser blüt von 


Hs. B. 

sich vn secht ain swartz roz 
vn d’ da saz auf im d’ het 
ain wag in sein’ hant vn ich 
hört alz ain stim in mitt d’ 
vier tier sagent ain zwy- 
faltige maz wayczens vmb 
ain phening vn drey zwyfaltig 
maz gerstn vmb ain phening 
vn nicht schad de wein 
vn dem öl vnd do ez het 
auf getan dz vierd insigl jch 
hört die stim dez vierdn tiers 
saget küm vn sich vn secht 
ain plaichez roz vn d’ da saz 
auf im dez nam waz ’d’ tot 
vn di hell nachvolgt im vn im 
ward gehn gewalt vb’ die 
vier tayl d’ erd ze tötn mit 
de swert vnd mit de tod vn 
mit de hung vnd mit den 
tiern d’ erd vnd do ez het auf 
getan dz fünft insigl jch sach 
vnder de altar gotz di sein 
d’ erslagn vmb dz wart gotz 
vn vmb die gezeugnuzz die 
sy hetn vn sy schrirn mit 
ain’ grozzn stim saget o 
hr heyliger vn warhaft 
wie lang vrtailstu nit vnd 
riehst vns plüt von den di 
da wonent auf d’ erd vn ir 
ygleichm ward gegebn 
weizz gewant vn in ward 
gesagt daz sy ruetn noch ain 


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32 


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Hs. A. 

denen die da wone uff der 
erden und weisse gewand 
60 sind gegeben ir ieglichem 
vn es wart gesagt zü inen 
das sie rüeten noch ein kleine 
zit bis die zal irer mitt¬ 
knecht und irer brüder würde 
65 erfüllet die da sind ze- 
tödten als auch sie und ich 
sähe do es hett uffgethan das 
sechste insigell un seht ein 
grosse erdbidnung ward 
70 gemacht und die sün ward 
schwarcz als ein her in er 
sack und der gancz mon 
ward als das blüt un die 
sternen des himels vielen uff 
75 die erde als der feigenbaum 
lasset sine pros so er wirt 
bewegt von dem grossen 
winde und der himel schied 
sich als ein ingebundens 
so büch un ein ieglich berg und 
insei wurden bewegt von iren 
stetten und die künig der 
erden die fürsten und die 
tribuner und die riehen un 
85 die starcken uü ein ieglich 
eigner un freier verbürgen 
sich in die holeren un in 
den steinen der berg un 
sprach zü den bergen un zü 
oo den steinen vallent uff uns 
un bedeckent uns vor dem 


Hs. B. 

wenige zeit piz di zal irr 
knecht vn irr prüd’ wurd 
erfült die da sind zer tötn 
alz auch sy vnd ich sach do 
ez het auf getan dz sechst 
insigl secht grozz erdpidmüg 
ward gemacht vn die sunn 
ward swarcz alz ain hgrein’ 
sack vnd d’ man ward aller 
als plüt vn die Stern dez 
himels vielln nid’ auf die erd 
alz d’ veygnpawm läst sein 
grozzn so er wirt bewegt vö 
de wint vnd d’ himel schied 
sich als ain ingewuntens 
puch vn ain ygleich perg vn 
jnsel wurdn bewegt vö irn 
stetn vn di künig d’ erd vnd 
die fürstn vn di tribuner vn 
di reichn vnd die starckn vnd 
ain ygleich knecht vn freyer 
di vpurgn sich in den hölern 
vn in den stainen d’ perg vn 
spehn zü dn pergn vn zü den 
stainen vallt auf vns vn be¬ 
deckt vns vor de antlitz dez 
siczüdn auf de tron vn vor 
de zorn dez lamptz wan d’ grozz 
tag irs zorns ist chömen vnd 
wer mag gesten. 


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33 


Hs. A. Hs. B. 

angesicht des siezende uff 
dem thron un vor dem zorn 
des lambs wan der gros tag 
95 irs zornes ist kümmen un wer 
mag gesteen. 

Capitel VII. 


i Nach disen dingen sah 
ich vier engel steen uff den 
vier örtern der erde haltend 
die vier wind der erde das si 
6 nit weeten uff die erde noch 
uff das meer noch in keinen 
bäum un ich sah einen andern 
engel uffstigen von dem 
uffgang der sunnen der heet 
io das Zeichen gocz des leben¬ 
digen un der schrei mit 
grosser stim den vier engein 
den da was gegebe zeschaden 
der erden un dem meere 
iß sagend nicht wolt schaden 
der erde vn dem mere noch 
den bäumen bis das wir be- 
zeichen die knecht gottes an 
iren Stirnen un ich hört die 
20 zal der gezeichenten hündert 
vier und vierczigtüsent ge- 
zeichent us alenn dem ge- 
schlecht der sün irael us dem 
geschlecht iuda zwelf tüsent 
25 gezeichent us dem geschlecht 
ruben zwelftüsend gezeichent 
us dem geschlecht gad zwelf 

Dies. Eichler. 


Nach disn dingn ich sach 
vier engel sten auf den vier 
örtern d’ erd haldent di vier 
wind d’ erd dz sy ich weetn 
auf die erd noch auf daz mer 
noch auf chainen pawm vnd 
ich sach ainen andern engl 
auf gen vö de aufgang d’ 
Bunn habent dz zaichfl dez 
lebetign gotz vnd er schray 
mit ainer grozzn stim zu 
den vier engein den da waz 
gegebn ze schadn d’ erd vn 
dem mer vnd sprach jr 
svllt nit schaden d’ erd 
noch de mer noch den paw- 
men piz dz wir bezaichn di 
knecht gotz an irn stirn vnd 
ich hört di zal d’ gezaichentn 
hundt’ vn .XLIV. tausent 
bezaichnt vö ainem 
ygleichn geslächt der sün 
ysrl vö dem geslächt juda 
Xn. tauset bezaichnt vö de 
geslächt rüben . Xn . tausent 
bezalt vö de ge. gad. XII. t. 
be. vö de ge. aser XII. t. b. 

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Hs. A. 

tüsene gezeichent us de ge- 
schlecht aser zwelftösent ge- 
30 zeichent us de geschlecht nep- 
talim zwelftusent gezeichent 
us de geschlecht manasse 
zwelftusent gezeichent us dem 
geschlecht simeon zwelftüsent 
35 gezeichent us de geschlecht 
levi zwelftüsent gezeichent ub 
de geschlecht isachar zwelf¬ 
tusent gezeichent us dem ge¬ 
schlecht zabulon zwelftüsent 
40 gezeichent us dem geschlecht 
ioseph zwelftüsent gezeichent 
us de geschlecht beniamin 
zwelftüsent gezeichent nach 
disen dingen sah ich ein grosse 
45 schar d’ niemant mocht ge- 
zelen von allen leiten und 
geschlechte un volckem und 
züngen steen vor de thron un 
in dem angesicht des lambs 
50 bekleidet mit weissen stolen 
un balme in iren henden un 
si schrien mit grosser 
stimm sagende Das heil si 
unser got der da siezet uff 
55 dem thron un dem lamb und 
al engel stünden in dem 
vmbkreis des throns vn der 
vier tier un der alten un 
viele nider uff ire anlicz in 
60 dem angesicht des throns un 
anbetten got sprechende 


Hs. B. 

vö de ge. manasses XII. t. b. 
vö de ge. neptalim XH. t. 
be. vö de ge. symeon XII. t. 
be. vö de ge. leui. XII. t. be. 
vö de ge. ysachar XH. t. be 
vö de ge. zabulon . XII. t. be. 
vö de ge. joseph XII. t. be 
vö de ge. benyamin XII. tausent 
bezaichnt nach disn dingn sach 
ich ain grozze schar die nie- 
mät macht gezelen vö alln 
läwtn vnd geslächtn vn volkn 
vnd zungn stent vor de tron 
in dem angesicht dez lamptz 
gechlayt mit weizzn chlaydn 
vn palm warn in irn hendn 
vn rüeften mit ain’ grozzn 
stim vn spehn hayl sey 
vnssm got d’ da siezt auf 
de tron vn de lamp vn alle 
engl stundfi in d’ vmbhalbüg 
dez trons vnd d’ alten vn d’ 
vier tier vn sy viellen nider 
auf ir antlitz in de angesicht 
dez trons vnd anpettetfi got 
vn spehn werleich segen 
vn chlarhait vn weishait vn 
danckperkait ere vn kraft 
vnd sterk sey vnssm got in 
den weltn der weit amen vnd 
ain’ vö den altn antwt vn 
speh zü mir die di da sind 
gechlait mit weizzn chlaydn 
wer sind sy od’ vö wan sind 



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35 


Hs. A. 

amen Der sagn und die 
clarheit un wisheit un danck- 
sagung ere un kraft un 
65 stercke si unser got in den 
weiten der weit amen und 
einer von den alten antwurt 
vn saget mir Dise die da 
sind bekleidet mit weissen 
70 stolen wer sindt si und von 
wann sind si kummen und ich 
sprach zü im min (?) herre du 
weist es und er sprach zfi mir 
Diese sind kummen von der 
75 grossen trübsale un haben 
gewasche ir stolen un haben 
si gewisset in dem blüt des 
lambs Darumb sind si vor de 
thron gots un dienen im dag 
so un nacht in sine tepel un der 
da siezt uff dem thron der 
wirt wonen ob in si wirt 
nit hügere noch dürste 
füranhin noch wirt uff 
85 si fallen die sun noch die 
hicze wan das lamb das da 
ist in mit des throns das wirt 
si regiere un würt si 
füren zü de brunnen der 
so wasser des lebens un got 
wirt ab wischen alle zeher 
von ire äugen und do es hett 
uffgethan das sübend insigl do 
wart ein stille in de himel 
95 bi einer halben stundt. 


Hs. B. 

sy chömen vn ich spch zü im 
mein hr du waist ez vn er 
spch zü mir Die sind di da 
sind chömen vö grozzem 
trübsal vn habn gewaschn ire 
gewant vn habnt sy geweiz- 
zet in de plüt dez lamptz 
darvmb sind sy vor de tron 
gotz vn dienent im tag vn 
nacht in seim templ vn d’ da 
siezt auf de tron d’ wo net ob 
in sy hungert noch dürst 
fürbaz nicht vn die sunn 
noch chain hitz vellt auf 
sy wan dz lamp daz da ist in 
mitt dez trons daz rieht sy 
vn fürt sy zü den prünnen d’ 
lebntign wazzer vn got 
wischt ab ain ygleichn 
zäher vö irn augn vnd do ez 
het auf getan daz sibnt insigl 
do ward ain sweygn im 
himel alz ain halbe stund. 


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36 


Hs. A. Hs. B. 

Capitel YHI. 


i Und ich sah siben engeil 
steen in dem angesicht gotts 
vn siben horner sind in ge¬ 
geben un ein ander engel kam 
ß un stund von dem altar der 
hatt ein guldin rauchvas in 
siner hende un vil weirach 
sind im gegeben das er gebe 
vö den gebetten aller heiligen 
io uff dem guldin altar der do 
ist vor dem thrö gots und 
der rauch des weirachs steig 
uff von den gebetten der 
heiligen von der hand des 
15 engels vor got und der engel 
nam das rauchwas un fult es 
vö dem fewr des altars un 
lies es an die erde un es 
wrden donner un stimme un 
20 pliczen un erdbidmung un 
die siben engel die da hatten 
die siben horner bereiten 
sich das die sungen mit den 
hörnern und der erste engel 
25 sang mit dem horn un es 
ward gemacht hagel un fewr 
vermischt in blüt un ward 
gesendet in die erde un das 
dritteil der erde ward verbrant 
30 un das dritteil der bäum 
ward verbrant un alles 
grüshew wardt verbrant und 
der ander engel sang mit dem 


Und ich sach . VH . engl 
sten in dem anplik gotz 
vnd . Yn. horn wurden in 
gegebn vn ain and’ engl kom 
vnd stund vor de altar habent 
ain guidein rauchvas in sein’ 
hant vn vil weyrach wurdn 
im gegebn daz er geb vö den 
gepetn aller heilign auf den 
guidein altar d’ da ist vor de 
tron vn d’ rauch d’ weyrach 
vö den gepetn d’ heylign 
d’ gieng auf vö d’ hant dez 
engels für got vn d’ engel 
nam dz rauchvaz vn fült ez 
vö de fewr dez altars vnd 
liezz ez an die erd vnd ez 
wurdn doner vn stim vn 
pliczen vn grozz erdpidera 
vn die . YH. engl di da hetn 
di YH. hören di beraittn sich 
dz sy sungn mit de horn vnd 
d’ erst engl sang mit de horn 
vnd ez ward gemacht hagel 
vn fewr gemischt mit plüt 
vn ward gelazzn an die erd 
vn dz drit tayl d’ erd ward 
vprant vn allez grvnes häw 
ward Vprant vnd d’ and’ 
engl sang mit dem horn vnd 
ain prinends fewr alz ain 
grozzer perg ward ge- 
warfn in daz mer vn dz 


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37 


Hs. A. 

horn un als ein grosser 
. 35 berg brinnende mit de 
fewr war gesendt in das 
meer un der dritteil der ge- 
schopff die da hetten seien 
in dem meer die stürben und 
40 das dritteil der schiff verdarb 
vn der dritt engel sang mit 
dem horn un ein grosser 
stern brinnend als ein vackel 
viel von de himel und viel in 
« das dritteil der flüs un in die 
brunen der wasser un der nam 
des sterns ist geheisse Wer¬ 
mut und das dritteil der 
wasser ward gemacht zu wer- 
50 müt und vil menschen stürben 
von den wassern wan si waren 
bitter und der vierde engel 
sang mit de horn un das drit¬ 
teil der sun ward geschlagen 
55 vn das dritteil des mons un 
das dritteil der stern also das 
irer dritteil ertunckelet un 
ir dritteil lüchtet nit den 
dag un züglicherweis der 
60 nacht und ich sach un hört 
ein stim eins adlers fliegend 
durch die mitte des himel 
un sagend mit grosser stim 
we we we den die da wonen 
65 uff der erden von den anderen 
stimmen der dreier engel die 
waren singen mit dem horn. 


Hs. B. 

drit tayl dez mers ward 
plüt vn dz drit tayl d’ ge- 
schepft die da hetn sei in 
de mer die sturbn vn dz drit 
tayl d’ sch eff vdarb vn d’ drit 
engl sang mit de horn vn ain 
michel stern prinent alz ain 
fackel viell vö himel vn viel 
in daz drit tayl d’ flüzz vn 
auf die prüunen d’ wazzer 
vnd d’ nam dez stern^ waz 
gehaizzn b er müt vn dz drit 
tail d’ wazzer wart gemacht 
in wermüt vn vil meschn 
sturbn vö den wazzern wan 
si warn pitter vnd d’ vierd 
engl sang mit de horn vn daz 
drit tayl d’ sune wart geslagn 
vn dz drit tayl dez mäh es 
vn dz drit tayl d’ stern alzo 
dz ir drittail d’tuukelt vn 
dz drit tayl läuchte mit de 
tag vn zü gleich’weiz d 1 nacht 
vn ich sach vn hört ain stim 
ains adlers fliegnt durch mitt 
de himel saget mit ain’ 
micheln stim we. we. we. den 
di da wonent auf d’ erd vö 
den andh stimen d’ dreyer 
engl di da warn ze singen 
mit dem hören. 


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38 


Hs. A. Hs. B. 

Capitel IX. 

1 Und der funft engel sang Und d’ fünft engl sang 
mit dem horn un ich sah einen mit dem horn vn ich sach ain 
stern gevalle vom himel an stern nider geualln vom 
dieerdeun der schlussel des himel an di erd vn im waz 
5 brunen des abgrundes was gegebn d’ slüzzel dez 
im gegeben und eer tet uff prünens dez abgründs vn 
den brunen des abgrundes un er tet auf den prünen dez ab- 
der rauch des brunnen steig gründs vn d’ rauch dez prünens 
uff als ein rauch eins grossen gieng auf alz d’ rauch ains 
io ofen un die sun un der lufft micheln ayczofens vn die 
wart vinster von dem rauch sunn ward vinst’ vnd d’ 
des brunnen un vo dem rauch luft vö de rauch dez prünens 
des brunnen gienge us hew- vn vö de rauch dez prünens 
schrecken in die erde un giengen auz häwschrek an 
15 inen was gegeben gewalt als die erd vn in waz gegebn 
die scorpionen der erden gewalt alz die schorpn d’ erd 
haben gewalt und wrd gebotte habent gewalt vn in waz ge- 
das si nit schatten dem hew potn dz sy nit schadetn de 
der erde noch einer iegliche häw d’ erd noch ainem 
20 grüne noch eim ieglichem ygleichn grünen ding noch 
bäum dan allen den men- den pawme newr alain den 
sehen die da nit haben das meschn di nit haben daz 
Zeichen gots an iren Stirnen zaichn gotz an iren stirn vfi 
und in ward gesaget das sie in waz gegebn dz si sy 
25 si nit todten aber das sie si nit tötetn sund’ dz si sy 
krüezigten finf (?) moned un chräuczigetn fünf mänet vn ir 
ir krüezigung was als krüezi- kräwzigüg waz alz di kräw- 
gung des scorpion so er czigüg dez schorpn so er 
schlecht den menschen vn in siecht den meschn vn in den 
30 den dagen werden die tagn suchent di meschn 
menschen suchen den tod den tot vn vindent sein 
vn werde in nit finden un nicht si begerent ze sterbn 
si werden begere zü sterben vn d’ tot fleucht vö in vn 



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39 


He. A. 

und der tod wirt fliechen 
35 von in ufi die glichnüssen 
derhewschrecken sind glich 
den rossen bereit zü dem strit 
und uff iren haupten als die 
krönen glich de gold un ir 
40 antlitz als die antlicz d’ 
menschen un hette har als 
die har der weib un ire zen 
als die zen derlöwenund hetten 
panczer als eisnen panczer 
46 und die stim irer flügel als 
die stim der wege maniger 
ros lauffende zu dem streit 
und hetten schwencz glich 
den scorpione un stachel 
so waren in iren schwenczeun 
ire gewalt was zeschadeu de 
menschen fünf moned und 
hetten über sich einen künig 
den engel des abgrunds des 
55 nam ist hebreisch abaddon 
aber kriechisch appollion un 
zü latin habend den namen 
verwstend Das ein wee ist 
abgangen un seht nach 
60 kummen zwei wee nach 
disen dingen un der sechst 
engel sang mit dem horn un 
ich hört ein stim us den vier 
örtern des gülden altars der 
65 da was vor den äugen gottes 
sagend dem sehste engel der 
da hat das horn Los uff die 


Hs. B. 

di geleichnüzz d’ häw- 
schrek ward geleich den 
rossen berait zü de streit vn 
auf irn hauptn krönen gleich 
de golt vn ire antlitz warn 
alz di antlicz d’ mann vn 
hetn har alz di har d’ weyber 
vnd ir zend warn alz di 
zend der leoen vnd hetn 
panczer alz eysneine panc¬ 
zer vn die stim irr vettich 
waz alz die stim d’ wägn 
manig’ rozz lauffent zü de 
streit vn hetn zägl geleich 
den schorpen vn garteysn 
warn in iren zügeln vn ir 
gewalt waz ze schadn den 
menschn fünf mänet vn s i 
hetn vber sich ainen künig 
den engl dez abgrüntz dez 
nam ist hebreischen abad¬ 
don aber krichischn ap¬ 
pollion vn latein het er aine 
nam vwüstend Daz ain we ist 
hin vü secht noch zway we 
körn ent nach disn dingn vnd 
d’ sechst engl sang mit de 
horn vn ich hört ains Vo 
den vier örtern dez guidein 
altars d’ da ist vor den augn 
dez hrrn sagnt zü de sechstn 
engl d’ da het daz horn En- 
pind di vier engl die da sind 
gepundn auf de micheln 


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40 


Hs. A. 

vier engel die da sindt ange- 
bunde in dem grossen Aus 
70 eufraten un die vier engel wrde 
uffgelosetdieda waren bereit 
in stunde un in tag un in moned 
un iar das sie erschlugen 
das das dritteil der menhen 
75 un und die zal des reittenden 
hores czwenczigtusent mal 
zehentusentun ich hört ire zal 
vn also sah ich ros im gesicht 
und di do sassen uff inen die 
so hatte feurin un iacincten un 
schweble panczer un die 
haupt der ros als die haupt der 
1 ö w e n von irem mund gieng uss 
fewr vn rauch schwebel und vö 
85 disendrienplage ist erschla¬ 
gen das dritteil der menschen 
von dem fewr un von dem rauch 
und vom schwebel die da us- 
giengen von irem mund wan 
90 d’ gewalt des ros was in irem 
mund vn in iren schwenczen 
wan ire schwencz waren 
gelich den schlänge habend 
die haupt und in disen schade 
95 sie un die andere menschen 
die do nit wurdenerschlagen 
in disen plage noch wirckten 
bus von den wercken irer 
hende das & nicht anbetten 
ioo die tüfel noch die guldin 
abgoer noch die' sillberen 


Hs. B. 

fluzz eufraten vn di vier engl 
wurdn enpundn die da warn 
berait in stund, in tag. in 
mänet vn in jar dz si tötetii 
dz drit tayl d’ meschn vn 
di zal dez reytnden hers 
waz .XX. tauset zehn 
tauset vnd ich hört ir zal vn 
alzo sach ich roz in dem ge¬ 
sicht vfi di da sazzen auf in 
di hetn fewrein panczer 
vnd iacincteine vn swebe- 
leine vn di haupt d’ rozz 
warn alz die haupt d’ leon 
vnd vö irem mund gieng auz 
fewr rauch vn swebel von 
disen dreyn plagn wart 
getöt dz drit tayl d’ meschn 
vö de fewr vn vö de rauch 
vn vö de swebl daz da auz 
gieng vö irem mund wan d’ 
gewalt d’ rozz waz in irm 
mund vn in irn zägeln die 
warn gleich den slangn 
habent haupt vnd den schadent 
sy vnd di andern di nit 
wurdn getöt mit disen plagn 
noch enworchtn püzz vö 
den werchn irr hend daz si 
nit anpettetn di teufel vn 
di guidein abtgöt vn die 
silbrein vn die erein vn 
die stainein vn die hüllzein 
di nit mügn gesehn noch ge- 


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41 


Hs. A. Hs. B. 

noch die erin un die steinen hörn noch geen vn si worchtn 
unddiehülczerndienitmügeu nit püzz vö irn manslachtn 
gesehen noch gehören noch noch von irn zaubernüzzn 
iC5 geen un tetten nicht büs noch vö irr vnchäwsch noch 
von iren menschlechten noch von iren diephayten. 
von iren vergiften wercken 
noch vö iren unkeüschen 
noch von iren diebstalen. 

Capitel X. 

1 Und ich sah einen anden Ynd ich sach ainen andn 
starcken engel herabstige starkn engl nid’steign vö 
vom himel bekleidet mit den de himel gechlaydet mit der 
wolckenn und ein regenbog wölken vn ain regnpog waz 
5 uff sime haubt un sein antlicz auf seinem haupt vn sein 
was als die sunn und sine fus antlicz waz alz die sunn vn 
als die seul des feürs un het sein füzz alz ain säwl dez 
ein uffgethäs büch in siner fewrz vn er het ain auf getans 
hand vn seczt sine gerechten püch in sein’ hant vn er seczt 
io fus uf dem mere aber den seinen rechtn füz auf daz 
lincken uff die erde un schri mer ab’ den tenken auf die 
mit einer grossen stim als erd vn er rüfft mit ain’ 
der leo so er lüet un do er micheln stim zü geleich’- 
hatgeschriendiesibendonner weiz alz d’ leo so er lüet vn 
15 redten ir stim und do die do er het gerüeft di . YII. 
siben donner hette geredt döner hetn geredt ir stim 
ire stim un ich was schri- ich waz ze schreibn vn ich 
bend und ich hör ein stim hört ain stim vö himel sagent 
von dem himel mir sagend zaichen di ding di di .YII. 
20 zeiche die ding die die siben doner habn geredt vnd nicht 
donner haben geredet und solt schreib sy vn der engel den 
si nit schriben und der engel ich sach sten auf d’ erd vn 
den ich sah steen uff dem auf de mer d’ hüb auf sein 
meer un uff der erden hüb hant zü de himel vn swür pey 



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42 


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Hs. A. 

25 uff sine hand zü dem himel 
und schwür bei dem lebedigen 
in den weiten der weit der 
da ge8chüff den himel un die 
ding die da sind in im und 
3o die erde und die ding die da 
sind in ir un das meer un 
die ding die da sind in im 
wan die zit wirt nit fürbas 
aber in den dagen der stim 
36 des sibende engels so er an- 
fahet zesingen mit der horn 
so wirt volendet die heimlig- 
keit gottes als er hat gepre- 
diget durch sine knecht die 
40 weissagen un ich hört ein 
stim vom himel widerumb 
redend mitmir sagendGang 
un nim das uffgethan büch 
vö der handt des engels der 
45 steet uff dem mere un uff 
der erde un ich ging ab zu 
dem engel sagend zu im das 
er mir gebe das büch un er 
sprach zü mir nim das büch 
50 un verschlind es un es wirt 
mache bitter ze werden 
dinen büch aber es würt in 
dinem mund sus als das 
honig un ich nam das büch von 
55 der hand des engels un ver- 
schland es un es was in minem 
mund 8Ü8 als honig un do ich 
es het verschlunden mein buch 


Hs. B. 

de lebedigen in den weltii d’ 
weit d’ da beschüf den himel 
vn di dink di in im sind vn 
di erd vn di dink di in ir 
sind vn dz mer vn di dink 
di in im sind dz die zeit 
fürbaz nicht wirt sund’ in 
den tagn d’ stim dez sibftten 
engels so der beginet ze 
singn mit de horn so wirt 
volendt die taugn gotz alz 
er hat gepredigt durch sein 
knecht di weissagn vn di 
stim di ich hört vom himel 
die redt ab’ zü mir saget 
Ge vn nim dz püch vö d’ hant 
dez engels d’ da stet auf d’ 
erd vn auf de mer vn ich 
gieng hin zü de engl vn 
sprach zü im dz er mir geb 
dz püch vn er spch zü mir 
nim daz püch vn verslint ez 
vn ez macht ze pittern 
deinen pauch ab’ in deine 
mund wirt ez süzz alz dz 
honig vn ich nam dz puch 
vö d’ hant dez engels vn vslant 
ez vn ez waz in meim mund 
süzz alz dz honig vn do ichz 
het vslundn mein pauch d’ 
erpittert vn er spch zü mir 
aber müst du pdign den 
volken vn den läwtn vn den 
zungn vnd manign chünign. 


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43 


Hs. A. Hs. B. 

erbittert un er sprch zü mir 
60 Du must widerüb weis¬ 
sagen den heide un den 
volckern un den zungen un 
vil künigen. 


Capitel XI. 


i Und ein ror ist mir ge- 
geb gelich einer ruten sagend 
zu mir Stand uff un mis den 
tempel gots un den altar un 
5 die da anbette in im aber den 
vorhoff des tepels der da 
ist uswendig wirf ns un nit 
mis in wan er ist gegeben den 
heiden un werden tretten 
io die heiligen stat XLII monet 
un ich wil geben mine 
zweien zügen den geist der 
weissagüg un sie werden 
w e i s s a g e n tusent zweihundert 
15 Bechczig tag angelegt mit 
secke Die sind zwen olbaum 
un zwen luchter steend in 
dem angesicht des heren der 
erde un ob in iemandt wil 
20 schaden so wirt usgeen das 
fewr vö irem mund und wirt 
verwüsten ire veind und ob 
sie iemandt wil verseren 
der müs also erschlagen 
25 werdenn dise haben gewalt 
' zü beschliessen den himel das 
es nit regen in den tagen irer 


Und mir wart gehn ain 
ror geleich ain’ rütn sagent 
Ste auf und mizz den tepel 
gotz vn di da anpetten in im 
aber den hof d’ da ist aus¬ 
wendig dez tempeU den 
wirf auz vn nit mizz in wan 
er ist gegebn den hayden vn 
sy vtretn di heilign stat .XLII. 
mänet vn ich gib zw ain 
meinen gezeugn den geist 
d’ weissagüg vnd sy weis- 
sagnt tausent zwayhundt’ vnd 
sechczig tag gechlayt mit 
secken die sind zwen ölpawm 
vn zway kerczstal stendt in 
de angesicht dez hrn d’ erd 
vn ob in yemät wolt schadn 
fewr get auz vö irm mund 
vnd vwüst ir veint vn ob 
yemät si wolt laydign 
alzo müzzn si werdn getöt 
die habent gewalt ze besliezzn 
den himel dz er icht regn in 
den tagn irr weissagüg vn 
habent gewalt vber die wazz’ 
ze bechern in plüt vn ze 


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44 


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Hs. A. 

Weissagung un haben gewalt 
über sie zü keren in blüt 
30 und zerschlagen die erde 
mit aler plag als offt si 
wollen un so sie volenden ire 
zugnus das thier das da 
ufstiget vö dem abgrund wirt 
35 machen einen strit wider sie 
un überwindet siunerschlecht 
si un ire lib werden ligen in 
den gassen d’ grosse stat die 
da ist geheissen geistlich zodoma 
40 und egiptus da auch ir herre 
ist gekrücziget un si werden 
sehen von den geschlech- 
ten un von den volckern 
un von de zungen un von 
45 den heiden ire leib durch 
dri tag un einen halben un 
werden nit lassen legen 
ire leib in die grober ufi die 
do in wone die erde die 
so werde sich frewen über si 
ufi werde erfrewt un werde 
senden gäbe einander wä dise 
zwen weissage haben sie ge¬ 
krücziget die do wonten uff 
55 der erden un nach dreien tagen 
und einen halben der geist des 
lebens von got wirt ingee in 
sie und sie stunden uff ire füs 
un ein gros vorcht viel uff 
«o die die si sahen un sie horten 
ein gros stim von dem himell 


Hs. B. 

slahn di erd mit ain’ yglei- 
chn plag alz offt si welln 
vn so si volendnt ir zeugnüzz 
dz tier daz da aufget vö dem 
abgrünt dz macht ainen streit 
wid’ sy vn vberwint si vn 
tött sy vn ir leib werdn lign 
in den gazzn d’ grozzn stat di 
da ist gehaissn geistleich so- 
doma vn egipt do auch ir 
hr ist gechräwczigt vnd ir 
leib di werdn gesehn von 
volkn vn vö geslechtn vö 
läwtn vn vö zungn drey 
tag vn ainhalbn vnd si 
lazzn ir leib nit legn in 
die greber vnd di da wo ne nt 
auf d’ erd di frewent sich 
vb’ sy vnd wdent erfrewt vn 
sendnt gab ainand’ wan di 
zwen weissagn di kräuczi- 
getn die di da wonetn auf 
d’ erd vnd nach dreyn tagn 
vnd aim halbn d’ geist dez 
lebens gieng in vö got in 
sy vn si stundn auf ir füzz 
vn grozze vorcht viel auf 
die di si sahn vn si hörtn ain 
grozze stim vö himel sagnt 
zü in steigt her vn si stign 
auf in d’ wolkn in de himel 
vnd ir veint di sahn sy vn in 
d’ stund wart grozz erpidem 
vn dz zehet tail d’ stat viel 


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45 


Hs. A. 

sagend zu in Stigent heruff 
und sie stigen uff in de wolcken 
in de hirael un ire veind sahen 
65 si vn in der stönd ward ein 
grosse erdbidnung un das 
zehensteteil der statt viel un 
in dem erdbidnen wurde ge- 
todtet siben tusent name 
70 der menschen und die anderen 
wurde gesendet in vorcht un 
gaben glori got des himels 
Das ander we gieng hin un seht 
das drit we kumpt schier un 
75 der sibend engel sang mit dem 
horn und gros stimmen wurde 
in himel sagend Das rieh diser 
weit ist worden unsers herrn 
un sines crist un werden 
so regieren in den weiten der 
weite amen und die vier un 
zwenczig alten die do siezen 
in iren stülen in dez an- 
gesicht gottes die vielen 
85 nider uff ire antlicz un anbetten 
got sagende Herre got almech- 
tiger wir sagen dir gen ade 
der du pist un der du wärest 
und der du pist künfftig 
so wan du hast empangen die 
grosse kraflft un hast gere- 
gieret un die leut sind er¬ 
zürnet un din zom ist kummen 
und die zit der todten zeur- 
95 teilen un zewi der geben den 


Hs. B. 

vnd in de erdvall würdii 
erslagn sibntausen nam d > 
mann vnd di andn wurdn ge- 
lazzn in vorcht vnd gabn lob 
got dez himels Daz and’ we 
gieng hin vnd secht dz drit 
we kümt schier vnd d’ sibent 
engl sang mit de horn vn 
michel stime wurdn im himel 
sagnt Daz reich diser weit ist 
gemacht vnssm hrn vnd seine 
cristez vn er reichsent in 
den ' weltn d’ weit vn di 
. XXIV . alten di da siczn in 
de angesicht gotz auf iren 
gesezzen di vielln nid’ auf 
ire antlicz vn anpettn got 
sagnt o hr got allmächtig’ 
wir sagn dir danck d’ da 
pist vn d’ da wärd der da 
hast enpfangn michele kraft 
vn hast gereichsent vn di 
läwt sind erzürnt vn dein zorn 
ist körnen vn di zeit d’ totn. 
ze vrtailn vn wid’ ze gehn 
Ion deinen knechtn den weis- 
sagii vn den heiligen vn 
den di da fürchtn dein 
nam den chlain vn den 
grozzn vn ze vwüstn die di 
da haben ze prochen die 
erd. 


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Hs. A. Hs. B. 

Ion dine knechten den heili¬ 
gen an den weissagen un 
den kleinen un den grossen 
un den die da fürchten 
100 dinen namenundabzetilgen 
die die da haben zerstört die 
erde. 


Capitel XII. 


i Und der tempel gots ward 
uffgetan im himel un die 
arch einer zügknüs ward ge¬ 
sehen in seim tempel un es 
-5 wurden pliczen un stimme un 
erdbidnungun ein grosser 
hagel und ein gros Zeichen 
erschein im himell Ein weib 
ward bekleidet mit der 
io sunnen un mit dem mon 
under iren fussen un uff 
irem haubt ein krön von zwelf 
sternen sie het im leib un 
schri geberend un wurt ge 
15 krücziget das sie gebere und 
ein ander Zeichen ward ge¬ 
sehen im himel un seht ein 
grosser rotter trach d’ het 
VII haubt un zehen horner 
20 unuffsinenhaubtesiben krönen 
un mit sine schwancz zoh 
er das dritteil der sterne des 
himels un sendet sie in die 
erd un der trach stund vor de 
25 weib die do solt gebere das 


Und d’ tepel gotz im 
himel wart auf getan vnd 
di arch seins gezeugs wart 
gesehn in seim tempel vn ez 
wurden pliczn vn stime vn 
erdpidem vnd grozz hagel 
vn ain michel zaichn erschain 
im himel ain weib gechlait 
mit d’ sunn vnd d’ man waz 
vnd’ irn füzzn vn auf irem 
haupt ain krön vö zwelf stern 
vnd het im leib vn rueff ze 
gepern vn wart gechräwczigt 
daz si gepär vnd ain and’ 
zaichn wart gesehen im himel 
vn secht ain michel’ drak 
ain roter habent .VII. haubt 
vnd .X. horn vn auf seinen 
hauptn . VH. krön vn mit 
seine zagl zoch er daz drit 
tayl d’ stern dez himels vn 
liezz si an die erd vn d’ 
track stund vor de weib daz 
da waz ze gepern so si 
gepür daz er vwüst irn 


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47 


Hs. A. 

er so sie het geboren iren 
sun in verschlicket un das 
weib gebar einen knaben der 
da was regierend alle 
30 völcker in einer eisnin rüten 
un ir sun ward gezuckt zu got 
un zü sime thron und das weib 
floh in die einode da si het 
ein berete stat vor got das 
35 er si do neret tusent zwei¬ 
hundert sechczig tag un ein 
grosser strit ward im himel 
michael und sine eugel 
stritten mit de trache und der 
40 trach strit un sin engel un sie 
mochten nit angesigenuoch 
auch ward erfundenn ire 
stat fürbas im himel un der 
gros trach un der alt schlang 
45 der da ist geheissen tufell un 
sathanas der da verfüret 
alle weit der ist usgeworffen 
und ward geworffen in die 
erde un sine engel wurden 
so gesant mit im und ich hört 
ein grosse stim in dem himel 
säend Nun ist worden heil 
und krafft und das reich unsers 
gots und der gewalt sin es 
55 cristiwan der Versager unser 
bruder der sie versaget tag 
un nacht vor dem angesicht 
unsers got der ist usgeworff 
und sie haben in überwundenn 


Hs. B. 

sfin vnd dz weib gepar ainen 
mänlichn d’ da waz ze 
richtfi all läwt in ainer 
eysnen rüten vn ir sün wart 
gezugkt zü got vn zü seim 
tron vn dz weyb floch in die 
aiuöd do si het ain beräyte 
stat vö got daz si si da 
fürtfi tauset zwayhüdt’ vn 
sechzig tag vnd ain micheler 
streit wart im himel michahel 
vn sein engl die stritn mit 
dem tracken vn d’ trak strait 
vn sein engl vn si machtn 
nit noch ir stat wart für- 
baz fundn im himel vnd’ d’ 
grozz track di alt slang di 
da ist gehaizzn tewfel vn 
sathanas di da vlait alle 
weit di wart geworfn an 
di erd vn sein engl wurdn 
gesant mit im vnd ich hört 
ain michele stim vö himl 
saget Nu ist wardn hayl 
vn kraft vn daz reich vnsers 
gotz vn d’ gewalt seins kristz 
wan d’ Schlag’ vnssr brüd’ 
d’ si vchlagt tag vn nacht 
vor de angesicht vnsss gotz 
d’ ist tworfn vnd si habent 
in vberwüdn vmb dz plüt dez 
lamps vnd vmb dz wart sein’ 
zeugnüzz vnd si hetn nit 
lieb ir sei vncz an den tot 


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Hs. A. 

60 umb das wort sin er gezeug- 
knus und sie hetten nit lieb 
ire selenn bis zü dem tod 
Darumb ir himel frewend euch 
un ir die da wonent in in wee 
65 der erde dem meer wan d’ 
tüfel ist abgestigen zü üch 
un hat einen grsen zorn 
wan er weist das er ein 
weig zit hat und dar nach 
70 da d’ trach sah das er was 
usgeworffe in die erde er 
durchechtet das weib die 
da gebar den sun un dem weib 
wurden gegeben zwen flügel 
75 eins grossen adlers das si 
flüge in die wüste an ire stat 
das sie wirt genert durch 
die zit un die zit un ein halb¬ 
teil der zit vö de antlicz der 
80 schlangen un der schlang 
lies von sinem mund nach 
dem weib ein wasse als ein 
Aus das er sie möcht ziehen 
vö dem Aus un die erd halff 
85 dem weib un die erd thet uff 
iren mund un verschland den 
flus den der trach lies von 
sinem munde un der trach er¬ 
zürnet wider das weib vn 
90 gieng hin zemachen streit 
mit den übrigen von iren 
samen die da behüten die 
gebot gottes und haben die 


Hs. B. 

darvmb himel frewet euch vn 
ir di da wonent in jn we d’ 
erd vn de mer wan d’ teufel 
ist abgestign zü euch habent 
michelu zorn wizznt dz er 
hat ain claine zeit vn dar¬ 
nach do der track sach dz er 
waz vworfn an die erd er 
iagt dz weib dz da gepar den 
menlichn vnd de weib wurdn 
gegeben zwo vettich alz 
ains micheln adlers dz si 
flüg in die wüst an ir stat 
do si wirt gefürt durch di 
zeit vn durch di zeit vn 
durch dz halbtail d’ zeit vor 
de antlicz d’ slangn vn d’ 
track liezz auz vö seim 
mund ain wasser alz ain 
micheln fluz dz er si macht 
ze ziehn vö de fluzz vn di 
erd half de weib vnd tet auf 
irn mund vn vslant dz wazz’ 
dz der track liezz vö seim 
mund vn d’ track ward er- 
czürnt wid’ daz weib vn gieng 
hin ze machen ain streit mit 
den gelasen vö irm sam 
di da behütn di gepot gotz vn 
habent di gezeugnüzz jhesus 
vn er stund auf de sant dez 
mers. 


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49 


Ha. A. 

gezügknus ihesu christi 
95 un stund uff dem sand des 
meres. 

Capitel 

1 Und ich sah ein tier uff stigen 
von dem meer das het siben 
haupter und zehen horner 
und sinen hörnern zehen 
5 krönen und uff sinen haubten 
die namen des lasters und 
das thier das ich sah was 
gelich dem bard un sine füss 
als die füs des pere un sin 
io mund als der mund des lowen 
und der trach gab im sin krafft 
un sinen grossen gewalt und 
ich sah eins von sinen haubte 
als erschlagen in den tod 
15 un die plag sines tods ward 
gesunt gemacht un alle erde 
wundert sich nach de thier un 
anbetten de trachen der da 
gab den gewalt dem tier und 
20 anbetten das tier sagend wer 
ist gelich disem thie un wer 
mag stritten mit im un im 
ist gegeben der mund zereden 
grosse ding un laster un im 
25 ist gegeben gewalt zethün zwei 
un vierczig moned vn es 
thet uff sinen mund in die 
laster zü got zu lesteren 
sinen namen un sine ta- 

Diss. Eichler. 


Hs. B. 


XIII. 

Und ich sach ain tier auf- 
steign vö de mer habent 
.YH. haupt vn .X. horn vn 
auf seinen hörnen .X. krön 
vn auf seinen hauptn namen 
dez gespötz vn dz tier dz 
ich sach dz waz gleich de 
pard vn sein füzz als ains 
pern vn sein mund alz d’ 
mund ains leon vn d’ track 
gab im sein kraft vn den 
mich ein gewalt vn ich sach 
ains vö seinen hauptn alz d’ 
erslagn in tot vn di wunt 
seins tods waz gehailt vn 
alle di erd wundert sich nach 
de tier vii anpettn den trackn 
d’ da gab den gewalt de tier 
vn anpettn dz tier saget wer 
ist geleich disem tier vn wer 
mag gestreitn mit im vn im 
waz gegebn ze redn michele 
dink vn spött vn im waz 
gegebn gewalt ze tün . XLII. 
man et vn ez tet auf seinen 
mund in gespöt zü got ze 
spotten seins namen vn 
seins tabernacls vn d’ die da 
wonent in den himeln vn 

4 


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50 


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Hs. A. 

30 bernckel un die da woneu im 
himel und im ist gegeben 
zethün strit mit den heiligen 
un sie zu überwinden und im 
ist gegebe gewalt über als 
35 geschlecht und volck un 
zunge un heiden und alle 
die do wonten uff der erde die 
anbetten sie der namen nit 
sint geschriben in dem büch 
40 des lebens und des lambs das 
da ist erschlagen von 
anfang der weit wer oren 
hab der höre Der da fürt in 
gefencknus d’ geet in ge- 
45 fencknüs Der da erschlecht 
mit dem waffen der mus mit 
dem waffen erschlagen 
werden da ist die gedult un 
der gelaub der heilige und 
50 ich sah ein ander tier uffstigen 
von der erden un das het zwei 
hörnen gelich des lamb un 
un redet als der trach un 
thet allen gewalt des ersten 
55 tiers in sinem angesicht un 
machet die eerde un die da 
wonen in ir anzebetten das 
erst tier des plage des tods 
ist geheilet worden un es 
so tet grosse Zeichen das es auch 
macht das fewr niderstige 


Hs. B. 

im waz gegebn ze machn 
ainen streit mit den heilign 
vn si ze vberwindn vn im waz 
gehn gewalt in alle gesiecht 
ynd zungn vn volck vn 
läwtn vn alle di da wonetn 
auf d’ erd die anpettn d’ 
namen nit geschribn sind 
inde püch dez lebens vn dez 
lamps dz da ist getöt seyt 
de anegeng d’ weit ob et- 
leich hab orn d’ hör Der 
da fürt in die vancknüzz 
d’ get in die vauknüzz vnd 
d’ da tot mit de swert d’ 
müz mit de swert getöt 
werdn hye ist die gedultikait 
vn die trew d’ heilign vn ich 
sach ain and’ tier auf steign 
vö d’ erd dz het zway horn 
geleich aim lamp vn ez redt 
alz d’ track vn het alln ge¬ 
walt dez erstn tiers in seine 
angesicht und ez mocht die 
erd vn di da wonetn auf ir 
an zepettn dz erst tier dez 
wunt dez tods waz gehailt 
vn ez tet michele*) zaichn 
also dz ez auch fewr macht 
her ab körnen vö himel an 
die erd in de angesicht d’ 
meschn vn ez ^laitt die di 


*) Über michele steht in der Hs. die Glosse „grozze“. 


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51 


Hs. A. 

Tom himel in die erde in dem 
angesicht de mensche vn ver- 
fürt die do wonen uff der 
65 erden umb die Zeichen die im 
weren geben zethün in dem 
angesicht des tiers sagende 
den die da wonenn uff der 
erden das sie machen ein 
70 bild dem thier das da hat die 
plag des schwerts un lebet 
und im ist gegeben das er 
gebe einen geist dem bild des 
tiers das das bild des tiers 
75 redte unthüdas einiegklicher 
der da nit anbet das bild des 
tiers wurd erschlagen und 
wirt machen alle kleinen 
und die grossen un die 
8° riehen und die armen un 
die eige un die frien das si 
haben das zeiche in der ge¬ 
rechten hand un an iren 
stirnen und das keiner mvge 
85 kauffen oder verkauffen d’ 
da nicht habe das Zeichen 
des namen d®s tiers oder die 
zal sines namen hie ist die 
Weisheit un der do nit hat 
»o die vernunfft der raite die 
z a l des tiers wan es ist die zal 
des menschen un sein zal ist 
sechshundert sechczig 
8 e c h s. 


Hs. B. 

da wonetn auf d’ erd vmb 
di zaichn di im warn ge- 
gebn ze tün in de angesicht 
dez tiers sagent den wo- 
nentn auf d’ erd dz si 
machtn ain pild de tier dz 
da het di wüdn dez swertz 
vn lebt vfi im waz gegebn 
dz es geb ainen geist de pild 
dez tiers dz daz pild dez tiers 
redt vn ez macht dz ain 
ygleich’ d’ nit anpett dz pild 
dez tiers dz d’ würd getöt 
vn ez macht alle di chlain 
vn grozzen die reichn vn 
di arm di aign vn di freyen 
ze habn dz zaichen dez tiers 
an d’ rechtn hant od’ an 
irn stirn vn dz niemät mag 
gekaufn noch vkauffn newr 
d’ da hat dz zaichn dez namen 
dez tiers od’ di zal seins namen 
hye ist weishait d’ da hat 
vstandnüzz d’ raitt di zal 
dez tiers wan ez ist di zal 
dez meschn vn sein zal ist 
sechshüdert vnd sechs vn 
sechczig. 


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52 


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Hs. A. 

Capitel 

i Und ich sah un seht ein 
larab stünd uff dem berg sion 
un bi im hundert vier un 
vierczigtusent die da 
5 hetten sinen name un den 
name sines vatters geschriben 
an iren stirnen un ich hört ein 
stim von de himel als ein 
stim mang er wasser un als 
io ein stim eins grossen donners 
un die stim die ich hört was 
als der harpfenden harpfe 
in iren harpfen und sungen 
als ein nvwes gesang vor de 
15 stül un vor den tieren un vor 
den alten un keiner mocht 
sprechen den gesang da 
allein die hundert vier und 
vierczigtusent die da sind 
20 gekaufft von d’ erden Dise 
sind die da nit sind vermai- 
liget mit den wiben wan si 
sind iunckfrawe dise nach- 
volgen de lamb wahin es geet 
25 Dise sind gekaufft uss 
alem als erst frucht got un 
dem lamb un kein lüge ist 
erfunden in irem munde wan 
si sind on mackel vor dem 
30 thron gotts un ich sah eine 
andern engel fliegen durch 
die mitte des himels der 
het das ewig eväeliü das er 


Hs. B. 

XIV. 

Und ich sach vn secht ain 
lamp stund auf de perg syon 
vn mit im hud’t vn . XLIV. 
tauset habent seinen namen 
vn den namen seins vaters 
geschribn an irn stirn vn ich 
hört ain stim vö himel alz ain 
stim manig’ wazzer vn alz 
ain stim ains grozzn doners 
vn di stim di ich hört di waz 
alz d’ herpfer di da herpfen 
in irn herpfen vn si sungn 
alz ain newn gesauck vor de 
stül gotz vn vor den vier 
tiern vn vor den alten vn 
niemät macht gesagn den 
sanck newr di hund’t vn 
di .XLIV. tauset di da sind 
chauft vö d’ erd Die sind di 
nit sind vmailigt mit den 
weyben wan jückfrawn 
sind sy die nachvolgent dem 
lamp wo er hin get di sind 
kauft vö allen erstn dingen 
got vn de lamp vn di lüg 
ist nit fundn in irm mund 
wan an mail sind sy vor de 
thron gotz Vnd ich sach ainen 
and’n engl flieget durch 
mitten himel habent daz 
ewig ewägeliü daz erz 
pdiget den sicznden auf d’erd 
vn vb’all läwt vn volk vn 


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Hs. A. 

prediget den siezende uff der 
35 erden un über ale levt un 
geschlecht un zungen un 
volck mit einer grosse 
stim sagend fürchtent got 
un gebt im ere wan de stünd 
w sines Urteils ist kummen un 
anbette dem d’ da geschüff 
de himel un die erde un 
das meer un ale ding die da 
sind in im un die brunnen 
45 der wasser vn ein and’ engel 
nachvolget im sagend Es ist 
gevallen es ist gevallen 
die gross babilon die da hat 
getrenckt alle leüt von de wein 
50 des zorns irer unkeüsch un der 
drit engel nachvolget inen 
mit einer grossen stim 
sagend Der da anbett das 
tier un sein bild un emphecht 
55 das Zeichen des tiers an siner 
stirne od’ an siner häd dis er 
wirt trincken vö dem wein des 
zorns gocz der do ist gemischt 
mit lauterm wein in dem 
60 kelch sines zorns un wirt ge- 
krüeziget mit fewr und mit 
schwebel in de angesicht der 
heiligen engel un vor dez 
angesicht des lambs und der 
65 rauch irer pin wrt uffstige 
in den weiten d’ weit un haben 
kein rüg tag un nacht die 


Hs. B. 

gesiecht vn zungn sagent 
mit ain’ micheln stim 
Fürcht got vnd erpiet im 
er. wan die stund seins ge- 
richtz ist körnen vn anpett 
den d’ da hat gemacht 
himel vn erd vn dz mer vn 
alle ding di in im sind vnd 
di prünn d’ wazzer vn ain 
and’ engl nachvolgt im sagent 
Ez viel Ez viel babilon di 
michel di da hat getrenkt 
alle läwt vö de wein dez zorns 
irr vnkäwsch vn d’ drit engl 
nachvolgt in sagent mit 
ain’ micheln stim ob et- 
leich’ anpett dz tier vn sein 
pild vn enphecht dz zaichn 
an sein stirn od’ an sein hant 
der wirt trinkn von de wein 
dez zorns gotz d’ da ist ge¬ 
mischt mit laut’ in dem kelch 
seins zorns vn er wirt ge- 
kräuczigt mit fewr vnd mit 
swebl in de angesicht d’ 
heilign engl vn vor de an¬ 
gesicht dez lamps vn d’ rauch 
irr peynigüg steigt auf in 
den weltn d’ weit sy habent 
nit rüe tag noch nacht die 
da anpettet dz tier vn sein 
pild vn d’ da enphecht dz 
zaichn seins namen hie ist di 
gedultikait d’ heilign d’ di 


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54 


Hs. A. 

da haben aDgebettet das 
tier un sin bild un d’ da 
70 empfecht das Zeichen eines 
name Da ist die Weisheit 
der heilige die da behüten die 
gebot gotz un den glauben 
iesu un ich hört ein stim Tom 
75 himel sagend zu mir Schrib 
Selig sind die todten die da 
sterben im herre der geist 
spricht ieczünd füranhin das 
si rüge von iren arbeiten 
80 wan ire werck nachvolgen in 
Und ich sah un seht ein weisse 
wolcken un uff dem wolcken 
einen siezende gelich dem 
sun des menschen derdahet 
85 uff sime haubte ein güldin 
krön un ein scharpfe sichel in 
siner handt un ein ander engel 
gieng uss von de tempel 
rüffende mit einer grosser 
90 stim zü de siezenden uff de 
wolcken Sende dine sichel un 
schneide wan die stund ist 
kumme das geschnitten 
werde wan der schnit der 
95 erde hat gedorret und der 
da sass uff dem wolcke der 
sand sine sichel in die erde 
un schneit si ab und ein 
ander engel gieng uss von de 
ioo tempel der da ist in dem himel 
un der het auch ein scharpfe 


Hs. B. 

da behütn di gepot gotz vn di 
trew jhs vn ich hört ain 
stim vö himel sprechnt zü 
mir schreib sälig sind di totn 
di im hrü ersterbü d’ geist 
spricht yeczo daz sy fürbaz 
rüen vö irn werchn wan ire 
werch nachvolgent in vnd ich 
sach vn secht ain weizze wolkn 
vn d’ da saz auf d’ wolkn 
d’ waz geleich dem sün dez 
meschn h ab ent auf seim 
haupt ain guideine krön vn 
ain scharfe sichel in sein’ 
hant vn ain and’ engl gieng 
auz vö de tempel vn rüeft 
mit ain’ micheln stim zu de 
d’ da saz auf der wolkn 
send dein sichel vn sneid 
wan di stund ist körnen dz ez 
werd gesnitn wan dz snit 
d’ erd ist gedort vn der da 
saz auf d’ wolkn d’ sant sein 
sichel an die erd vn di erd 
ward gesniten vnd ain and’ 
engl gieng auz vö dem tempel 
d’ da ist im himel vn er het 
auch ain scharfe sichel vnd 
ain and’ engl gieng auz vö 
de altar d’ da hat gewalt vber 
daz fewr vn er rüeft mit 
ain’ micheln stim zü de d’ 
da het die sichel sage nt Send 
dein scharfe sichel vnd liz 


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55 


Hs. A. 

sichel und ein ander engel 
gieng uss vonn dem altar der 
het den gewalt über das fewr 
105 un der schrie us mit grosser 
stim zu dem der da bet die 
scharpfe sichel und sprach 
Send dine sichel un lis die 
weintrüben des Weingarten der 
110 erde wan sine her sein zeittig 
und der engel sand sine 
scharpfe sichel in die erde 
un las den Weingarten der erde 
un lies in in den grosse see 
U5 des zorns gots un der see ward 
vertretten uswendig der stat 
un. das blüt gieng us von dem 
see uncz zü den zäumen der 
ros durch tusent und sechs- 
120 hundert rosleuff. 


Hs. B. 

die weintrawbn dez weingartn 
d’ erd wan sein per sind 
zeitig vn d’ engl sant sein 
sichel an di erd vn laz den 
weingartn d’ erd vn legt in 
in den micheln see dez zorns 
gotz vn d’ see ward vtretn 
auswendig d’ stat vn dz plüt 
gieng auz vö de see vncz zü 
den zämen d’ rozz durch 
tauset vn sechshundert zil. 


Capitel XV. 


i Und ich sach ein and’ gros 
zeiche im himel un ein 
wunderlichs VII engel die da 
hetten die siben letsten plag 
5 wan in inn ist volendet d e zorn 
gots un ich sach als ein glesin 
meer vermischt mit feür und 
di do überwunde das tier und 
sin bild un die zal sines name 
io uff dem glesnin meer habend 
die harpfen gots un sungen 
dengesang moisi des knechts 
gottes und den gesang des 


Und ich sach ain and’ 
zaichn im himel ain 
mich eis vn ain wunder- 
leichz sibfi engl hetn di .VII. 
lestn wundft wan in in ist 
volendt d’ zom gotz vnd ich 
sach alz ain glesein mer ge¬ 
mischt mit fewr vn die di 
da vberwüdn dz tier vn sein 
pild vn di zal seine namen di 
stundn auf de glesein mer 
habent di herphen gotz vn 
sügn den gesanck moyses dez 


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56 


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Hs. A. 

lambs sagend Herre got al- 
15 mechtiger gros un wunderlich 
sind dine werck du könig 
der weit recht un war sind 
dine weg Herre wer wit 
dich nit fürchten un wirt 
20 gros machen dinen name 
wan du bist allein gütig wan 
alle leüt werden kummen 
anbetten in dine angesicht 
wan dine urteil sind offenbar 
»5 und nach disen dinge sah ich 
un seht der tempcl des taber- 
nakels der gezügnus ward uff- 
gethan im himel un Vn engel 
giengen us vom tempel die 
30 hetten YÜ plagen von de 
tempel bekleidt mit eine reinen 
weisse stein un waren be- 
gürdt bei iren brüsten mit 
güldin gürtein und eines von 
35 den vier tiere gab de YII engel 
siben gulde schenckvas vol 
des zorens gots des leben¬ 
digen in den weiten d’ weit 
und der tepel ward erfült 
40 von de rauch vö der maiestat 
gottes und von siner krafft 
und nieman mocht ingeen 
in de tempel biss das die 
siben plag der siben engel 
45 wurden volendet. 


Hs. B. 

knecht gotz vü den gesanck 
dez lamps saget o hr all¬ 
mächtig’ groz vn wüderleich 
sind deine werch o künig d’ 
weit gerecht vn war sind 
dein weg o hr wer fürcht 
dich nit vn lobt nit dein 
namen wan du pist alain 
gütig vü all meschn köment 
vn anpettent in deim an¬ 
gesicht wan deine vrtail sind 
offen war vn nach disen 
dingn ich sach vn sechtder 
himel wart offn vn d’ 
templ dez tabernakels d’ zeu- 
gnüzz wart auf getan im himel 
vn di .YII. engl di da hetn 
die .YII. wüdn di giengn 
auz vom templ gechlayt 
mit aine rainn weizzn stain vn 
vor gegürt vmb ir prüst 
mit guidein gürtein vn 
ains vö den vier tiern d z gab 
den .YII. engein .YII. gul- 
dein schenkvas vol dez zorn 
gotz des lebetign in den weltü 
d’ weit vn d’ tempel wart er¬ 
fült mit rauch vö d’ magen- 
kraft gotz vn vö sein’ kraft 
vn niemant macht ingen in 
den templ gotz piz dz di 
.VH. wütn d’ .YII. engl 
wurdn volendt. 


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PRINCETON UNtVERStTT 



57 


Hs. A. Hs. B. 

Capitel XVI. 

i Und ich hört ein gross Und ich hört ain michele 
stim von de tempel sagend stim von de tepel saget zü 

den siben engein Geet un den .VII. engln Get vfl giest 

giessent ussdiesibenschenck- auz di .VII. schenkvaz dez 

5 vas des zorn gotts in die erde zorn gotz an die erd vn d’ 

und der erst engel gieng un erst engel gieng hin vn goz 

gauss us sein schenckvas in sein schenkvaz an di erd vn 

die erde un ein grüam uö ain pöse vn scharfe wunt 

ein bösseste wunde wart wart gemacht an den 

io wider die menschen die do meschn die da hetn dz zaichn 

hette das Zeichen des tiers un dez tiers vn di da anpetetn 

wid’ die die da anbette das sein pild vn d’ and’ engl goz 

bild vn der and’ engel gauss auz sein schenkvas in dz mer 

uss sein schenckvas in das vn ez wart plüt alz ains totn 

15 meer un es ward blüt als eins vn ain ygleiche lebetige sei 

todte uii ein iegliche lebendig im mer di starb vn d’ drit 

seel starb in des meer vn engl goz auz sein schenkvas 

der drit engel gauss us sein auf di flüzz vn auf die prünnen 

schenckvas uff die flüss un uff d’ wazz’ vnd ich hört den 

20 die brunnen d’ wasser un es vierdn engl sagent Du pist 

blüt un ich hört den engel gerecht du d’ da pist vn d’ 

der wasser sagend Du bist da werd heilig dz du hast 

gerecht herrder du bist und gevrtailt dise ding wan si 

wärest heilig der du hast habn vgozzn dz plüt d’ heilign 

25 geurteilet dise ding wan sie vn d’ weissagn vn du hast 

haben vergossen das blüt der in gehn plüt ze trinkn alz 

heiligen un der weissage un du si sein wirdig sind vn ich 

gäbest inen blüt zü trincken hört ainen and’n engl vö de 

wan sie sind sein wirdig altar sagent auch hr got 

30 un ich hört einen and’ sagend allmächtig’ gerecht vnd war 

zedoch herre got almechtiger sind deine vrtail vn d’ vierd 

recht un war sind dine urteil engl goz auz sein schenkvas 

un der vierd engel gas uss in die sünn vn im ward ge- 



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58 


Hs. A. 

sein schenckvas in die sun 
35 un im ist gegeben zü peinigen 
die mensche mit hicz un mit 
dem feür un die mensche er- 
hiczten mit grosser hicze un 
lesterte den name gots der 
40 da het den gewalt über dise 
plag Sie tette auch nit büss 
das sie im geben glori und 
der fünfte engel goss uss sine 
schenckvass uff de stül des 
45 tiers un sein rieh ward vinster 
un sie mitassen ir zungen 
vor schmerczen un lesterten 
got des himels vor schmerczen 
un vor iren wunde un tetten 
so nit büss uss iren wercken un 
der sehest engel gauss uss 
sein schenckvass in de grossen 
fluss eufraten un trucknet sein 
wasser das d’ weg wurde 
55 furbereit den künige von 
dem uffgang der sun ne und 
ich sah vö dem mund des 
tiers un vö dem mund des 
trachen un von dem mund 
60 des falsche weissagen ussgeen 
drei unrein geist in die 
mass der frösch wan es sind 
die geist der tüfel die da thün 
die Zeichen un fürgeen zü dem 
65 künige aller erde ze sa- 
melen sie in den strit zü 
dem grossen tag des almech- 


Hs. B. 

gehn ze peynign di meschn 
mit hitz vn mit fewr vn di 
meschn erhitztn mit grozz’ 
hitz vn spottn dez namen 
gotz d’ da het gewalt vb’ dise 
plag warchtn nit püzz dz 
si im lob gäbfi vnd d’ fünft 
engl goz auz sein schenkvaz 
auf den stül des tiers vn sein 
reich wart vinst’ vnd di 
meschn azzen ir zungen 
vö smerczn vnd spottn gotz 
dez himels vö smerczn vn vö 
irn wundn vn warchtn nit 
püzz vö irn werchn vnd d’ 
sechst engl goz auz sein 
schenkvaz auf den grozzen 
fluz eufraten vnd trücknet 
seine wazz’ dz ain weg 
würd berait de kunig vö 
de aufgang d’ sunn vnd ich 
sach vö de mund dez trackn 
vnd vö de mund dez tiers 
vn vö dem mund dez valschn 
weissagn drey vnrain geist 
ausgen in d’ geleichnüzz 
d’ frösch wan ez warn die 
geist d’ teufel tu ent di zaichn 
vnd sy fürgen zü den künign 
alle d’ erd si ze sämen an 
ainen streit zü de grossn tag 
gotz dez allmächtign secht 
ich küm alz d’ diep er ist 
sälig d’ da wacht vn behüt 


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59 


Hs. A. 

tigen gots und sich ich kum 
als der dieb er ist selig d’ da 
70 wachet un hüt sein gewand 
das er nit gee nacket un sie 
sehen sin schnodigkeit un 
er wirt sie samelen an die 
stat die da ist geheissen he- 
75 breisch armageddon und der 
sibend engel gauss uss sein 
schenckva8s in den lufft un 
ein gross stim gieng uss von 
dem tempel vö de thron 
so sagend es ist gethan un es 
wurden pliczen un stimme 
un donner un ein gross 
erdpidnung ward das sollich 
nie was gewesen seit das die 
85 menschen waren uff der erden 
ein solche erbidnüg also 
gross un die gross stat ward 
gebrochen in drei teil un 
die stet der heiden vielen un 
so babilon die gross kam in die 
gedenckug für got ir zegeben 
den kelch des weins der 
ungenedikeit seines zorns 
un ein ieglich insei floh und 
95 die berg wurden nit funden 
un ein grosser hagel als ein 
talent stig herab vö himel 
un die menschen lesterten 
got um die plag des 
ioo hagels wan er wass vast 
gross. 


Hs. B. 

seine gewant dz er icht gee 
nakkent vnd dz si icht sehn 
sein schamperkait vn er 
samt sy an di stat di da ist 
gehaizzn hebreisch ermage- 
don vn d’ sibnt engl goz auz 
sein schenkvaz in den luft vnd 
ain michele stim gieng auz 
de tepel vö de tron sagent 
Ez ist geschehen vnd ez 
wurdn plicz vnd stim vn 
don’ vn michel erdpidem 
ward dz soliche nie waz seyt 
dz di meschn sind gewesen 
auf d’ erd ain sölich michel 
erdpidmüg vnd di michel 
stat ward in drew tayl vn 
di stet d’ hayde vieln vnd 
babilon di michel di kom in 
gedechtnüzz für got ir ze 
gehn den kelich dez weins 
d’ vnwirdikait seins zorns 
vn ain ygleich jnsel di floch 
vnd di perg wurdn nit fundn 
vnd michel’ hagel alz ain 
talent staig nid’ vom himel 
auf di meschn vn di meschn 
spotten gotz vmb di plag 
dez hagelz wan sy waz ge¬ 
macht gar groz. 


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60 


Hs. A. Hs. B. 

Capitel XVH. 


i Und einer von den siben 
engein die do betten die sibe 
schenckvass kam un redt mit 
mir sagend kum un ich wil 
5 dir zeigen die verdampnuss 
der grossen gemeinen Sün¬ 
der die da siezt uff vil wasse¬ 
ren mit der da haben un- 
keuschetdie künige der erden 
io un die da wonen uff der erden 
die sind truncken wode von 
dem wein irer verseczung 
des gemeinen lebens un er 
nam mich im geist in die 
15 wüste un ich sah das weib 
siezen uff eine roten tier vol 
namen des lasters das hett 
YII haubt un X horner un 
das weib was umb geben mit 
20 purpur uü mit rote kleid un 
übergüldt mit gold un mit eim 
edlen stein un mit perlin 
un het ein gulde schenck- 
vas in irer hand vol un- 
25 menschlicher sündenn un 
der Unreinigkeit irer ge¬ 
meinen unkeusch un an ire 
stirne eine name geschriben 
babilon die gross ein mutter 
30 der unkeusch un der un¬ 
menschliche sinden d’ erde 
un ich sah das weib trücke 
von de blüt der heilige un von 


Und ain’ vö den sibn engein 
di da hetn di .YH. schenkvaz 
d’ kom vn redt mit mir saget 
kvm vn ich zaig dir di 
^dampnüzz d’ micheln ge- 
mainen di da siezt auf 
manign wazzn mit d’ da 
habn gevnkäuscht di künig 
d’ erd vn di da wonetn auf 
d’ erd die sind wardn trunkn 
vo de wein irr vnsaubrikait 
vn er nam mich im geist in 
die wüst vn ich sach dz weib 
siczn auf aine totn tier vol 
namen dez gespötz habent 
.VII. haubt vn zehn horn vn 
dz weib waz vmbgebn mit 
purpur vnd mit rotem vnd 
vbergült mit golt vnd mit 
edelm gestain vn marga- 
ritn habent in irr hant ain 
guidein schenkvaz vol 
graussamikait vn vnraini- 
kait irr vnkäusch vn an 
irr stirn ainen taugen namen 
geschribn Babilon ain michele 
müt’ d’ gemainen vnkäusch 
vn der ^panenschaft d’ erd 
vn ich sach dz weib trunkn 
vö de plüt d’ heilign vnd vö 
de plüt d’ martrer jhesß vn 
do ich ez gesach ich wüdert 
mich mit micheln wüdern 



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61 


Hs. A. 

de blüt iesu un do ich sie 
35 gesah ich verwundert mich 
mit grosser wunder un der 
engel sprach zu mir warumb 
wunderstu dich ich wil dir 
sagen das sacrament od’ 
40 die heimlich bedeütungdes 
weibs un des tiers das sie 
tregt und das da hatt die 
siben haubtundieXhorn er 
Das tier das du hast ge- 
45 sehen das wass un ist nit und 
wirt uffstigen vö dem ab- 
grund un wirt geen in den 
tod un die da wonen uff der 
erden die werden sich ver- 
50 wundern der namen nit ge- 
schribe sind in de büch des 
lebens von der Satzung der 
weit sehent das tier das da 
was un ist nit un das ist der 
55 sin d’ da hat die weissheit 
Die siben haupt sind siben 
berg uff den das weib siezet 
und sind siben künig fünff 
sind gevallen d’ ein ist un 
60 der ander ist noch nit kumme 
un so er kumpt d’ muss ein 
kurcze zeit belibe und das 
tier das da wass und ist nit 
und dasselb ist das acht un 
65 ist von den siben un geet in 
den tod un die X horner die 
du hast gesehen sind zehe 


Hs. B. 

vn d’ engel sprach zü mir 
warvmb wüderst du dich jeh 
sag dir die taugn dez weibs 
vnd dez tiers dz sy trät daz 
tier dz du secht dz waz vnd 
ist nit vnd ist aufzesteign 
vö de abgrünt vnd get in de 
tot vnd di da wonent auf d’ 
erd di wüdernt sich d’ 
namen da nit sint geschribfi 
in de püch dez lebens seyt 
d’ schikküg d’ weit so si 
sehent dz tier dz da waz vn 
nit ist vnd hye ist d’ sin der 
da hat die weizhait die .VH. 
haubt dz sind .YH. perg auf 
den dz weib siezt vn ez sind 
.YH. künig fünf di vieln d’ 
ain ist vn d’ and’ ist noch nit 
kümen vnd so er kümt im 
gezimt ze pleibn ain 
kurcze zeit vnd dz tier daz 
da waz vn nit ist ez selbe 
ist dz achte vn ist vö den 
sibn vnd get in den tot vnd 
di .X. horn di du secht dz 
sind . X. künig die noch nit 
habn enphägn dz reich ab’ in 
ain’ stund enphahet si ge- 
walt alz di künig nach de 
tier Die habet ainen rat vn 
antwurtent ir kraft vnd 
irn gewalt de tier Die 
streitent mit de lamp vn dz 


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Hb. A. 

künig die da noch nit haben 
empfangen das rieh aber in 
70 in einer stundenn werden sie 
empfangen den gewalt 
nach de tier als die künig 
D i 8 e haben eine rat un w e r d e n 
geben ire krafft und ire ge- 
75 walt de tier Dise werden 
streitten mit dem lamb un 
das lamb wir sie überwinden 
wan es ist ein herre der herren 
und ein künige und die da 
so sind mit inn berüffet erwelt 
un getreu un er sprach zu 
mir die wasser die du sähest 
da die gemein siezet sind 
volcker un leut un zungen 
S5 und dieXhörner die du sähest 
an de tier die werde hassen 
die gemeinen unkeüscherin un 
werde sie machen verwüst 
un nacket und werdö essen 
so ire fleisch un sie verbrenne 
mit dem feür wän got gab in 
ire herczen das sie tün das in 
ist ein gefallen das sie geben 
ir reich de tier biss das die 
95 wort gots werden volendet 
un das weib das du sähest 
ist die gross stat die da hat 
das reich über die künige der 
erden. 


Hs. B. 

lamp vberwint sy wan ez 
ist ain hr d’ hrn vn ain 
künig d’ künig vn di mit 
im sind gerüfft erwelt vn 
getrew vn er sprach zü mir 
Die wazzer di du secht do di 
gemain siezt dz sind volk vn 
läwt vn zungfi vn di . X. horn 
di du secht vn dz tier die 
hassent di gemain vn- 
käuscherin vn machent si 
wüst vn nakkent vnd essent 
ir fleysch vn vprenent si 
mit fewr wan got d’ hat 
gebii in ir hrcz dz sy tünt 
waz in ist geuellich dz si 
gebent ir reich de tier vncz 
dz di wart gotz werdnt volendt 
vnd dz weib daz du secht 
daz ist di michel stat die da 
hat daz reich vber die künig 
der erd. 


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Hs. A. 


Hs. B. 


Capitel XVHI. 


i Und nach dise dingen sah 
ich einen andern engel a b s t i g e 
vö himel der het eine 
grossen gewalt un die erd 
5 ward erleücht von siner glori 
un er schri in d’ stercke 
un sprach Es ist gevallen 
es ist gevalle babilon die 
gross un ist worde ein wonung 
10 d’ tufl’ un ein hüt eines 
iegklichen unreinen geistes un 
ein hüt eins ieglichen unreines 
geflügels un hesslich wan 
alle leut haben getruncken vö 
15 dem zorn irer unkeusch und 
die künig d’ erden haben mit 
ir gewerb triben un die 
kaufleüt der erden sind reich 
worden von der krafft irer 
20 wollust und ich hört ein and’ 
stim vom himel sagend Mein 
volck geet uss von ir das ir 
nit werdent teilhafftig irer 
missetat un nit empahe von 
25 iren plagen wan ire sünd 
sind kummen biss zü de himel 
un der herr hat gedacht aller 
irer bossheit widergebt ir als 
sie uch hat wider gegebe 
30 un zwifeltigent zwifache 
widergeltung nach iren 
wercken in de tranck in de 
sie euch hat vermischet 


Und nach disen dingn ich 
sach ainen andn engl nider- 
steign von himel habent 
micheln gewalt vn di erd 
wart erlaucht von sein’ glori 
vn er rüfft in ain’ starckn 
stim saget Ez viel Ez viel 
babilon di michel vnd ist 
wardn ein wonüg d’ teufel 
vn ain huet ains ygleichn 
vnrainn geistz vn ain huet 
ains ygleichn vnrainn vogelz 
vnd hässlichs wan all läwt 
habent getrunkn vö de zorn 
irr vnkäusch vn di künig d’ 
erd di habent vnkäuscht 
mit ir vnd di kaufläwt d’ erd 
sint wardn reich vö d’kraft 
irr wollust vnd ich hört ain 
andrew stim vom himel saget 
mein volk get auz vo ir vnd 
nicht werdt tailhaftig irr 
misstat vn enphacht nit vö 
iren wunden wan ir sündt 
sind körnen vncz an den 
himel vn d’ hr hat gedacht 
irr poshait widergebt ir alz 
si euch gab zwifeltigt ir 
zwifeltikleich nach irn 
werchn jn dem schenkvazz 
in dem si euch mischt in de 
mischt ir zwifeltiklich alz 
vil si sich hat geert vn ist 


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Hb. A. 

vermischent ir zwifeltigk- 
35 lieh als vil als sie sich hat 
glorificiert und was in 
wolluste als vil widergebt 
ir pein un klag wan sie 
spricht in irem hercze Ich siez 
40 ein künigin un ich bin kein 
witwe un wird kein klag 
sehen darumb an eine tag 
werde kummen ire plag un 
der tod und die klag ufi der 
45 hunger un sie wirt verbrant 
mit dem fewr wan got ist 
starck d’ sie wirt richten un 
die künig der erden die da 
gemein unkeuschten od’ 
so gewerb haben gehabt mit 
ir un lebte in Wollüsten die 
werden weinen un klagen 
über sie so sie sechen den 
raüch irer anzündung un 
55 werden versteen umb die 
forcht irer pein un sprech 
we we die grosse stat babilon 
un die starck stat wan in einer 
stunde ist kumme die urteil 
60 un die kauffleüte d’ erde 
werden weinen über sie 
und klagen wan ire kauff- 
manschafft wirt fürbass 
niemand kauffen diekauff- 
65 manschaft des golds und des 
silbers un des edlen steins und 
de8 margariten un des bissen un 


Hs. B. 

gewesn in wollüstn alz vil 
gebt ir peynigung vn 
chlagn wan si speht in irm 
hrczn Ich siez ain künigin vn 
pin nit ain witib vnd sich 
nit di klag Darvmb an aim 
tag körnet ir wuntn d’ tot 
d’ hunger vn di klag vn si 
wirt vprant mit fewr wan got 
ist starck d’ si da vrtailt 
vnd di künig d’ erd di da 
vnkäuschentn mit ir vn 
lebtn in den wollüstn di 
wainent vn klagent vber sy 
so si sehet den rauch irr 
enzündüg sy stent verr 
vmb di vorcht irr peynigüg 
saget we. we. di michel stat 
babilon di stark stat wan in 
ain’ stund ist körnen dein 
vrtail vn di kaufläut d’ erd 
di wainet vil klagnt vb’ wan 
niemät kauft irn wert für- 
baz den wert dez goltz vnd 
dez silbers vn dez edelen stains 
vn d’ margaritn vn dez peisez 
vn dez purpurz vn d’ sey- 
dn vn dez rotn vnd ain 
ygleichs gevärbtz holtz vn 
alle vas vö edelm gestain 
vn alle vaz von hellfen- 
pain vn vö gloknspeis vn 
vö eysn vn vö merbelstain 
vn de cinamom vn de amom 


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65 


Hs. A. 

des purpers an der seidin 
un das halb rot geferbten 
70 gewands un alle thiu (?) 
holcz un alle vass des 
helffenbeins un alle vass 
vö edlem gesfei un des 
eres un des eissens und 
75 das marmels un de cinamom 
un den amomü un der woli- 
rechende geschmeck un der 
salbe un des weirach un des 
weins un des ols un senneln (?) 
80 un des weiczens un d’ vihe 
un der schauff un der ross 
un der karre un der knecht 
un der seien der menschen 
un die öpfel die begird diner 
85 seien haben sich gescheiden 
vö dir un alle feisten dinge 
un die lautern sind verdorbe 
un dir un die kaufleüt der 
menscheu werden ieczund 
so ffirbas dise ding nit finden 
Die do sind rieh worden vö 
ir die werden versteen umb 
die forcht irer pein weinend 
un sagend we we die gross 
95 stat die da was bekleidt mit 
biss un mit purpur un mit 
rotem un ist überguldt mit 
gold un mit edlem gestein un 
mit berlin wan in einer stund 
ioo sind entseezt so vil rich- 
tumb unein ieglicher schiff- 

Dis8. Eichler. 


Hs. B. 

vn d’ gesmak vnd d’ salbn 
vnd dez weyrachz vn dez weins 
vn dez öls vn d’ semeln vn 
dez wayezes vn d’ vich vnd 
d’ schaff vnd d’ karrii vn 
d’ rozz vn der iungling vn 
d’ sein d’ meschn vn dein 
öpfel di begerüg dein’ sei di 
habn sich geschaidii vö dir vnd 
alle di vaisten ding vn di 
lautern di sind vdarbn vö dir 
vn si vindent ir yeczund 
nit fürbaz vnd di kaufläwt 
d’ ding di da reich sind 
wardn vö ir di stent verr(?) 
vmb di vorcht irr peynigüg 
wainet vn klaget vnd sagent 
we. we. di michel stat di da 
waz gechlait mit purpur vn 
mit peiz vn mit rotem vn 
vbergült mit golt vn mit 
edelm gestain vn mit marga- 
ritn wann in ain’ stund sind 
vwüst alz vil reichtum vnd 
ain ygleich’ steurer vn alle 
di da schiffen zu d’ stat vn 
di schifläut vnd di da 
würchnt auf de mer di stun¬ 
den vö verr (?) vn rüfftii 
do si sahn di stat irr enzündüg 
wer ist geleich d’ micheln 
stat vnd si legtn puluer auf 
ir haupt vn rüften wainet vn 
chlaget vn sagent we. we. di 

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Hs. A. 

regierer un alle die da schiffe 
in den see un steürer und 
die da wircken in dem meer 
105 die stünden ver un schrien 
do sie sahen die stat irer 
enczündunge sagende welche 
ist geleich diser grosse stat 
un legten den aschen uff ire 
110 haubt un schrien weinend 
un klagend sagend wee wee 
die gross stat in der da sind 
worden rieh vö irem werd 
alle die da haben schiff uff 
ns dem mere wan in einer stund 
ist sie verwüst Du himel 
frewe dich über sie un ir 
heilige Apostelen un weis¬ 
sage wan got hat geurteilt 
120 üwer urteil un ir un ein 
starcker engel hüb uff einen 
stein als eine grossen mül¬ 
stein un liess in in das mere 
sagende zu diser geh wirt 
125 gelassen babilon die gross stat 
un wirt ieczund nit funden 
füranhin un die stim der 
harpfenden un d’ die do 
singen mit dez holer und 
130 mit dem horn wirt nit gehört 
füranhin in ir un ein iegk- 
lich werckmeister iegklich 
kunst wirt nit funden füran¬ 
hin in dir un die stim d’ 
135 mvle wirt nit gehört für- 


Hs. B. 

michel stat in d’ sind wardn 
reich alle di da habent schef 
auf dem mer vö irn wrten 
wan in ain’ stund ist si vwüst 
himel frewd dich vber sy vn 
heilig zwelfpotn vn weissagn 
wan got hat gevrtailt ewr 
vrtail vö ir vn ain starker 
engl hüb auf ain stain alz 
ainen micheln mülstain vn 
warf in in daz mer sagent 
mit (?) d’ gech wirt gelazzn 
babilon di michel stat vn wirt 
nit füdn fürbaz vn di stim 
d’ herpher vn d’ musiker 
vn d’ di da singn in de holr (?) 
vn dz horn wirt nit ge¬ 
hört in dir fürbaz vn ain 
ygleich maist’ vn ain yglei- 
che kunst wirt nit fundn in 
dir fürbaz vn di stim d’ mül 
wirt nit gehört in dir fürbaz 
vn daz liecht d’ latern läucht 
dir nit fürbaz vnd di stim 
dez präutigam8 vn d’ praut 
wirt nit gehört noch in dir 
wan dein kaufläut warn di 
fürstn d’ erd wan in deinen 
zaubernüzzn habil geirret 
alle laut vn in ir ist fundn 
dz plüt d’ weissagn vn d’ heilign 
vn aller d’ di da sind erslagii 
auf d’ erd. 


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Hs. A. Hs. B. 

anhin in dir und das liecht der 
laternen wirt nit leichten 
fiiranhin in dir un die stim 
des breutigams un der braut 
140 wirt noch nit gehört in dir 
wan dine kauflüte weren die 
fürste der erde wan in dine 
zaubern ussen irrten alle 

volcker un in ir ist funden 
145 das blüt der weissagen un der 
heiligen un aller der die da 
sind erschlage uff der erden. 

Capitel XEX. 

1 Nach disen dingen hört Nach disn dingn ich hört 
ich als ein grosse stimm alz ain stim manig’ horn im 
maniger hörner in de himel himel saget alleluia lob vn er 
sagend alleluia Lob un glori vn kraft sey vnssm got wan 
5 un krafft sei unsserm got wan gerecht vn war sind seine 
war un recht sind sine urteil gericht wan er hat gevrtailt 
der da hat geurteilt von der vö d’ micheln gegemainen 
grossen gemeinen die da di da zeprach di erd in irr 
hat zerstört die erde in irer vusauberkait vnd hat ge- 
10 verseczung un hat gerochen rochn dz plüt seiner knecht 
das blüt siner knecht vö iren vö irn hendn vn ab’ spchfl si 
henden un aber sprachen sie alleluia vn ir rauch staig auf 
alleluia un ir rach stieg uff in in den weltn d’ weit vn di 
den weiten der weit un die .XXIY. altn vn die vier 
15 vier tier un die XXIY tier die vieln nid’ vnd anpetn 
alten viele nider und anbetten got den siczendn auf de tron 
got den siezenden uff dem saget werleich vn alleluia 
thron sagend amen alleluia vn ain stim gieng auz vö de 
un ein stim gieng uss vö dem tron saget sagt lob vnssm got 
20 thron sagend Sagt lob unsserm all sein knecht vn ir di da 

5 * 



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Hs. A. 

got ir alle sein heiligen un 
• die ir fürchtet got ir kleinen 
un grssen un ich hört ein 
Stirn als eins grssen hornes 
25 un als ein stim maniger wasser 
un als ein stim stim eins 
grssen donner sagend alleluia 
wan der herre unsser got 
der allmechtig hat ge- 
30 regieret wir sülle uns 
frewen un frolocken un 
geben im glori wan die hohe 
zeit des lambs sind kummen 
un sein eeweib hat sich ver- 
35 bereit un ir ist gegeben das 
sie sich bedecke mit weissem 
scheinenden wisse wan der 
bisss das sind die gerechtigkeit 
der heilgen un er sprach zü 
40 mir Schrib Sie sind selig 
die da sind berüfft zü dez 
abentessen der hohzeit des 
lambs un er sprach zü mir 
Dise wort gots sind war un 
45 ich viel für seine füss das 
ich in anbettet un er sprach 
zü mir Sih das du es nit thüst 
wan ich pin dein mitknecht 
un diner bruder die da haben 
50 die gezügknuss anbet got wan 
die gezügnuss ihesu ist der 
geist der Weissagung un ich 
sach den himel offen st an un 
seht ein weisses ross der da 


Hs. B. 

fürchtnt den hrn chlain vnd 
grozz vn ich hört ain stim alz 
ains micheln horns vn alz 
ain stim maniger wazzer vn 
alz ain stim micheler döner 
sagent alleluia wan vnser all¬ 
mächtiger hr got d’ hat 
gereichsent wir frewn vns 
vn frolukn vn gehn im lob 
wan di hochzeit dez lamptz 
sind körnen vn sein hausfraw 
hat sich vor berait vn ir ist 
geben dz si sich chlayd mit 
weizzm peyz vnd mit raim 
wan d’ peiz dz sind die ge- 
rechtikait d’ heilign vn er 
spch zü mir schreib sälig sind 
di di da sind gerüfft zü de 
abentessn d’ hochczeit dez 
lamptz vn er spch zü mir dise 
wart gotz sind war vn ich viel 
zü seinen füzzn daz ich in 
anpett vn er sprach zü mir 
sich dz du ez nicht tüst wan 
ich pin dein mitknecht vn 
dein’ brüd’ d’ di da habeut 
di gezeugnüzz jhesu anpett 
got wan die gezeugnuzz jhesu 
ist d’ geist d’ weissagüg vn 
ich sach den himel offen vn 
secht ain weizz roz vn d’ da 
saz auf im d’ waz gehaizzn 
trew vn warhaft vn er vrtailt 
vn streitt mit recht wan sein 


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Hs. A. 

55 sass uff im der hiess getreu 
un war un urteilt un streit 
mit gerechtikeit aber sine 
äugen seind als die flammen 
des feürs un uff sinee haubte 
60 vil krönen habend einen 
namen geschriben den niemand 
erkant dä er selb un was 
bekleidt mit einem gewande 
besprengt mit blüt un sein 
65 nam wart geheissen das wort 
gots un die heere die da sind 
im himel nachvolgte uff weissen 
rossen gekleidt mit weissen 
un reinen bisss un vö 
70 sinem mund gieng usss ein 
schwort scharpf zü beiden 
siten das er in im erschlüg 
die volcker un er wirt sie 
regieren in einer eissnin 
75 rfitten un er trit die press des 
weins des grimmen des zorns 
des almechtige un hat in simö 
gewand und in sin er huft 
geschriben ein künig d’ künigen 
so un ein her der herschenden 
uii ich sah einen engel steen 
in der sunnen un er schri 
mit grosser stim Sagend alle 
vögeln die fliege durch 
85 die mitte des himels kummet 
un werden gesamelt zü dem 
grossen abentessen das ir 
essent die fleisch der künig 


Hs. B. 

augn warn alz die flämen dez 
fewrs vii manig’ krön auf 
seine haupt vn er het ainen 
namen geschribn den niemant 
erkant newr er selb vn er 
waz gechlait mit aim gewant 
gesprengt mit plüt vn sein 
nam waz gehaizzn dz wart 
gotz vn di her di da sind im 
himel di nachvolgtn im auf 
weizzen rossn gechlait mit 
weizzm peiz vn mit raine 
vnd vö seine mund get auz 
ain swert yetwednthalbn 
scharff dz er da mit slach 
die läwt vn regier si I ain’ 
eysnein rütn vn er selb tritt 
di prezz dez weins d’ tobhait 
dez zorns dez allmächtign gotz 
vnd er hat in seim gewant vn 
auf sein’ hüff geschribn ain 
künig d’ künig vn ain hr d’ 
herschedn vnd ich sach ain 
engl sten in d’ sunn vn er 
rüeft mit ain’ micheln stim 
saget zü alln den vögeln 
di da flügn durch mitt 
dez himels kümt vn werd 
gesamt zü de micheln abent- 
essn gotz dz ir esst di fleisch 
der künig vn di fleisch der 
tribuner vn di fleisch d’ starkn 
vn die fleisch d’ rozz vn d’ 
siczndn auf in vnd di fleisch 


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Hs. A. 

un die fleisch der tribuner un 
90 die fleisch der starcken un die 
fleisch der ross und der siezen¬ 
den uff iu un die fleisch aller 
eigen un der freien un der 
kleinen un der grossen und 
95 ich sach das tier un künig der 
erden un ir heer gesamelt zü 
thün einen streit mit dem der 
da sass uff dem ross un mit 
sime heer un das tier wart 
ioo begriffen un mit im der falsch 
weissag d’ da tet die Zeichen 
vor im mit de er hat ver- 
fürt die die da haben em¬ 
pfangen das zeiche des tiers 
105 un die da anbetten sein bild- 
nuss Dise zwei wurdet ge¬ 
lassen lebendig in den see 
des brinnende feiirs un des 
schwebels und die andern 
no wurde erschlagen in dem 
schwort des siezende uff dem 
ross das da ussgeet von 
seinem mund un alle Vögel 
wurde ge satt et von iren 
ns fleischen. 


Hs. B. 

all’ d’ aign vn der freyen vn 
d’ chlain vnd d’ grozzn vn 
ich sach dz tier vn di künig 
d’ erd vn ir her gesamet ze 
rnachn ainen streit mit de d’ 
da saz auf de rozz vn mit 
seim her vnd daz tier wart 
begriffn vnd mit im d’ falsch 
weissag d’ da tet di zaichn 
vor im mit (?) de er vlaitt 
di da enphiengn dz zaichn 
dez tiers vn di da anpettn sein 
pild vnd dise zway wurdn 
gelegt lebetig in den see dez 
prinendn fewrs vn dez swebelz 
vn di andn wurdn erslagn mit 
de swert dez d’ da saz auf 
de rozz vn alle vogl wurdn 
gesatt vö irn fleischen. 


Capitel XX. 


i Und ich sah einen engel 
abstigen von dem himel der 
het den Schlüssel des abgrunds 
un ein grosse kettin in siner 
5 hand und er begreiff den 


Und ich sach ainen andn 
engl nidsteign vom himel 
habet den sluzzl dez abgrüntz 
vn ain michel ketn i sein’ 
hant vn er begraif den traken 



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71 


Hs. A. 

trache den alten schlangen der 
da ist der tüfel un sathanas 
und band in durch tusent iar 
und liess in in de abgrünt 
10 un beschloss un bezeichet über 
in das er furanhin nitver- 
füre die volcker biss tusent 
iar werde volendet und nach 
disen dingen müss er ein 
15 kleine zeit uffgelöset 
werden und ich sah stüle 
vn sie sasse uff sie un das 
yrteil ist in gegebe und ich 
sah die seien der erschlage 
20 um die zeugknuss ihesu un 
umb das wort gots un die da 
nit anbetten das tier noch sein 
bild noch empfiengen sein 
Zeichen an iren stirne oder 
25 an iren henden uii sie lebten 
un regierten mit christo 
tusent iar un die andern d’ 
todten lebten nit biss das 
tusent iar wurden volendet 
30 Dissist die erste uffersteeung 
Er ist heilig un selig d’ da 
hat einen teil in der erste 
uffersteeung In disen hat 
nit gewalt der ander todt aber 
35 sie werden priester gotts uü 
christi un werden regieren 
mit im tusent iar und so tusent 
iar werden volendet so wirt 
sathanas uffgelösetvo sime 


Hs. B. 

di altn slangn d’ da ist d’ 
teufel vn sathanas vn pant in 
durch tauset iar vnd legt in 
in den karcher vnd besloz 
vn bezaichnt vb’ in daz er nit 
vlait fürbaz di läut vncz dz 
tauset iar wurdn volendt nach 
disen müz er werdn enpundn 
ain klaine zeit vn ich sach 
stül vn di da sazzn auf in 
vn dz vrtail waz in gegebn 
vn ich sach di sein d’ erslagn 
vmb di gezeugnüzz jhesu 
vnd vmb dz wart gotz vn di 
da nit anpettn dz tier noch 
sein pild noch enphiengn sein 
zaichn an di stirn od’ an ir 
hend vnd si lebtn vn reich- 
setn mit christo tauset iar 
Die andn d’ totn lebtn nit piz 
dz tausent iar wurdn volendt 
Diez ist di erst auferstendüg 
er ist selig vn heilig d’ da 
hat tayl an d’ erstn aufer- 
stendung vn an disn hat nit 
gewalt d’ and’ tot wan si wdnt 
phaffn gotz vn seins kristz 
vn reichsnt mit im tausent 
iar vnd so tauset iar wdent 
erfült sathanas wirt en- 
püdn vö seim karcher vn 
er get auz vn vlait di läut 
di da sind auf den vier örtern 
d’ erd gog vn magog vnd er 


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72 


Hs. A. 

40 kerker un wirt ussgeen und 
wirt verfüeren die volcker 
die da sind uff den vier orten 
d’ erden gog un magog un 
wirt sie samele in den 
45 streit der zale ist als der sant 
des meres un sie stigen uff die 
weite der erde un umbgiengen 
die herbergen der heilign un 
die liebe statt und das feür 
50 steig ab von got vom himel 
un verzert sie un der tüfel 
der sie yerfüret wird ge¬ 
lassen inn de see des feürs 
un des schwebels da auch das 
55 tier un der falsch weissag 
werden gekrücziget tag un 
nacht in den weiten d’ weit 
un ich sah einen grosse 
weissen thron und einen 
60 siezenden uff im vö des an- 
gesicht floch der himel un 
die erde un die stat ward nit 
funden von in und ich sah 
gross todten un kleine stan 
65 in de angesicht des throns un 
die bücher wurde uffgethan 
und ein ander büch wart uff¬ 
gethan das da ist des lebens 
un die todten wurden geurteilt 
70 uss den dingen die da wäre 
geschriben in den bücheren 
nach ire wercken und das 
mere gab sine todten die da 


Hs. B. 

samt si an ain streit, d’ zal 
ist alz d’ sant dez mers vnd 
si stign auf di höch d’ erd 
vnd si vmbgiengn di herwerg 
d’ heilign vnd di liebn stat 
vnd ain fewr staig ab vö got 
vom himel vn ^wüst si vn 
d’ teufel d’ si vlait d’ wart 
gelegt in den see dez fewrs 
vn dez swebels do auch dz 
tier vn d’ valsch weissag wdent 
gekraüezigt tag vn nacht in 
den weltn d’ weit vnd ich sach 
ain micheln tron ain 
weissn vn d’ da saz auf im 
vor dez angesicht floch di erd 
vn der himel vn di stat ward 
nit fundii vö in vn ich sach 
grozz totn vn kl ain sten in 
de angesicht dez trons vnd 
püch’ wurdn auf getan vn ain 
and’ püch ward aufgetan dz 
da ist dez lebens ains yglei- 
chn vn di totn wurdn gevrtailt 
vö den dingen di da warn ge- 
schribn in den püchern nach 
iren werchn vnd dz mer gab 
di totn di in im warn vn 
d’ tot vnd di hell gabn di 
totn di in jn warn vn ez 
ward gevrtailt vö aim yglei- 
chn nach seinen werchn vnd 
d’ tot vn di hell wurdn ge¬ 
legt in den see dez fewrs 


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73 


Hs. A. 

waren in im un der todte 
75 un die hell gaben ire todte 
die da waren in in un es 
ward geureilt allen nach 
iren werche und die hell 
und der tod wurden gelassen 
so in den see des fewrs das ist 
der ander tod und der nit ist 
erfunde geschribenn in dem 
büch des lebens der ist ge¬ 
lassen in den see des feürs. 

Capitel 

i Und ich sah einen newen 
himel un ein newe erde wan 
der erst himel un die erst 
erd gieng hin un das mere 
5 ist ieczund nit un ich iohannes 
sah die heiligen stat hieru- 
salem newe absigen von 
de himel bereit von got als 
ein braut gezieret irem man 
io un ich hört ein grosse stim 
von de thron sagend Seht den 
tabernackel gotz mit den 
menschen un wirt wone 
mit in un sie werden sin volck 
io un der got wirdt mit in ir 
got un got tilget ab alle 
zeher von iren äugen un der 
tod wirt nit für an noch 
die clag noch das geschrei 
2 o noch der schmercz wirt für¬ 
bass die am ersten sind 


Hs. B. 

Diez ist d’ and’ tot d’ see 
dez fewrs vn d’ nit ward 
fundn geschribn in de püch 
dez lebens d’ ward gelegt 
in den see dez fewrs. 


XXI. 

Vnd ich sach ainen newn 
himel vnd ain newe erd wan 
d’ erst himel vn di erst erd 
hingieng vn dz mer waz 
yeczo nit vnd ich johes sach 
di heilign stat die newen 
jerusale nidersteign vom 
himel vö got berait alz ain 
praut geziert irin man vn ich 
hört ain michele stim vö de 
tron sagent secht d’ tabernakel 
gotz mit den läutn vnd er 
wonet mit in vn si werdnt 
sein volk vnd er selb got wirt 
mit in ir got vn got wischt 
ab ain ygleichn zäher vö 
irn augn vnd d’ tot wirt nit 
fürbaz noch chlag noch ge- 
schray noch smercz wirt 
fürbaz wan di erstn ding 
hin giengn vnd d’ da saz auf 


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74 


Hs. A. 

abgangen un der do sass uff 
dem thron der sprach Sih ich 
mach alle ding new un er 
25 sprach zu mir Schrib wan 
dise wort sein die trewisten 
un war vn er sprach zü mir 
Es ist gethan Ich bin alpha 
un o ein anfang un das end 
30 dem dürstenden wil ich 
geben von dem brünnen des 
lebendigen wasser um 
sunst Der do überwindet der 
besiczet dise ding un ich wird 
35 im ein got un er wirt mir ein 
sün aber den vorchtsame un 
den ungläubigen uü den ver- 
bante un den manschlech- 
tige un den gemeinen un- 
40 keüschern un den zauberen 
un den dienern der abgotter 
un allen lügnern ir teil wirt 
in de brinneden see mit 
fewr un mit schwebel das 
45 da ist der ander tod un einer 
von den VII engel die da hette 
die siben schenckvass vol der 
letsten plagen kam un redet 
mit mir sagende kumm un ich 
so wil dir zeige die braut die 
eefrawe des lambs und er 
erhüb mich im geist uff eine 
grossen un hohen berg un 
zeiget mir die heilige stat 
55 hierusalem abstigendvö 


Hs. B. 

de thron d’ spch sich ich mach 
alle ding new vn er spch zü 
mir schreib wan dise wart sind 
vil getrew vnd war vn er 
spch zü mir Ez ist geschehn 
Ich pin alpha vnd o. der 
anvanck vnd daz end Ich gib 
dem dürstign vö de prünen 
dez wazzers dez lebens 
tfgebn Der da vberwint d’ 
besiczt dise dink vnd ich wird 
im ain got vnd er wirt mir 
ain sün aber den vorchtsamen 
vn den vngelaubign vnd den 
vpänen vn den manslechtn 
vnd den vnkäuschern vn 
den zaubrern vnd den abt- 
göttrern vnd alln lugneren 
der tail wirt in de see dez 
prinendn fewrs vn dez 
swebelz dz da ist d’ and’ tot 
vnd ain’ vö den sibn engein 
di da hetn di sibn schenkvaz 
vol d’ lestn wundii d’ kom 
vnd redt mit mir saget küm 
vn ich zaig dir di praut di 
hausfraw dez lampz vn er 
nam mich im geist auf ainen 
grozzn perg vfi auf ainen 
hohen vnd er zaigt mir di 
heiligen statjerusale nid’- 
steign vom himel vö got 
habet die klarhait gotz vn ir 
liecht waz geleich de edeln 


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75 


Hs. A. 

himel habende die klarheit 
gots un ir liecht was gelich 
dem edlen ge stein als dem 
stein iaspidi als der cristall 
60 un het ein grosse maurund 
hoh die het zwelfftor un 
in den toren zwelff engel 
und namen in geschribn das 
sind die namen der zwelf 
65 geschlecht der sün israel Drei 
tor von dem uffgang drei tor 
von mitternacht drei tor 
vonn mittemtag un drei tor 
vö de nidergang un die 
70 maure d’ stat habend XH 
grün veste un in inen zwelf 
namen der zwilfbotte un 
das lambs und der do redt 
mit mir der het ein güldin 
75 rorin mass das er mess die 
statt un ir thor un ir mauren 
un die stat was geseczt in vier 
teil un ir leng ist als vil als 
ir weite un er mass die stat 
so von dem güldin ror durch 
zwelftusent rossleuff ir 
leng un ir weite un ir höh 
8ein gelich un er mass ir 
maure hundert vn XLIIII 
85 elenboge die mass des 
menschen die da ist des 
engels un das gepewirer 
mauren uss de stein iaspis 
aber die selb statt ein rein 


Hs. B. 

stain alz de stain jaspis vn 
alz kristalln vnd si het ain 
michele mawr vn ain hohe 
habet .XII. tor vn in den 
torn . XII. winkl vn namen 
geschribn dz sind di namen 
d’ . XII. gesiecht d’ sün is- 
rahel drew tor vom aufgang 
.HI. tor vö aquilon .III. 
tor vö mitt’nacht vn .HI. 
tor vö mittemtag vn di 
maur d’ stat het .XII. 
grütfestn vnd in jn .XII. 
namen d’ .XII. potn vn dez 
lampz vn d’ da redt mit mir 
d’ het ain guidein rormaz 
dz er mezz di stat vn ire tor 
vn ir maur vn die stat waz 
geseczt in vier tail ir leng waz 
alz vil alz ir weit vn er maz 
di stat mit de ror durch . XII. 
tauset zil ir leng vn ir weit 
vn ir hoch di sind geleich 
vn er maz ir maur hund’t 
vnd . XLIY. elln vnd dz maz 
dez meschn waz dez engelz 
vn dz gepäw irr maur waz 
vö de stain iaspis wan si 
selb di stat rains gold ge¬ 
leich raim glaz vnd di grüt¬ 
festn d’ maur d’ stat warn 
geziert mit aine ygleichn 
st ain die erst grütfest Jaspis 
di and’ saphirß die drit calce- 


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76 


Hs. A. 

so gold glich dem reine glass 
un die grüntvesten der mauren 
der stat geziert mit allem 
edlen gestein die erste 
grüntvste iaspis die ander 
95 saphirus die drit calcedonius 
die vierde smaragdus die fünfft 
sardonvx die YI sardius die 
sibende crisolitus die ach st 
berillus die nünde topasius 
ioo die X crisoprassus d’ XI 
iacinctus die XII ametstus 
ufi XII tor sind XII perlin 
durch alle und iegpliche tor 
wäre uss iegklichen perlin 
105 un die gassen der stat reines 
goldes als ein vast liecht 
glass un keinen tempel 
sah ich in ir wän der herr 
almechtig got ist der tempel 
no und das lamb vn die statt 
darff nit der sunnen noch 
des mones das si lüchte in 
ir wan die klarheit gots erlücht 
si un ir lucern ist das lamb 
ns un die volker werde wan¬ 
dern in irem licht un die 
künige d’ erden werden 
bringen ir glori un die 
ere in sie un ire tor werden 
120 nit beschlossen durch die 
nacht wä die nacht wirt 
da un (?) nacht wirt da 
nicht un sie werden her zü 


Hs. B. 

donius di viert smaragdß di 
fünft sardonix die sechst sar¬ 
dius di sibet crisolitß di acht 
berillß di newnt topasius di 
zehet crisopassß di aind- 
lift iacinctß dizwelft ametistß 
vn di . XH . tor warn . XII. 
margaritn durch alle vn ain 
ygleich tor vö aine yglei- 
chn margaritn vn di gassn 
d’ stat rains golt alz glaz 
durchleuchtet vn tempel 
sach ich nit in ir wan d’ 
hr’ allmächtig got ist ir tempel 
vn dz lamp vn di stat bedarf 
nit d’ sunn noch dez manns 
dz si läuchtn in ir wan di 
klarheit gotz erlaucht si vn ir 
liechtvaz ist dz lamp vn di 
lewt gent in irm liecht vn 
di künig d’ erd prigent ir 
lob vn ere in sy vnd ire tor 
werdn nit beslozzn durch den 
tag wan di nacht wirt da 
nit vn si tragent di glori 
vn di ere d’ haydm in sy 
kaiu vnsaubers ding get 
nicht in sy vn tuent di 
vpänenschaft vn di lug 
newr di da sind geschribn in 
dem püch dez lebens vnd dez 
lampz. 


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77 


Hs. A. 

tragen die glori un die ere 
125 der volcker in sie noch 
ichts vermailigets wirt 
ingeen inn sie oder das 
do thü ein verflacht ding 
oder lüge nür allein die da 
130 sind geschriben in dem büch 
des lebens und das lambs. 

Capitel 

i Und er zeigt mir den 
fluss des lebendigen wassers 
scheinper als ein cristal 
fürgeend von dem stül gots 
5 un des lambs jn der mit 
siner gassen un vö ieg- 
lichem teil des fluss ein holcz 
des lebens bringend zw elf 
frucht durch alle monet 
io gebe ire frucht un dieleuber 
des holcz zü der gesuntheit der 
volker un kein verflücht 
ding wirt fürbas un der 
stül gotts un des lambs 
15 werden in ir und sine 
knecht werden im dienen 
un werde sehen sein antlicz 
un sinen namen an iren Stirnen 
un die nacht wirt nit für- 
20 anhin un werde nit be- 
dürffe des liechts d' lucern 
noch des liechts der sunnen 
wan der herr got wirt sie 
erlüchte un werden re- 


Hs. B. 


XXII. 

Und er zaigt mir ainen 
fluz lebetigz wazzers leuchtent 
alz christall fürgent vö de stül 
gotz vnd dez lampz jnmitt 
irr gazzn vn vö yetwederm 
tail dez fluzz ain holtz dez 
lebes pringet . XII . frücht 
gebent sein frücht durch 
ein ygleich mänet vn di 
leub’ dez holtz zü d’ gesunt- 
haitd’ lewt vn allez vflucht 
wirt nit fürbaz wan d’ stül 
gotz vnd dez lamptz wirt in 
jr vnd sein knecht dienent 
im vn sehet sein antlicz vn 
seinen name geschribn an 
irn stirn vn di nacht wirt nit 
fürbaz vn si bedürfn nit 
dez liechtz d’ latem noch dez 
liechtz d’ sünen wan d’ hr got 
d’ erläucht sy vn si reich- 
sent in den weltn d’ weit vnd 
er spch zü mir dise wart sind 
vil getrew vnd war vnd d’ 


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78 


Hs. A. 

25 gieren in die weiten d’ weit 
un der engel sprach zü mir 
Dise wort sind die trewisten 
un war un der her’ got der 
geist d’ weissagen hat ge- 
30 sendet sinen engel zü zeigen 
sinen knechten die ding die 
da müssen werde schier und 
sih ich kum schnelligklich 
Der ist selig d’ do behüt die 
35 wort d’ Weissagung dises büchs 
Ich iohänes bin der der da 
hat gehört un gesehen dise 
ding un darnach da ich het 
gehöret uü gesehe ich 
4o viele nider das ich an¬ 
bettet vor den füssen des 
engels d’ mir dise ding 
zeiget un er sprach zü mir 
Sih das du es nit thüst wan 
45 ich bin din mitknecht und 
diner brüder der weissagen 
un der die do behalten die 
wort d’ Weissagung diss büchs 
an bette got un er sprach zü 
50 mir Nicht zeiche die wort 
der Weissagung dis büchs wan 
die zit ist nahend Der do 
schadet der schad noch und 
der do ist in den unreinig- 
55 keiten der heb noch an 
unrein zü werden und d’ 
do gerecht ist der werd 
noch recht gemäht und d’ 


Hs. B. 

hrgot d’ geist d’ weissagn d’ 
sant seinen engel ze zaign 
seinem knecht di ding di da 
müzzn geschehn schier vnd 
sich ich küm schier er ist 
selig d’ da behüt di wart d’ 
weissagüg dicz püchs. Ynd 
ich johänes ich hört vn sach 
dise dink vnd darnach do ich 
si gehört vnd gesach ich 
viel zü den füzzn dez engelz 
d’ mir zaigt dise dink daz 
ich in anpett vnd er spch zü 
mir Sich dz du ez nicht tuest 
Ich pin dein mitknecht vnd 
dein’ brüd’ d’ weissagn vn d’ 
di da behütn di wart der 
weissagüg dicz büchs an pet 
got vn er spch zü mir nit 
bezaichn die wart d’ weis¬ 
sagüg dicz püchz wann di zeit 
ist nahn der da schadt d’ 
schad noch vnd d’ da ist in 
vnsawberkait d’ vnsawber 
sich noch vnd d’ gerecht 
d’ tü di gerechtilcait noch 
Sich ich küm schier vnd mein 
Ion mit mir wid’zegeben 
aine ygleichn noch sein 
werchn Ich pin alpha vnd o. 
d’ erst vn d’ lest d’ anefang 
vnd dz end Si sind selig di 
da waschn ire gewant dz 
ir gewalt sey an dem holtz 


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79 


Hs. A. 

heilig ist der werde noch 
60 g e h e i 1 i g t Sich ich kum schier 
un min Ion ist mit mir eim 
ieglichen zügegen nach 
einen wercken Ich bin alpha 
un o der erst un letst der 
65 anfang un das end Selig 
sind die die da weschen 
ire stolen in dem blüt des 
lambs das ir gewalt si in 
dem holcz des lebens und 
70 geen in durch die tor in die 
stat usswendig aber die hund 
und die vergiffter un die un- 
keüscher un die manschlech- 
ter un die diener der abgotter 
75 und ein iegklicher der da 
lüge lieb hat un si thüt Ich 
iesus sandt mine engel zebe- 
züge üch dise ding in den 
kirche Ich bin ein würczel 
so un das geschlecht david 
ein lüchtender stern un ein 
morgenlichter und der geist 
und die braut sprechen kum 
Der es hört d’ sprech kum 
85 und den da dürstet d’ kum 
un der da will der neme da 
wasser des lebens vergeben 
wan ich bezüg iegkliche 
der da hört die wort der 
so Weissagung diss büchs ob 
etlicher züleget disen dingen 
got wirt legen uff in die 


Hs. B. 

dez lebens vn si gent in 
durch di tor in di stat aus¬ 
wendig di hunt vnd di zaubrer 
vn di vnkäwscher vnd di 
manslechtn vnd di diener 
d’ abtgöt vn ain ygleich’ d’ 
di lüg liebhat vn si tut Ich 
johänes saut meinen engel 
ze bezeugn euch dise dink 
in den kirchn. Ich pin daz 
geslächt vnd di wurcz 
dauidz ain leuchtend’ stern 
vnd ain morgenlicher vn 
d’ präutigam vnd di praut 
di sprechn küm vnd d’ ez 
hört d’ sprech kum vn den 
da dürstet d’ kum vn d’ da 
wil der enphach di wazzer 
dez lebens vgeben Ich bezeug 
aim ygleichft d’ da hört di 
wart d’ weissagüg dicz püchs 
ob etlich’ zü legt zü disn 
dingn got d’ legt auf in di 
wuntn di da sind ge- 
schribn in disem püch vnd 
ob etleich’ minert vö den 
wartü d’ weissagüg dicz püchs 
got d’ nimt ab seinen tail vö 
de holtz dez lebens vn vö d’ 
heilign stat vn vö den dingn 
di da sind geschribn in dism 
püch Der da gibt gezeugnüzz 
diser ding d’ spcht Ich küm 
auch schier werleich o 


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80 


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Hs. A. 

plagen geschribe in diesem 
büch un ob si einer mindert 
95 von den Worten der Weissagung 
diss büchs got wirt hinnemen 
sine teil von dem büch lebens 
un von der heiligen .stat un 
von den dingen die da sind 
100 gescbriben in disem büch Der 
da gibt gezügknüss diser ding 
d’ spricht auch warlich 
ich kum schier 0 Herr iesu 
kum Die gnad unsers herren 
105 ihesu christi si mit üch 
allen amen Ein ende hat 
das büch der heimlichen 
Offenbarung sant Jo- 
hanssen des zwelfbotten 
no und evangelisten. 


Hs. B. 

hr jhesu küm Die gen ad 
vnsers hrrn jhesu xpi sey 
mit euch alle ame. 

Explicit Apokalipsis. 


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III. Übersetzungsweise der grammatischen Formen. 

Substantivum. 

Numerus. 

B hat oft abweichend vom lat. Text den Plural, wo A 
in Übereinstimmung mit demselben den Sing. hat. 3,37 clavem] 
den Schlüsse] A die slüzzel B; 13,30. 31 in caelo] im himel A 
in den himeln B; 13,71 plagam] die plag A di wüdn B; 
16,53 aquam eius] sein wasser A seine wazz’ B; 17,36 admi- 
ratione] mit wunder A mit wüdern B; 18,38 luctum] klag A 
chlagn B. 

B hat abweichend vom lat. Text den Sing., wo A in 
Übereinstimmung mit demselben den Plural hat: 10,7 tam- 
quam columnae ignis] als die seul des feürs A alz ain säwl 
dez fewrs B; 17,91 in corda eorum] in ire herczen A in ir 
hrcz B; 22,31 servis suis] sinen knechten A seinem knecht B. 
A hat den Plural statt des Singulars 2,93 flamma die flamm 
B die flamme A. A und B haben den Singular in dem Ab- 
stractum 19,38 iustificationes die gerechtigkeit. A und B haben 
den Plural stätt des Sing.: 19,58 flamma di flammen. 

Casus. 

B setzt einen falschen Casus, wo A den richtigen be¬ 
wahrt: 2,65. 66 fidem meam] meinen glauben A meins glaubn 
B; 2,67 testis meus fidelis] mein trewer zeug A meins trewn 
gezeugn B. 

Dias. Eichler. 6 


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82 


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Pronomen. 

Das Neutrum eines Pronomens oder substantivierten Ad- 
jectivs wird umschrieben durch „ding“: 3,40. 41; 3,82; 
16,25; 21,34; 22,37. 38. 42. 78 haec dise dink. 4,1. 7; 7,1. 
43. 44; 9,60. 61; 19,1 post haec nach disen dingen. 22,91 
ad haec zü disn dingn. 20,70 ex his uss (vö B) den dingen. 
22,99 de his von den dingen. 22,101 istorum diser ding. 
4,5. 6 quae oportet fieri die ding die da müssen werden gethan 
(geschehn B). 10,20. 21 quae locuta sunt die ding die haben 
geredet. 10,28. 29 ea, quae die ding die. 13,24 magna grosse 
(michele B) ding. 4,61; 21,24 omnia alle ding. 9,19. 20 omne 
viride] B ainem ygleichn grünen ding A einer iegliche grüne. 
18,86 omnia pinguia alle feisten dinge A alle di vaisten ding 
B. 18,88 . . . horum . . .] die kaufleüt der menschen werden 
ieczund fürbas dise ding nit finden A si vindent ir yeczund 
nit fürbaz vnd di kaufläwt d’ding B. 21,21 prima di erstn 
ding B die am ersten A. 

In 9,19.20 hat B das feminine Abstractum; in 20,21 hat 
A eine adverbiale Umschreibung. 

Yerbum. 

Numerus. 

A hat fälschlich den Sing, statt des Plur.: 6,89 dicunt] 
sprchn B sprach A; den Plur. statt des Sing. 11,79.80 re- 
gnabit er reichsent B werden regieren A. 

Tempus und Modus. 

B hat das Prät. statt des Präs.: 13,69 ut faciant] das sie 
machen A dz si machtn B; 16,62 und 21,102 sunt] sind A 
warn B; 21,5 non est] ist nit A waz nit B (vgl. unten unter 
A = B). 

A hat gegen die Vorlage den Indicat.: 2,21 excideris du 
seyst geualln B du bist usgehawen A; 2,31 dicat] sag B sagt 
A, 11,19 si quis voluerit] ob yemät wolt B ob iemandt wil A; 


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umgekehrt B: 13,75 faciat] thü A macht B; 22,70 intrent 
geen in A si gent iu B. A umschreibt den Conjunctiv: 
19,30—32 gaudeamus et exultemus et demus] wir frewn vus 
vn frolukn vfl gehn B wir sülle vns frewen vn frolocken vn 
gebe A. 

Activum. 

Futurum I. 

1. Das Futurum wird in beiden Hss. gleich behandelt, 
a) durch das Präsens ersetzt: 2,18. 19 veniam ich küm; 2,85. 
87. 135 dabo ich gib; 2,110. 125 mittam ich leg; 2,115 inter- 
ficiam ich erschlah; 2,127. 128 veniam ich kum; 3,29 con- 
fitebor ich vgich B ich vergib A; 3,51 faciam ich mach; 3,18. 
19 veniam ich kum; 3,110 iutrabo ich gee in; 3,110. 111 coenabo 
ich abentesse; 4,5 ostendam ich zeig; 6,96 quis poterit stare 
wer mag gesteen; 11,36 vincet et occidet überwindet un er- 
schlecht; 11,74 veniet kumpt; 13,44 vadet er geet; 17,90 con- 
cremabunt verbrenne; 21,15. 18. 20. 35. 42. 122. 22,13. 19 ero 
und erit ich wird, er wirt, 20,35 erunt sie werden; 21,16 ab- 
sterget tilget ab A wischt ab B; 21,34 possidebit er besiczet. 
22,15 erunt wirt B werden A; b) durch werden umschrieben 
2,49. 50 habebitis werdet haben AB; 2,132 reget wird regieren 
AB. 3,53 scient werden wissen AB; 10,33 non erit amplius wirt 
nit fürbas; 10,52 erit wirt AB; 11,37 iacebunt werden ligen AB; 
11,41.42 videbunt werden sehen A werdn gesehn B. c) durch 
mögen umschrieben: 13,22 poterit mag; d) durch das Fut. I. 
auch im Deutschen übersetzt: 14,57 bibet wird trincken. 

2) Das Futurum wird in B ersetzt durch das Präsens, in 
A umschrieben, a) durch wellen: 2,33. 52. 119. 3,47. 112. 113. 
11,11. 21,30. 31 dabo ich gib B ich wil geben A; 2,79. 3,16 
veniam ich küm B ich wil kuminen A; 3,56 servabo te ich 
behalt dich B ich wil dich behalten A; 3,65. 66 faciam illum den 
mach ich B den wil ich machen A; 3,69 scribam ich schreib 
auf B ich wil schreiben uff A; 3,88 incipiam ich begine B 
ich wil anfahen A; 17,4. 5. 21,30. 31 dabo gib B wil geben 

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A; 21,50 osten dam ich zaig B wil zeigen A; b) durch werden: 
1,35 plangeut klagnt B, werden sich klagen A; 2,24 movebo 
beweg B werd bewegen A; 2,112 erunt werdnt B werden 
sin A; 3,67. 68 egredietur wirt usgeen A get auz B; 2,131. 
3,112. 113 dabo ich gib B ich werd geben A; 3,17 nescies du 
waizt nit B du wirst nit wissen A; 3,22. 23. 21,115 ambula- 
bunt sy gent B si werden wandere A; 5,51. 52 regnabimus 
wir reichsen B si werden regieren A; 7,81. 82. 21,13 habitabit 
wonet B wirt wonen A; 7,82—84 non esurient neque sitient 
amplius sy hungert noch dürst fürbaz nicht B, si wirt nit hü- 
gere noch dürste füranhin A; 7.87. 88 reget rieht B wird 
regiere A; 7,88. 89 deducet fürt sy B würt si füren A; 7,91 
absterget wischt ab B wird abwischen A; 9,30 quaerent suchent 
B werden suchen A; 9,32 et non invenient eam vn vindent 
sein nicht B vn werde in nit finden A dazu 18,89. 90; 9,33 
desiderabunt mori si begerent ze sterbn B si werden begere 
zü sterben A; 9,34 fugiet fleucht B wird fliechen A; 10,50. 
51. 11,34. 13,78 faciet ez macht B es wirt mache A, 17,88 
facient machen si B werde si machen A; 11,9 calcabunt sy 
vtretn B si werden tretten A; 11,13. 14 prophetabunt sy 
weissagnt B si werden weissagen A; 11,20 exiet get auz B 
wirt usgeen A; 11,21. 22 devorabit vwüst B wirt verwüsten A; 
sinent lazzn B werden lassen A; 11,50 gaudebunt frewent 
sich B werde sich frewen A; 11,51. 52 mittent sendnt B werde 
senden A; 11,79. 80 regnabit er reichsent B werden regieren A; 
14,65 ascendet steigt auf B wrt uffstige A; 15,18—20 quis 
non timebit et magnificabit wer fürcht dich nit vn lobt nit 
B wer wit dich nit fürchten vn wirt gros machen A; 15,22. 
23 venient et adorabunt köment vn anpettent B werden kum- 
men anbetten A; 16,73. 20,44 congregabit er samt B er wirt 
samelen A; 17,47 ibit get B wirt geen A; 17,70 accipient 
si enphahet B si werden empfangen A; 17,73. 74 tradent ant- 
wurtent B werden geben A; 17,75. 76 pugnabunt streitent B 
werden streitten A; 17,77 vincet vberwint B wir sie über¬ 
winden A; 17,86 odient hassent B werde hassen A; 17,88 



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facient machent B werde machen A; 17,89 manducabunt 
essent B werde essen A; 18,41 videbo sich B wird sehen A; 

18.43 venient körnet B werde kummen A; 18,47 iudicabit 
vrtailt B wirt richten A; 18,52 flebunt et plangent se wainent 
vn klageut B werden weinen vn klagen A; 18,61 flebunt 
wainet B werden weinen A; 18,62 lugebunt klagnt B werden 
klagen A; 18,63. 64 emet kauft B wirt kauften A; 18,89. 90 
invenient si vindent B si werden finden A; 18,92 stabunt 
stent verr B werden versteen A; 18,137 lucebit läucht B wirt 
leichten A; 19,73 reget regier B wirt regieren A; 20,36 
regnabunt si reichsnt B si werden regieren A; 20,40. 41 exibit 
et seducet get auz vn vlait B wirt ussgeen und wirt verfüeren A; 

20.44 congregabit er samt B er wirt samele A; 21,115. 116 
ambulabunt gent B werde wandern A; 21,117. 118 afferent 
prigent B werden bringen A; 21,123. 24 afferent si tragent 
B si werden her zu tragen A; 21,126. 27 intrabit get B wirt 
ingeen A; 22,16 servient dienent B werden dienen A; 22,17 
videbunt sehet B werde sehen A; 22,20 egebunt si bedürfn B 
si werde bedürffe A; 22,23.24 illuminabit erlaucht B wirt er- 
lüchte A; 22,24. 25 regnabunt si reichsent B si werden re¬ 
gieren A; 22,92 apponet legt B wirt legen A; 22,96 auferet 
nimt ab B wirt hinnemen A; 

3) A umschreibt mit sin: 3,60 habitantes die do siud 
wonend A di da wonent B. 

4) A mit sollen, B mit werden: 2,115 scient sollen wissen 
A werdnt wissen B. 

5) A hat Praesens, B umschi-eibt mit werden: 3,26. 27 
delebo ich vertilg A ich wirt ab tün B. 

Futurum exactum, das stellenweise als Perf. Conj. auf¬ 
gefasst werden kann, wird in beiden Hss. durch das Präsens 
wiedergegeben. 2,55. 3,25. 64. 65. 112. 23,33. 34 qui vicerit et 
custodierit der da überwindet vn behütet AB; 2,113 nisi egerint 
dan allein si thünt A newr sy würchn B; 2,128 qui vicerit et 
custodierit der do vberwindet vn behütet AB; 3,15 vigilaveris 
du wachest AB; 3,108. 9 siquis audierit et aperuerit ob etlicher 


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hört vn mir uff thüt AB; 10,35 cum coeperit canere so er 
anfahet zesiugen A so der beginet ze singn B; 11,31. 32 
quotiescumque voluerint als offt si wollen AB; 11,32 cum 
finierint so si volenden AB; 13,43 qui duxerit der da fürt AB; 
13,45 qui occiderit der da erschlecht (töt B) A; 13,76 ut 
quicumque non adoraverint das ein iegklicher der da nit an¬ 
bet 14,53. 54 si quis adoraverit et acceperit Der da (ob et- 
leich’ B) anbett un emphecht AB; 14,24 quocumque ierit wahin 
es (wer er hin) geet AB; 14,69 si quis acceperit d’ da emphecht 
AB; 17,61 cum venerit so- er kumpt AB; 18,53 cum viderint 
so si sechen AB; 22,94 si quis diminuerit ob si einer (ob et- 
leich’ B) mlnert AB. 


Perfectum. 

1. A und B haben das gleiche Tempus: a) das Imper- 
fect: 1,2. 2,107. 13,11. 19. 15,35. 20,73 dedi dedit gab; 1,7 
perhibuit gab; 1,5 significavit tette kund (bezaichnt B); 10,10. 
61. 4,1. 5,1. 5. 23. 6,1. 6,1. 6. 49. 67. 7,1. 44. 8,1. 60. 9,2. 
78. 10,1. 28. 11,60. 64. 12,70. 13,7. 13. 50. 14,1. 30. 81. 
15,1. 6. 25. 16,57. 17,15. 32. 82. 85. 96. 18,1. 19. 53. 81. 
95. 20,1. 16. 58. 63. 21,1. 6. 8 vidi vidisti vidit viderunt sah 
sähest (secht) sahen; 1,27 lavit wüsch; 1,33 pupugerunt stachen; 
1,45. 48. 88. 2,38. 4,8. 17,45 fui fuit was; 1,50. 4,3. 5,66. 
6,3. 13. 23. 28. 37. 7,21. 8,60. 9,63. 77. 10,18. 40. 12,50. 
14,7. 74. 16,1. 21. 30. 18,20. 19,1. 23. 21,10 audivi audierunt 
hört horten; 1,82. 8,44. 11,59. 67. 19,45. 22,40 cecidi cecidit 
viel nider; 5,35. 6,74. 73. 7,59. 11,84. 19,16 ceciderunt vielen 
nider; 16,89 ceciderunt vielen; 1,84. 10,9 posuit leget, setzt; 
2,123 cognoverunt erkanten; 2,137. 8,16. 10,54. 20,23 accepi 
(accepit) acceperuut empfieng nam; 3,115. 15,8 vici vicerunt 
überwand überwunde; 5,30. 8,4. 16,90. 17,3. 21,48 venit 
6,10. 9,13. 14,88.99.103.117. 15,29. 16,78. 19,19 exivit exie- 
runt gieug us gienge us; 6,78 recessit schied sich; 6,86 ab- 
sconderunt verbürgen; 7,11 clamavit schrei; 19,82 clamavit 


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schri (riieft B); 18,105. 110 clamaveruut schrien (rüffte B); 
7,67 respondit antwurt; 5,17. 7,72.73. 10,49.59. 17,37.81. 
19,12.39.43. 21,25.27. 22,26.43 dixi dixit dixerunt sprach 
sprachen (7,68 saget) 8,5. 11,58. 12,24. 95. 18,105 stetit ste- 
terunt stund stünden; 8,16 implevit fult; 8,18. 12,81.87.123 
misit lies (liezz auz); 14,97. 11. 22,77 misi sandt (warf); 18,109 
miserunt legten; 8,22 praeparaverunt se bereiten sich; 8,25. 
33. 41. 53. 91. 62 cecinit sang; 8,40 interiit verdarb; 9,6. 
12,85. 13,27 aperuit tetuff; 9,97 egerunt wirckte (enworchtn B), 
desgl. 9,105. 16,41. 49 tetten (worchtn); 10,24 levavit hüb uff; 
10,26 iuravit schwür; 10,28 creavit gesehüff (beschüf); 10,55 
devoravi verschlaud; 11,63 ascenderunt stigen uff, desgl. 20,46 
stigen; 20,50 descendit steig ab; 11,72. 20,75 dederunt gaben; 
11,73. 12,21. 90. 16,6 abiit gieng hin (hingieng); 11,85. 13,18. 
20. 38. 19,16. 105. 20,22 adoraverunt anbetten; 20,26 reg- 
naveruut regierten (reichsetn); 12,2 apparuit ward uffgetan; 
12,28.73 peperit gebar; 12,33. 16,94. 20,61 fugit floh; 12,41 
valuerunt mochten; 12,84 adiuvit half; 12,86 absorbuit ver- 
schland; 13,56 fecit machet, desgl. 13,60. 19,101 tet; 13,63 
seduxit verfürt (vlaitt); 13,71. 18,51. 20,25. 28 vixit vixerunt 
lebet lebte; 14,51 secutus est nachvolget; 14,113 vindemiavit 
las; 16,7. 13. 18. 33. 43. 51. 76 effudit gauss us; 16,38 aestu- 
averunt erhiczten; 16,46 commanducaverunt mitassen (azzen); 
16,53 siccavit trucknet; 17,3. 21,48 locutus est redt; 17,14 
abstulit nam; 17,35 miratus sum verwundert mich (wüdert 
mich); 18,121 sustulit hüb uff, desgl. 21,52 erhüb (nam); 20,5 
apprehendit begreiff; 20,8 ligavit band; 20,10 signavit be¬ 
zeichnt; ebenda clausit beschloss; 3,115. 20,17 sedi sederunt 
sasse (sazze); 20,47 cireuieruut umbgiengen; 20,51 devoravit 
verzert (vwüst); 21,54. 22,1 ostendit zeiget; 21,113 illumina- 
vit erlücht. 

b) Perfect: 1,27. 12,61 dilexit dilexerunt lieb het hetten 
lieb; 3,54 dilexi hab lieb gehabt; 1,93 vidisti hast gesehen; 
2,10 tentasti hast versucht; 2,13 invenisti hast fundn; 2,15 
sustinuisti hast enthalten; 2,16 defecisti hast abgenomme (ge- 


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prostn); 2,18 reliquisti hast gelassenn 2,21 unde excideris 
wan du bist usgehawen (seyst geualln); 2,65 negasti hast nit 
verlaugnet; 3,21 inquinaverunt habe vermeiliget (gemayligt); 
3,45. 55 servasti hast behüt behalten; 4,60 creasti hast ge¬ 
schaffen; 5,20. 15,8 vicit vicerunt hat haben überwunden; 
6,95. 7,71. 74. 14,40. 93. 17,60. 18,59. 19,33 venit venerunt 
ist sind kümmen, desgl. 11,93 advenit ist kummen; 5,46 re- 
demisti hast erlöst; 5,50 fecisti hast gemacht; 7,76 laverunt 
haben gewasche; 7,77 dealbaverunt haben gewisset; 9,59 abiit 
ist abgangen (ist hin); 10,38 evangelizavit hat geprediget; 
11,90. 17,6 accepisti acceperunt hast haben empfangen; 11,91 
19,24 regnasti regnavit hast hat geregieret (gereichsent); 
11,101 corruperunt haben zerstört; 12,66 descendit ist ab- 
gestigen; 14,48 potavit hat getrenckt; 16,25. 18,119. 19,7 
iudicasti judicavit hast hat geurteilet; 16,26 effuderunt haben 
vergossen; 18,14 biberunt haben getruncken; 18,26 pervene- 
runt sind kummen; 18,27 recordatus est hat gedacht; 18,36 
glorificavit hat glorificiert (geert); 18,85 discesserunt haben sich 
geschieden; 18,87 perierunt sind verdorbe; 19,10 vindicavit 
hat gerochen; 19,34 praeparavit se hat sich verbereit (vor- 
berait). 

2) A und B sind verschieden: a) A hat das Perf., B das 
Impf.: 3,42 dedi hab geben A gab B; 14,46. 47. 18,7.8 cecidit 
Es ist gevallen A ez viel B; 17,59 ceciderunt sind gevallen 
A vieln B; 18,29 reddidit hat wider gegebe A gab B; 19,9 
corrupit hat zerstört A zeprach B; 19,103. 104 acceperunt 
haben empfangen A enphiengn B; 21,21.22 abierunt sind 
abgangen A hin giengn B; 18,49. 50 fornicati sunt gemein 
unkeuschten od’ gewerb haben gehabt A vnkäuschentn B. 

b) A hat das Impf., B das Perf.: 1,97 vidisti sähest A hast 
gesehn B; 2,96 novi ich erkant A hab erkant B; 16,28 dedisti 
gäbest A hast gehn B; 16,85 fuerunt waren A sind gewesen 
B; 17,91 dedit gab A hat gehn B; 18,36 fuit was A ist 
gewesn B; 18,143 erraverunt irrten A haben geirret B. 

c) A hat das Praes., B das Impf.: 7,68 dixit saget A, spch B; 


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11,57 intravit wirt ingee A gieng in B. d) A hat das Perf., 
B das Impf.: 14,68 adoraverunt haben angebettet A anpettet 
B; 17,44. 67 vidisti hast gesehen A secht B; 18,33 miscuit hat 
vermischet A mischt B; 19,102. 103 seduxit hat verfürt A 
vlaitt B; 22,37 audivi hat gehört A gehört B und ebenda vidi 
hat gesehen A gesach B. e) A hat das Plusquampf., B das 
Impf.: 16,84 fuit was gewesen A waz B. f) In B übersetzt, 
fehlt in A: 1,28 fecit macht B fehlt A; 5,51 vidi et audivi 
sach vnd hört B fehlt A. 


Plusquamperfectum. 

Schwanken zwischen Impf, und Perf. 12,26 cum pe- 
perisset so si het geboren A so si gepür B; 22,38. 39 post- . 
quam audissem et vidissem darnach da ich het gehöret vn ge¬ 
selle A.darnach do ich si gehört vnd gesach B. 


Accusativ cum Infinitiv. 

Wörtlich übersetzt (Infinitiv mit ze): 2,42; 3,49 qui dicunt 
se Iudaeos esse die sich sagen zesein iuden AB; quae se dicit 
docere die sich sagt zeleren AB; B hat den Accus, c. Inf., A 
abhängige Rede: 2,11. 12 qui se dicunt Apostolos esse di sich 
. sprechn potn ze sein A die da sprechen si sein apostelen B; 
die Construction mit oportet wird durch müezen oder gezemen 
übersetzt: 1,4. 5 quae oportet fieri die do müssen werden (ge- 
schehn B) AB; 22,31. 32 quae oportet fieri die ding die da 
müssen werde A (gescheht! B) AB; 9,24 oportet eum occidi 
der müs also erschlagen werdenn A alzo müzzn si werdn ge- 
töt B. 13,46. 47 oportet eum gladio occidi der mus mit dem 
Waffen erschlagen (mit de swert getöt) werden AB; 17,61.62 
oportet illum manere d’ muss belibe A im gezimt ze pleibn 
B. 20,14. 15 oportet illum solvi müss er uffgelöset werden A 
müz er werdn enpundn A. 10,60 oportet te iterum prophetare 


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du müst widerüb weissagen A fehlt B. Bei sehen stimmt das 
Deutsche mit dem Lateinischen im Accus, c. Inf. überein; der 
Inf. perf. ist durch Zusammensetzung mit dem perfectiven 
ge — wiedergegeben 9,2. 3 vidi stellam cecidisse ich sah 
einen stern gevalle (nider geualln) AB. 

Participium Praes. 

1 . A und B übersetzen gleichmässig: a) durch Part. Praes.: 
1,5 mittens sendend; 1,51. 14,38.46.53. 16,80. 17,4. 19,18.83 
dicens sagend; 3,8 Esto vigilans gis (verschrieben aus pis) 
wachende; 4,10 sedeus ein siezender; 4,19 sedentes siezend; 
4,39 aquilae volanti dem fliegenden adler; 4,49. 53. 5,67 se- 
denti dem siezenden: 4,50. 54. 55 viventi de lebendigen; 5,2. 32. 
6,92 sedentis des siezenden; 5,42. 6,54. 11,77. 13,20. 15,14. 
18,94. 111. 19,20 dicentes sagend; 6,5. 14. 13,67. 18,124. 21,49 
dicens sagende; 6,38. 8,63 dicentis sagende; 7,3 tenentes hal- 
deud; 8,61 volantis fliegend; 9,58 exterminaus verwstend; 9,66. 
10,19. 11,62. 12,54. 18,22. 21,11 dicentem sagend; 9,93 ha- 
bentes habend; 10,26. 15,37.38 viventem (viventis) lebedigen; 
10,42 loqueutem redend (saget B); 11,17 stantes steend; 11,86 
dicentes sagende (sagnt B); 14,34 sedentibus den siezende; 
14,75 diceus sagend (sprechnt B); 15,10 habentes habend; 
17,53 videntes sehent; 18,93. 110 flentes weinend; 18,111 lu- 
gentes klagend; 19,17 sedentem siezenden; 19,27 dicentium 
sagend; 19,80 dominantium der hersehenden; 19,91 sedentium 
der siezenden; 19,108 ardentis des b rinnende; 21,43 ardenti 
brinneden; 21,56 habentem habende (habet B); 22,4 proce- 
dentem fiirgeend; *22,8 afferens bringend, b) durch den Iu- 
finitiv: 5,5. 6 vidi praedicantem ich sah predigen; 5,26. 10,23. 
19,81 vidi stantem sacht steen; 7,44 vidi stantem sah steen A 
sach stent B; 8,1. 20,64 vidi stantes sah steen (stan); 10,1. 2 
vidi desceudentem sah herabstige (nid’steign B); 11,25. 26 po- 
testatem claudens gewalt zü beschliessen; 11,28.29 potestatem 
convertendi gewalt zü keren (bechern B); 13,1. 13,50 vidi 


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91 


ascendentem ich sali uff stigen (aufsteigen B); 16,2.22 audivi 
dicentem ich hört sagend; 17,16 vidi sedentem ich sah siezen; 
18,1. 2. 20,1. 21,7 vidi descendentem ich sah abstige (nider- 
steigfi B); 21,54. 55 ostendit descendentem zeiget abstigend A, 
zaigt nid’steigfi B. c) durch einen Relativsatz: 2,76 tenentes 
die da halten; 8,64 habitantibus den die da wonen; 10,44 an- 
geli stantis des engels der steet; 11,5 adorantes die da an¬ 
bette; 11,48 inhabitantes die do in wone (wonent auf B); 
11,99 timentibus nomen den die da fürchten dinen namen; 
13,37 habitantes die do wonten; 13,56. 13,64 habitantes die 
do wonen (wonetfi B); 15,29 habentes die hetten; 16,40 haben- 
tis der da het; 17,7 sedentem die da siezt; 17,48 inhabitantes 
die da wonen; 18,128. 29 canentium d’ die do singen; 19,49 
habentium die da haben; 19,98 sedentem der da sass; 21,46 
habentibus die da hette; 22,89 audienti der da hört, d) durch 
einen Hauptsatz: 12,13. 14,101 habens sie (der) het; 15,11 
et cantantes vft sungen; 18,106 videntes do sie sahen, e) durch 
ein Adjectivum: 16,16 vivens lebendig. 

2) Die Übersetzung ist in A und B verschieden: a) A 
übersetzt durch das Participium, B durch einen Relativsatz: 
10,40 loquentem redend A die redt B; 14,83. 90. 20,60 seden¬ 
tem einen siezenden A d’ da saz B; 17,53 videntes sehent A 
so si sehent B; 19,111 sedentis des siezende A dez d’ da 
saz B. b) A durch einen Relativsatz, B durch das Partici¬ 
pium: 5,27. 7,9. 13,2. 14,34. 84. 17,17. 20,3. 21,61 habentem 
das (der) hett A habent B; 13,68 habitantibus den die da 
wonen A den wonentft B; 16,63 facientes die da thün A tuent 
B; 21,127. 28 faciens das do thü A tueut B. c) A durch ein 
Participium, B durch einen Hauptsatz: 1,85. 7,15. 10,47 dicens 
sagend A und sprach B; 4,25 ardentes brinnende A prüften 
B; 4,44 dicentia sprechend A spehfi B; 4,57 dicens sagend A 
spehfi B; 5,66 dicentes sagend A sagft B; 7,53 dicentes 
sagende A vfi spchu B; 7,61 dicentes sprechende A vft spehfi 
B; 9,57. 19,60 habens habend A vn er het B; 14,89 cla- 
mans rüffende A vft rüeft B; 21,70 habentem habend A het 


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B. d) A durch einen Hauptsatz, B durch ein Participium: 
12,67. 17,23 habens un hat A habend B; 12,68 sciens er 
weist A wizznt B; 14,31 vidi volantem ich sah fliegen A 
flieget B; 14,107. 18,7.56 dicens un sprach A saget B; 22,10 
reddens gebe A gebeut B. e) A durch einen Relativsatz, B 
durch einen Hauptsatz: 15,3 angelos septem habentes YII 
engel die da hetten A sibn engel heten B. f) beide durch 
einen Hauptsatz, aber mit starken Abweichungen: 18,55 longe 
stantes un werden versteen A sy stent verr B. g) A durch 
ein Participium, B durch ein Adjectiv: 21,30 sitienti dem 
dürstenden A dem dürstign B. h) A durch ein Participium, 
B durch ein Substantivum: 2,32 vincenti dem überwindenden 
A dem Überwinder B; 2,118 ego sum scrutans ich bin unter¬ 
suchen A ich bin ain erforscher B. i) A durch ein Partici¬ 
pium, B durch ze c. Infinitivo: 12,14 clamabat parturiens 
schri geberend A rueff ze gepern B. a) A lässt das Partici¬ 
pium ganz weg, da es zum Sinn nicht notwendig ist, B über¬ 
setzt es durch einen Relativsatz: 15,10 stantes fehlt A di 
stunden B. k) A durch ein Participium, während es B nicht 
übersetzt: 5,75 viventem den lebenden A fehlt B. 1) B durch 
das Participium, während es A nicht übersetzt: 18,94 lugentes 
klaget B, fehlt A. 

Gerundium bezw. Gerundivum 

wird in beiden Hss. durch ze mit dem Infinitiv übersetzt: 
6,65 qui interficiendi sunt die da sind zetödten AB; 11,26 
claudendi caelum zü beschliessen den himel AB; 11,100 exter- 
minandi eos abzetilgen die A ze vwüstn die B; 19,97 ad 
faciendum praelium zü thün (machfi B) einen streit AB. 

Conjugatio periphrastica. 

Hier weichen A und B völlig von einander ab ausser 
1,19. 40. 3,58. 4,46. 47 qui venturus est der do ist künfftig, wo 
für das Participium ein entsprechendes Adjectiv eingesetzt ist. 


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93 


1. Conj. periph. Präs, a) A gebraucht die Umschreibung 
mit werden, B sin mit Infinit, c. ze: 17,46 ascensura est wirt 
uflstigen A ist aufzesteign B; b) A gebraucht die Umschreibung 
mit sin, B die mit werden: 2,46 quae passurus es die du bist 
lidenn A die du wirst leydn B. 

2. Conj. periphr. Prät. a) A gebraucht sin mit Parti- 
cipium, B sin mit ze c. Infinit.: 8,66. 67 qui eraut canituri die 
da waren singen A die da warn ze singn B; 10,17 ego scrip- 
turus eram ich was schribend A ich waz ze schriben B; 
12,29 qui recturus erat der da was regierend A d’ da waz 
ze richtn B; b) A umschreibt mit sollen, B mit sin und ze 
c. Inf. 12,25 quae erat paritura die do solt gebere A daz da 
waz ze gepern B. 

3. Die Übersetzung ist in A bezw. B fehlerhaft: a) indem 
A statt des Participiums Futuri ein Part. Perf. bezw. ein 
Adjectiv mit präteritaler Bedeutung setzt: 2,47 missurus est 
wirt gesendt A wirt legn B; 3,9 quae moritura erant di do 
waren tod A die da warn ze sterbe B; 10,17. 18 scripturus 
eram ich was schribend A ich waz ze schreibn B; b) indem 
B ganz auslässt: qui venturus est der du. . . 

Passivum. 

A und B stimmen in der Übersetzung des Präsens, Fu- 
turums und Imperfectums überein. 

Präsens. 

Mit Präs, von werden. Indic.: 6,76. 77 movetur er wirt 
bewegt; 12,77 alitur wirt genert (gefiirt B) AB. Conj.: 2,49 
ut tentemini das ir werde versvht (?); 3,99 induaris werdest an¬ 
gelegt; 14,93. 94 ut metatur das geschnitten werde; mit Prät. 
Conj. übersetzt wegen der Consec. temp.: 13,77 ut occidantur 
das wurd erschlagen (getöt B). Mit sin: 11,39. 12,45 quae 
vocatur die da ist geheissen. 


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94 


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Präs. Inf. 

durch Inf. Präs. Act.: 11,47 non sinent poni werden nit lassen 
(lazzn nit B) legen; 12,94 tempus iudicari die zit zeurteilen. 


Futurum I. 

Mit Präs, von werden: 10,37 consummabitur wird volendet; 
11,51 iucundabuntur werde erfrewt; 14,50.51. 20,56 cruciabitur 
wird gekrficziget; 17,49. 50 mirabuntur wödernt sich B werden 
sich verwundern A; 18,124. 25 mittetur wird gelassen; 18,126 
iam non invenietur wirt ieczund nit funden füranhin (fürbaz B); 
18,130 non audietur amplius wirt nit gehört füranhin (fürbaz B); 
20,38 solvetur wirt uffgelöset (enpüdn B); 21,119. 120 non 
claudentur werden nit beschlossen. 


Imperfectum. 

Durch Imperf. von werden: 12,14 cruciabatur wärt ge- 
krücziget; 16,54 praepararetur wurde furbereit (berait B). 
Durch ein intransitives Verb: 8,57 obscuraretur ertunckelet. 


Perfectum. 

A und B stimmen überein. Es wird übersetzt 
1. durch Präsens von sin: 1,13. 13,39. 40. 21,130. 22,99 
scripta sunt sind geschrieben; 4,62 creata sunt sind geschaffen; 
5,45. 57 occisus es bist erschlagen (getöt); 9,68. 69 alligati 
sunt sind angebundn (gepundn B); 11,8 datum est es ist ge¬ 
geben; 11,41 crucifixus est ist gekrücziget; qui occisus est das 
da ist erschlagen (getöt B); 14,19.25 emti sunt sind gekaufft; 
14,27. 28 non est inventum mendacium kein lüge ist erfunden 
(di lüg ist nit fundn); 18,5 consummata est ist volendet; 19,41 
vocati sunt sind berüfft (gerüfft B). 


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95 


2. Durch Präteritum von werden: 6,21. 9,21. 12,74 datus 
est ward gegeben; 6,81 motae sunt wurden bewegt; 8,28. 
11,71 missum est ward gesendet (gelazzn B); 12,49. 50 missi 
sunt wurden gesant; 19,106. 7. 20,79 missi sunt wurde ge¬ 
lassen (gelegt B); 8,29. 31 concremata est, combusta est wart 
verbrant; 8,54 percussa est ward geschlagen; 9,57 obscuratus 
est wart vinster; 9,70. 71 soluti sunt wrde uffgelost (enpundn B); 
9,95 sunt occisi wurden erschlagen (getöt B); 11,68 occisa 
sunt wurde getodtet (erslage BJ; 12,1. 2. 20, 66—68 apertum 
est ward uffgetan; 12,16 visum est ward gesehen; 12,31 raptum 
est ward gezuckt; 12,42. 16,95. 20,62 inventus est ward er¬ 
funden (fundn B); 14,116 calcatus est ward vertretten; 15,39. 
16,15 factus est sanguis es ward plüt; impletum est ward er- 
fült; 19,99. 100 apprehensa est wart begriffen; 20,69. 20,77 
iudicati sunt wurden geurteilt. 

3. Durch Präteritum von sin: 5,14 inventus est funden 
was; 6,17. 9,15. 13,66 data est was gegeben; 21,77 posita 
est was geseczt. 

A und B sind verschieden, a) A hat die Umschreibung 
mit Präsens von sin, B mit dem Präteritum von werden: 6,43.60. 
8 ,8. 11,1. 16,35 data est ist gegeben A wart gebn B; 12,47. 58 
proiectus est ist usgeworffeu A wart geworfn B; 20,81. 82 non 
inventus est nit ist erfunde A nit ward fundn B; 2,68. 9,85 
occisus est ist erschlagen A wart erslagn B. b) andere Um¬ 
schreibungen: 6,10 data est was gegeben A ward gegebn B; 
19,17 praeceptum est wrd gebotte A was gepotii B; 13,23.34.72 
datum est ist gegeben A waz gegebn B; 13,59 curata est ist 
geheilet worden A waz gehailt B; 13,15 curata est ward gesunt 
gemacht A waz gehailt B; 8,47 dicitur ist geheisse A waz 
geh. B; 19,65 vocatur wart geheissen A waz geh. B. 

Auffallende Übersetzungen: 11,2 dictum est sagend; 14,98 
demessa est schneit ab A, wart gesniten B; 10,50 faciet amaricari 
es wirt machen bitter ze werden A ez macht ze pittern B. 

B fehlt au folgenden Stellen: 10,58.59 amaricatus est 
venter meus min buch erbittert A; 16,20. 21 factus est sanguis 


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es blüt (das Prädicat ist ausgelassen) A; 16,100 magna facta 
est er wass vast gross; missus est war (= ward) gesendt. 


Perfectum von fleri. 

A und B stimmen überein. Es wird übersetzt durch 

1 . Präteritum von werden: 6,71 sol factus est piger die 
sun ward schwarcz; 6,72 luna facta est sicut sanguis der mon 
ward als das blüt; 8,19 facta sunt tonitrua usw. es wrden 
donner; 12,37 factum est praelium strit ward; 14,76 factae 
sunt voces magnae gros stim wurde; 16,45 factum est regnum 
eius tenebrosum sein rieh ward viuster; 16,81 facta sunt ful- 
gura es wurden pliczen; 11,60. 16,83 factus est terraemotus 
magnus wart ein grozze erdpidnung (erpidem); 

2. durch Perfectum von werden: 12,52 Nunc facta est 
salus Nun ist worden heil; 18,9 facta est habitatio ist worde 
ein wonung; 18,18. 91 divites facti sunt sind reich worden; 

3. durch Präteritum von sin: 8,50. 51 amarae factae sunt 
si waren bitter; 

4. Prät. Pass, von machen: 6,70 terraemotus magnus 
factus est ein grosse erdbidnung ward gemacht; 8,26 facta 
est grando es ward gemacht hagel; 8,49 facta est tertia pars 
aquarum in absinthium das dritteil der wazzer wart gemacht 
zü wermüt. 


A und B sind verschieden. 

12,78 factum est regnum das rieh ist worden A d. r. ist 
gemacht B; 16,9 factum est vulnus ein wunde wart A ain 
wunt wart gemacht B; 16,87 facta est civitas in tres partes 
die gross stat ward gebrochen in drei teil A di michel st. 
ward in drew tayl; 21,28 factum est es ist gethan A es ist 
geschehn B; 4,5. 6 quae oportet fieri die ding die da müssen 
werden gethan (geschehn B); 22,31. 32 quae oportet fieri die 
ding müssen werde (geschehn B). 


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97 


Plusquamperfectum. 

Durch Prät. von sin: 9,71 parati erant waren bereit; 
12,70. 71 proiectus esset was usgeworffe (vworfn); 19,63 
vestitus erat waz bekleidet (gechlait); 20,70 scripta erant warn 
geschriben. 


IY. Abweichungen der Hs. B von der Hs. A 
im Wortschatz. 

Im folgenden sind die Abweichungen verschiedener Wörter 
der Hs. B von A, aber auch wichtigere Nebenformen an¬ 
geführt. Auch hier ist nur nach Hs. A numeriert. 


Substantiva. 

Cap. I. 


Hs. A (Cgm. 111). 


Hs. B (Cgm. 292). 


1 . erofnüng 

offnüg 

5. gezeügnüs 

zeugnüzz 

21 . angesicht 

beschawung 

24. züg 

gezeug 

29. gebietung 

gewalt 

38. 39. herre got 

hr’ 

f leuchter 

62.63. 99. 101. { .. 

1 luchter 

kerczstal 

66 . leinin kleid 

gewant 

75. ofenn 

hayczofen 

96. Das sacrament 

Die taugn 


DiBS. Eichler. 


7 


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— 98 — 


Hs. A. 

Hs. B. 

Cap. n. 


2 . ephesi 

ephesen 

5. leuchter 

kerczstal 

8 . 14. 98. gedult 

gedultikait 

12 . apostelen 

potü 

25. lüchte 

kerczstal 

32. den überwindenden 

Dem Überwinder 

44. 63. sathane 

sathanas 

58. pergami 

pergam 

72. balaaz 

balaam 

74. scband 

trübsal 

74. sün 

kint 

86 . himelbrot 

mana 

92. thiatire 

thyatn 

97. dienst 

taugn 

103. weissagen 

ppheten 

106. abgotter 

aptgöt’ 

113. anfechtung 

trübsal 

118. ersüchen 

ain erforscher 

124. sahane 

sathanas 

130. werck 

gepot 

132. volcker 

läwt 

136. morgenstern 

morgeleichn stern 

Cap. in. 


23. in weisse kleidern 

in weizzm 

35. philadelphie 

phyladelphyä 

48. sathane 

sathanas 

56. gedult 

gedultikait 

57. stund 

zeit 

59. vmbkrais 

weit 

61. erde 

ertreich 

78. laodicie 

laodicz 

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99 


Hs. A. 

Hs. B. 

84. ich wolt das 

mit meim willen 

100 . gewanden 

chlaydn 

103. äugen salben 

collirio 

108. etlicher 

yemät 

Cap. IY. 


14. vmbreis 

vmkraizz 

16. des schmaragde 

smaragdini 

17. 31. vmbschweiff 

vmkraizz 

18. sidelen 

stül 

19. 52. alte 

altherrn 

26. lampelen 

lampen 

40. flügel 

vettich 

48. 59. glori 

lob 

Cap. Y. 


16. 35. 73. alten 

althrrn 

19. wurczel 

wurtz 

27. hörner 

horn 

37. harpffen 

herpfen 

38. Bchenckvas 

veyol 

38. 39. vol wolriechends 

vol d’ gesmak 

geschmacks 


52. vmbschweiff 

ymhalbüg 

60. 69. glori 

lob 

61. geschöpff 

geschöpft 

75. 76. den lebenden in 

got 

den weiten d’ weit. 


Cap. YI. 


52. zugknus 

gezeugnuzz 

63. mittknecht 

knecht 

69. erdbidnung 

erdpidmög 


7 * 



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— 100 — 


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Hs. A. 

Hs. B. 

72. gancz mon 

man 

76. sine pros 

sein grozzn 

86 . eigner 

knecht 

92. angesicht 

antlitz 

Cap. m 

23. irael 

ysrl 

46. leiten 

läwtn 

50. 70. stolen 

chlaydn 

51. bahnen 

palm 

57. vmbkrei8 

vmbhalbüg 

62. sagn 

segen 

63. dancksagung 

danckperkait 

76. stolen 

gewant 

90. der wasser des lebens 

d’ lebntign wazzer 

91. alle zeher 

ain ygleich n zäher 

94. stille 

sweygn 

Cap. VIII. 

2 . angesicht 

anplik 

3. horner 

horn 

20 . erdbidmung 

erdpidem 

32. grüshew 

grvnes häw 

Cap. IX. 

10 . ofen 

ayczofens 

16. 28. 49. scorpionen 

schorpn 

20 . grüne 

grünen ding 

35. glichnüssen 

geleichnüzz 

41. menschen 

mann 

45. flügel 

vettich 

46. wege 

wägn 

48. 50. 92. schwencz 

zägl 

49. stachel 

garteysn 


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— 101 — 


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Hb. A. Ha. B. 


65. gottes 

dez hrrn 

76. hores 

hers 

101. abgoter 

abtgöt 

106. menschlechten 

manslachtn 

107. vergiften wercken 

zaubernüzzn 

109. diebstalen 

diephayten 

Cap. X. 


37. heimligkeit 

taugn 

43. uffgethan büch 

püch 

52. büch 

pauch 

61. heide 

volken 

62. volckern 

läwtn 

Cap. XI. 


6. vorhoff 

hof 

12. zügen 

gezeugn 

17. lüchter 

kerczstal 

40. egiptus 

egipt 

42. geschlechten 

volkn 

43. volckern 

geslechtn 

44. zungen 

läwtn 

45. heiden 

zungn 

66. erdbidnung 

erpidem 

72. glori 

lob 

83. stülen 

gesezzen 

87. genade 

danck 

Cap. XII. 


6. erdbidnung 

erdpidem 

21. schwancz 

zagl 

28. knaben 

mänlichn 

30. völcker 

läwt 

55. cristi 

kristz 


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— 102 — 



Hs. A. 

Hs. B. 

55. 

Versager 

Schlag’ 

60. 

gezeugknus 

zeugnüzz 

73. 

sun 

menlichn 

74. 

flügel 

vettich 

80. 

schlang 

track 

87. 

Aus 

wazz’ 

94. 

ihesu christi 

jhesus 


Cap. X1H. 


3. 

haupter 

haupt 

6. 

28. lasters 

gespötz 

15. 

58. 71. plag 

wunt 

24. 

laster 

spött 

36. 

heiden 

läwtn 

42. 

anfang 

anegeng 

46. 

47. waffen 

swert 

48. 

gedult 

gedultikait 

49. 

gelaub 

trew 

90. 

vernunfft 

vstandnüzz 


Cap. XIV. 


12. 

harpfenden 

herpfer 

13. 

harpfen 

herpfen 

16. 

keiner 

niemät 

17. 

gesang 

sanck 

25. 

26. uss alem als erst 

vö allen erstn dingen 


frucht 


29. 

mackel 

mail 

40. 

Urteils 

gerichtz 

65. 

pin 

peynigüg 

71. 

Weisheit 

gedultikait 

73. 

glauben 

trew 

79. 

arbeiten 

werchn 


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— 103 — 


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Hs. A. 

Hs. B 

107. 

112. scharpfe sichel 

sichel 

108. 

Sichel 

scharfe sichel 

120. 

rosleuff 

zil 


Cap. XY. 


4. 

30. 44. plag 

wundn 

11. 

harpfen 

herphen 

12. 

moisi 

moyses 

14. 

Herre got 

hr 

22. 

leüt 

meschn 

33. 

brüsten 

prüst 

37. 

des zorens 

dez zorn 

40. 

maiestat 

magenkraft 


Cap. XYI. 


21. 

engel der wasser 

vierdn engl 

42. 

glori 

lob 

46. 

sie 

meschn 

55. 

künige 

kunig 

58. 

tiers 

tracken 

59. 

trachen 

tiers 

62. 

ma88 

geleichnüzz 

67. 

almechtigen gots 

allmächtign 

72. 

schnodigkeit 

schamperkait 

75. 

armageddon 

ermagedon 

81. 

pliczen 

plicz 

83. 

erdpidnung 

erdpidem 

86. 

erbidnüg 

erdpidmüg 

91. 

gedenckug 

gedechtnüzz 

93. 

ungenedikeit 

vnwirdikait 


Cap. XVII. 


6. 

7. gemeinen Sünder 

gemainen 

12. 

13. verseczung des ge¬ 

vnsaubrikait 


meinen lebens 



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— 104 — 


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Hs. A. 

B. 

17. lasters 

gespötz 

20. mit rote kleid 

mit rotem 

22. stein 

gestain 

„ perlin 

margaritn 

24. 25. unmenschlicher 

graussamikeit 

sündenn 


26. 27. gemeinen unkeusch 

vnkäusch 

30. 31. unmenschliche 

vpanenschaft 

sinden 


34. iesu 

jheso 

39. 40. sacrament od’ die 

taugn 

heimlich bedeütung 


52. Satzung 

schikküg 

84. volcker 

volk 

92. herczen. 

hrcz 

Cap. XYIII. 


6. in d’ stercke 

in ain’ starckn stim 

13. geflügels 

vogelz 

25. 43. plagen 

wunden 

32. tranck 

schenkvazz 

38. 56. 93. pein 

peynigung 

v kla g 

chlagn 

41. witwe 

witib 

54. anzündung 

enzündüg 

62. 64. kauffmanschafft 

wert 

67. bissen 

peisez 

68. purpers 

purpurz 

69—71. das halb rot geferb- 

dez rotn vnd ain 

ten gewands un alle thiu 

ygleichs gevärbtz 

(?) holcz 

holtz 

74. eres 

gloknspeis 

74. eissens 

eysn 

75. marmels 

merbelstain 


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— 105 


Hs. A. 

Hs. B. 

76. amomü 

amom 

76. 77. wolriechende ge- 

gesmak 

schmeck 


79. sennein (?) 

semeln 

82. knecht 

iungling 

84. begird 

begerüg 

88—90. die kaufleüt der 

si vindent ir yeczund 

menschen werden iecz- 

nit fürbaz vnd di 

und fürbas dise ding 
nit finden 

kaufläwt d’ ding 

99. berlin 

margaritn 

101. 102. schiffregierer 

steurer 

103. in den see 

zü d’ stat 

103. steürer 

schifläut 

109. aschen 

puluer 

118. Apostelen 

zwelfpotii 

124. zu diser geh 

mit d’ gech (hoc im- 


petu!) 

128. harpfenden 

herpher vn d’musiker 

132. werckraeister 

maist’ 

144. volcker 

läut 

Cap. XIX. 

4. glori 

er 

6. urteil 

gericht 

8. gemeinen 

gegemainen 

10. verseczung 

vnsauberkait 

21. heiligen 

knecht 

22. got 

hfn 

32. glori 

lob 

32. 33. hohe zeit 

hoch zeit 

34. eeweib 

hausfraw 

36. 37. weissem scheinen¬ 

weizzm peyz vnd mit 

den wisss 

raim 

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— 106 


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Hs. A. 

Hs. B. 

57. 

gerechtikeit 

recht 

73. 

volcker 

läwt 

76. 

grimmen 

tobhait 

78. 

huft 

hüff 


Cap. XX. 


9. 

abgrünt 

karcher 

12. 

41. volcker 

laut 

20. 

zeugknuss 

gezeugnüzz 

30. 

uffersteeung 

auferstendüg 

35. 

priester 

phaffn 

36. 

christi 

seins kristz 

40. 

kerker 

karcher 

47. 

weite 

höch 

48. 

herbergen 

herwerg 

74. 

der todte 

d’ tot 


Cap. XXI. 


13. 

menschen 

läutn 

21. 

die am ersten 

di erstn ding 

30. 

dürstenden 

dürstign 

31. 

32. des lebendigen 

wazzers dez lebens 


wasser 


37. 

verbaute 

vpänen 

38. 

manschlechtige 

manslechtn 

39. 

gemeinen unkeüschern 

vnkauschern 

40. 

zauberen 

zaubrern 

41. 

dienern der ab gotter 

abtgöttrern 

43. 

44. brinneden see mit 

see dez prinendn fewrs 


fewr un mit schwebel 

vn dez swebelz 

48. 

plagen 

wundn 

51. 

eefrawe 

hausfraw 

58. 

gestein 

stain 

59. 

iaspidi 

jaspis 


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— 107 


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Hs. 4. 

Hs. B. 

59. 

cristall 

kristalln 

61. 

zwelfftor 

• XII • tor 

62. 

zwelff engel 

• XII • winkl 

67. 

mitternacht 

aquilon 

68. 

mittemtag 

mitt’nacht 

69. 

nidergang 

mittemtag 

71. 

grünveste 

grütfestn 

72. 

zwilfbotte 

• XH • potn 

75. 

rorin mass 

rormaz 

80. 

von dem güldin ror 

mit de ror 

81. 

rossleuff 

zil 

85. 

elenboge 

elln 

89. 

90. aber die selb statt 

wan si selb di stat 


ein rein gold 

rains golt 

92. 

93. allem edlen gestern 

aine ygleichn stain 

100. 

crisoprassus 

crisopassß 

101. 

ametstus 

ametisto 

102. 

104. perlin 

margaritn 

105- 

— 107. reines goldes als 

rains golt alz glaz 


ein vast liecht glass 

durchleuchtet 

114. 

lucern 

liechtvaz 

115. 

volcker 

lewt 

118. 

glori 

lob 

121. 

nacht 

tag 

125. 

volcker 

haydeii 

126. 

vermailigets 

vnsaubers ding 

128. 

verflacht ding. 

vpänenschaft 


Cap. XXII. 


12. 

volker 

lewt 

12. 

13. verflücht ding 

vflucht 

21. 

lucern 

latern 

26. 

der engel 

er 

34. 

Der 

er 


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— 108 — 


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Hs. A. Hs. B. 


54. 

Unreinigkeiten 

vnsawberkeit 

67. 

stolen 

gewant 

72. 

vergiffter 

zaubrer 

73. 

manschlechter 

manslechtn 

74. 

abgotter 

abtgöt 

76. 

lüge 

lüg 

77. 

iesus 

jobänes 

79. 

würczel 

wurcz 

80. 

david 

dauidz 

82. 

geist 

präutigam 

93. 

plagen 

wuntn 

97. 

büch 

holtz 



Adjectiva. 



Cap. I. 


23. getreüwer 


trewer 


Cap. II. 


19. 20. so bis gedenke 

piz gedächtig 

61. spitzig 


scharf 

70. lüczel 


wenig 

98. iüngste 


leste 

133. eisni’ 


eysnen 


Cap. HI. 


36. 80. wäre 


warhaft 

44. lüczel 


wenige 

79. amen 


werleich 

94. ein eilender 


iamrig 

„ ein iamriger 


iamleich 


Cap. IY. 


29. glesins 


glesen 

62. geschaffen 


beschaffen 


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— 109 — 


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Hs. A. Hs. B. 

Cap. VI. 


30. czwü 

31. trer 

55. warer 


zwyfaltige 

drey 

warhaft 

62. kleine 

79. mgebundens 

Cap. VII. 

wenige 

ingewuntens 

62. amen 

Cap. VIII. 

werleich 

42. 63. grosser 

Cap. IX. 

michel 

9. 69. grossen 

68. 69. angebunde 

103. hülczern 

micheln 

gepundii 

hüllzein 


Cap. X. 


9. gerechten 

11. lincken 


rechtn 

teuken 

12. grossen 

63. vil 

Cap. XI. 

micheln 

manign 

15. angelegt 


gechlayt 

16. zwen 

76. 91. gros 


zway 

michel 


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— 110 — 


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Hs. A. 

Hs. B. 

Cap. xn. 

7. 18. 37. 67. 75. gros 

michel 

9. bekleidet 

gechlait 

69. weig 

chlaine 

74. zwen 

zwo 

91. übrigen 

gelasen 

Cap. XIII. 

12. 24. grossen 

micheln 

16. gesunt gemacht 

gehailt 

60. grosse 

michele (darüber 

82. gerechten 

Glosse: grozze) 
rechtn 

Cap. XIY. 

14. nywes 

uewn 

37.48.52.89.105.114. grosse 

micheln 

Cap. XY. 

1. gros 

michels 

7. vermischt 

gemischt 

17. recht 

gerecht 

31. bekleidt 

gechlayt 

32. begürdt 

vor gegürt 

Cap. XVI. 

1.78.82.86.87.90.96. gross 

michele 

8. grüam 

pöse 

9. bösseste 

scharfe 

32. recht 

gerecht 

100. 101. vast gross 

gar groz 

Cap. XVII. 

6. 29. 36. 97. grossen 

micheln 

7. vil 

manign 


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— 111 — 


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Hs. A. 

Hs. B 

16. roten 

totn 

22. edlen 

edelm 

88. verwüst 

wüst 

93. ein gefallen 

geuellich 

Cap. XYIII. 

4. 9. 57. 94. 108.112. 122. 

micheln 

125. grossen 

30.31. z wifache widergeltung 

zwifeltikleich 

113. rieh vö irem werd 

reich 

118. heilige 

heilig 

Cap. XIX. 

6. recht 

gerecht 

8. 24. 27. 83. 87 grossen 

micheln 

22. kleinen 

chlain 

23. grssen 

grozz 

53. offen stan 

offen 

55. getreu 

trew 

56. war 

warhaft 

60. vil 

manig’ 

Cap. XX. 

4. 58. grosse 

michel 

Cap. XXI. 

10. 60. grosse 

michele 

26. die trewisten 

vil getrew 

32. um sunst 

vgebn 

54. heilige 

heiligen 

65. Drei 

drew 

98. achst 

acht 

100. XI 

aindlift 

101. XII 

zwelft 


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— 112 — 


Hs. A. 

Hs. B. 

Cap. XXII. 


27. die trewisten 

vil getrew 

33. schnell]gklich 

schier 

82. morgenlichter 

morgenlicher 

Verba. 
Cap. I. 


2. 3. offenbar ze machen 

offen ze machen 

4. werden 

geschehn 

5. tette kund 

bezaichnt 

12. behelt 

behüt 

67. forn begürt 

gegürt 

85. 86. sagend nicht soltu 

sprach nicht furcht dir 

dir fürchten 


87. bin lebendig 

ich leb 

94. werden gethan 

geschehn schier 

Cap. II. 


2. heit 

hat 

9. magst enthalten 

macht geleydn 

16. abgenome 

geprostn 

21. usgehawen 

geualln 

22.78. thü 

würch 

29. hast 

hazze 

39. 61. 95. saget 

spcht 

47. gesendt 

legn 

56. beleidiget 

gelaidigt 

73. leret 

lernt 

73. zesenden 

ze lazzn 

108. tette 

wörcht 

109. uffhören 

püzzn 

114. thünt 

würchn 

134. erknischet 

zeprechn 

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— 113 — 


Hs. A. 

Hs. B. 

Cap. HI. 

4. 40. 82. sagt 

spcht 

9. tod 

ze sterbe 

14. behalt 

behüt 

14. 106. thu 

würch 

15. wachest 

enwachest 

16. wil kume 

chüm 

21. vermeiliget 

gemayligt 

22. werden wandere 

gent 

26. bekleidt 

gechlayt 

27. vertilg nit 

wirt nit ab tün 

29. vergib 

vgich 

46. verleügnet 

vlaugent 

63. behalt 

halt 

73. abgestigen ist 

nid’staig 

88. wil anfahen 

begine 

89. uszespüczen 

auz ze werfn 

106. hab lieb 

nachvolg 

110. abentesse 

abentysse 

Cap. IY. 

1. 2. sah ich vnd seht 

nemt war ich sach 

4. sagend 

vn spch 

4. steige uffher 

steig her 

6. werden gethan bald 

geschehn 

20. umbkleidet 

vmbgeklayt 

25. brinnende 

prunen 

57. sagend 

spchn 

Cap. V. 

12. uffthun 

aufgetün 

21. uffzelösen 

ze enpindn 

26. erschlagen 

d’slagn 

43. uffzethun 

ze enphahn 

Eichler. 

8 


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— 114 — 


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Hs. A. Hs. B. 

44. uffzelosen auf ze tun 

45. 57. erschlagen getöt 

51. 52. regieren reichsen 

Cap. VI. 

34. beschedige schad 

Cap. YII. 

8. uffstigen 
15. sagend 

21—43. ist 12mal gesetzt: 
gezeichent 

52. schrien 

53. sagende 
68. saget 
77. gewisset 
87. 88. wirt si regiere 

Cap. vm. 


12. 13. steig uff 

gieng auf 

27. vermischt 

gemischt 

28. gesendet 

gelazzn 

36. gesendt 

gewarfn 

Cap. IX. 

3. gevalle 

nider geualln 

8. steig uff 

gieng auf 

24. gesaget 

gegebn 

34. wird fliechen 

fleucht 

59. abgangen 

hin 

59. 60. nach kummen 

köment 

67. Los uff 

Enpind 


auf gen 
sprach 

bezalt oder gezeichent 

rüeften 
vn 8pchn 
spch 

geweizzet 
rieht sy 


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— 115 — 


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Hs. A. 

Hs. B 

71. uffgeloset 

enpundn 

73. erschlugen 

tötetn 

85. ist erschlagen 

wart getöt 

96. erschlagen 

getöt 

97. wirkten 

enworchtn 

105. tetten 

worchtn. 


Cap. X. 

2. herabstign 

nid’ steign 

11. schri 

rüfft 

14. geschrien 

gerüeft 

18. hör 

hört 

28. geschüff 

beschüf 

35. 36. anfahet 

beginet 

51. bitter ze werden 

ze pittern 

60. 61. weissagen 

pdign. 

Cap. XI. 

9. werden tretten 

vtretn 

23. verseren 

laydign 

24. erschlagen 

getöt 

29. keren 

bechern 

30. zerschlagen 

ze slahn 

34. ufstiget 

aufget 

36. erschlecht 

tött 

41. 42. werden sehen 

werdn gesehii 

49. in wone die erde 

wonent auf d’ 

62. Stigent heruff 

steigt her 

68. getodtet 

erslagii 

71. gesendet 

gelazzn 

78. worden 

gemacht 

79. 80. werden regieren 

er reichsent 


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— 116 — 


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Hs. A. 

Hs. B. 

91. geregieret 

gereichsent 

95. zewider geben 

wid’ ze gebü 

100. abzetilgen 

ze vwüstn 

101. zerstört 

ze prochen. 

Cap. xn. 

14. schri 

rueff 

23. sendet 

liezz 

26. geboren 

gepür 

27. verschlicket 

tfwüst 

29. regierend 

ze rjchtn 

35. neret 

fürtn 

41. mochten nit angesigen 

machtn nit 

42. erfundenn 

fundn 

46. verfüret 

vlait 

56. versaget 

vchlagt 

58. 71. usgeworff 

vworfn 

72. dnrchechtet 

iagt 

77. genert 

gefürt. 

Cap. XIII. 

22. stritten 

gestreitii 

28. lesteren 

spotten 

32. zethun 

ze machen 

41.47.77. erschlagen 

getöt 

45. erschlecht 

töt 

54. thet 

het 

61. niderstige 

her ab körnen 

63. 64. verfürt 

^laitt 

75. thü 

macht 

85. kauffen 

gekaufn. 

Cap. XIV. 

12. harpfe 

herpfen 

16. 17. mocht sprechen 

macht gesagn 



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— 117 — 


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Hs. A. 

Hs. B. 

20. gekaufft 

chauft 

28. erfunden 

fundn 

39. gebt 

erpiet 

41. geschüff 

hat gemacht 

75. sagend 

sprechnt 

77. sterben 

ersterbn 

105. schrie 

rüeft 

107. und sprach 

sagent 

114. lies 

legt. 

Cap. XY. 

19. 20. wirt gros machen 

lobt. 

Cap. XYI. 

6. gieng 

gieng hin 

7. gauss us 

goz 

9. 100. wart 

wart gemacht 

24. wärest 

werd 

33. gas uss 

goz auz 

35. ist 

ward 

39. 47. 98. lesterte 

spottn 

41. 49. tette 

warchtn 

46. mitassen 

azzen 

51. 76. gauss uss 

goz auz 

55. furbereit 

berait 

62. sind 

warn 

65. 66. ze samelen 

ze sämen 

70. hüt 

behüt 

73. wirt samelen 

samt 

80. getan 

geschehen 

84. was gewesen 

waz 

85. waren 

sind gewesen 

87. 88. ward gebrochen. 

ward 

97. stig herab 

staig nid’ 


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— 118 — 


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Hs. A. 

Hs. B. 

Cap. xvn. 

4. 5. wil zeigen 

zaig 

8. 9. unkeuschet 

gevnkäuscht 

35. verwundert 

wüdert 

38. 39. wil sagen 

sag 

46. wirt uffstigen 

ist aufzesteign 

49. 50. werden sich ver- 

wudernt sich 

wundern 

61. d’ muss 

im gezimt 

70. werden empfangen 

enphahet 

73. 74. werden geben 

antwurtent 

80. berüffet 

gerüfft. 

Cap. XVIII. 

2. abstige 

nidersteign 

6. schri 

rüfft 

7. un sprach 

saget 

16. 17. mit ir gewerb triben 

vnkäuscht mit ir 

24. nit empahe 

enphacht nit 

29. hat wider gegebe 

gab 

33. hat vermischet 

mischt 

34. vermisehent 

mischt 

36. glorificiert 

geert 

36. was 

ist gewesn 

37. widergebt 

gebt 

41. 42. wird sehen 

sich 

47. wirt richten 

vrtailt 

49. 50. gemein unkeuschten 

vnkäuschentn 

od’ gewerb haben ge¬ 
habt 

55. 92. werden versteen 

stent verr 

56. un sprech 

saget 

97. ist überguldt 

vbergült 

100. entseczt 

vwüst 


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— 119 — 


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Hs. A. 

104. wircken 

105. 110. schrien 
128. liess 

137. wirt leichten 

Cap. 

9. hat zerstört 

29. 30. geregieret 

30. sülle frewen 

31. frolocken 
34. 35. verbereit 
36. bedecke 

41. berüfft 

63. bekleidt 

64. besprengt 
72. erschlüg 
82. schri 

84. fliege 
86. gesamelt 
96. 97. zu thün 
102. 103. hat verfürt 

106. 107. gelassen 

Cap. 

2. abstigen 
9. liess 
11. 12. verfüre 
15. 39. uffgelöset 
18. ist 

26. regierten 

36. werden regieren 

38. volendet 

41. wirt verfüeren 


Hs. B. 

würchnt 

rüffln 

warf 

läucht. 

XIX. 

zeprach 

gereichsent 

frewen 

frolukn 

vor berait 

chlayd 

gerüfft 

gechlait 

gesprengt 

slach 

rüeft 

flügn 

gesamt 

ze machn 

vlaitt 

gelegt 

XX. 

nid’steign 

legt 

vlait 

enpundn 

waz 

reichsetn 

reichsnt 

erfült 

’C’lait 


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— 120 — 


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Hs. A. 

44. wirt samele 

51. verzert 

52. verfüret 

52. 53. wird gelassen 

77. geureilt 

79. 83. 84. gelassen 

Cap. XXI. 

7. absigen 
16. tilget ab 
21. 22. sind abgangen 
28. gethan 
41. den abtgöttern 
52. erhüb 
55. abstigend 
63. in geschribe 
106. durchleuchtet 
111. darff 

115. werde wandern 
123. 124. werden her zü 
tragen 

126. 127. wirt ingeen 

Cap. XXII. 

3. scheinper 
24. wirt erlüchte 
24. 25. werden regieren 
32. werde 
47. behalten 
50. zeiche 

55. 56. heb noch an unrein 
zü werden 
62. zügegen 
86. neme 

96. wirt hinnemen 


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Ha. B. 

samt 

VWÜ8t 

^lait 

wart gelegt 

gevrtailt 

gelegt. 

nidersteign 
wis?ht ab 
hin giengn 
geschehn 

den dienern der abgotter 
nam 

nid’steign 

geschribn 

vast liecht 

bedarf 

gent 

tragent 

get. 

leuchtent 

erlaucht 

reichsent 

geschehn 

behütn 

bezaichn 

vnsawber sich noch 

wid’ zegeben 
enphach 
nimt ab. 


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— 121 — 


V. Würdigung der Übersetzung von A und B*). 

Eine Gegenüberstellung der wichtigen Verschiedenheiten 

zwischen A und B in den ersten, einigen mittleren und letzten 

Capiteln kann ein Urteil über die Übersetzungstechuik der 

beiden Hss. geben. 

Cap. I. 

I. A beginnt mit wörtlicher Übersetzung Die erofnüng 

ihesu cristi (Apocalypsis Jesu Christi), wodurch das 
Prädikat des Satzes fehlt, B leitet durch hinzugesetztes 
Prädikat Daz ist die offnüg J. Chr. ein und zeigt 
gleich hiermit seine Absicht auf Gewandtheit des Ausdrucks. 

9. [quaecumque] alles das A in den dingen die B. A hat 
treuer übersetzt, B verständlicher. 

II. verba prophetiae A lässt verba unübersetzt. 

12. prophetiae huius A lässt huius aus, B übersetzt frei 
des püchs. 

24. primogenitus der erst geboren A ain erstgeporuer B. In 
der lateinischen Vorlage fehlt der Artikel, A wählt den 
bestimmten, B den unbestimmten. Diese Verschiedenheit 
begegnet öfter. 

28—30 in sanguine suo bis patri suo fehlt A. 

37. principium et finis der anfang und das ende A. ain . . . 
ain B: bestimmter bezw. unbestimmter Artikel. 

60. 61. Nachsatz mit der anknüpfenden Conjunction und 
Inversion do sah ich B ist glätter als die Hauptsatz¬ 
stellung ich sah A. 

Cap. II. 

20. caritatem tuam primam die erste liebe A dein erste 
lieb B, A weicht unnötig vom Grundtext ab. 

47. missurus est wird geseudt A wirt legn B, A über¬ 
setzt falsch. 

*) Ich verweise auf die kurze Erwähnung der beiden Hss. bei 

W. Walther, die deutsche Bibelübersetzung des Mittelalters, S. 703 ff. 


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— 122 — 


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59. rophaeam ain . . . swert A daz swert B: unbestimmter 
bezw. bestimmter Artikel. 

68. Antipas testis mpus fidelis Ant. mein trewer zeug A 
Ant. meins trewn gezeugn B: B übersetzt falsch, 
aber die Änderung ist aus der Absicht hervorgegangen, 
einen Sinn in die schwer verständliche Stelle zu bringen. 
69. wa da (ubi) in A kann Überlieferungsfehler sein. 

72. vö den opfern d’ abtgött ist erklärender Zusatz von B. 

79f. si quominus thüst du mind’ A ob nicht B: A ist 
wörtlich, aber B ist gewandter. 

85. gib ich zeessen: hier hat A mit zeessen einen ver¬ 
deutlichenden Zusatz. 

97. mysterium dienst A taugn B: A hat statt ,mysterium‘ 
,ministerium‘ gelesen. 

109. poenitere uffhören A püzzn B: A übersetzt falsch. 

110. in lectum in das bett A in ain bett B: bestimmter 
bezw. unbestimmter Artikel. 

124. s ah an e Schreibfehler in A. 

129. opera mea meine werck A mein gepot B: B über¬ 
setzt frei. 

130. Nachsatz ich wirde im geben A dem gib ich B: 
vgl. 1, 60. 61. 

135—138. A hat umgestellt, B die ursprüngliche Folge: hier 
ist A freier und zwar wohl der leichteren Yerständlichkeit 
wegen. 


Cap. m. 

24. in albis in weisse kleidern A in weizzm (Fehler für 
weizzn) B: hier verdeutlicht A durch Wiederaufnahme 
des vorhergehenden vestimenta. 

29. confitebor vergib A in A ist Schreibfehler: vgich B. 

38. A hat Nebensatz, B richtig Hauptsatz. A hat die Kon¬ 
struktion nicht verstanden. 

48. sarhane A Schreibfehler für sathane. 


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* 


— 123 — 

94. miser et miserabilis ein eilender un ein iamriger A 
iararig vnd iamlich B: B ahmt das lateinische Wort¬ 
spiel nach, das A nicht verstanden hat. 

106. aemulare hab lieb A nachvolg B: A scheint an 
amare gedacht zu haben. 

Cap. IV. 

1. Post haec vidi et ecce Nach disen dingen sah ich vn 

seht A Nach disen dingen nemt war ich sach B: 
B hat nicht die hölzerne Ausdrucksweise wie A. 

2. ostium apertum: apertum fehlt B fehlerhafterweise. 

25. septem lampades ardentes siben brinnende lampelen A 

YII lampen prunen B: A übersetzt das Particip 
wörtlich, B ändert es in das verbum finitum und gibt 
dadurch eine bessere stilistische Passung. 

37. habeus faciem quasi hominis het ein antlicz als des 

menschen A h. e. a. als ain mesch: A ist wörtlich, 
B klarer. 

38. dem A aine B: best. bezw. unbest. Artikel. 

Cap. XIY. 

12. citharoedorum citharizantium in citharis der harpfenden 
harpfe in iren harpfen A d' herpfer di da herpfen 
in irn herpfen: B übersetzt fliessender. 

14. sedem stül A stül gots B: B erläutert. 

15. quattuor vier B fehlt A. 

26. ex hominibus primitiae us alem als erst frucht A vö 

allen erstn dingen B: A übersetzt genauer, B versteht 
den Text besser. 

31. 32. per medium coeli durch die mitte des himels A 
durch mitten himel B: B hat hier, wie oft, ältere Aus¬ 
drucksweise, während A modernisiert. 

39. date illi honorem gebt im ere A erpiet im er B: B hat 

den eleganteren Ausdruck. 

41. dem A den B: Schreibfehler in A. 


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— 124 — 


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55. characterem das Zeichen des tiers A, B blos dz zaichn: 
A erläutert näher. 

59. mero mit lauterm wein A, mit laut' B: A erläutert 
näher. 

71. patientia Weisheit A gedultikait B: A übersetzt falsch. 

98. demessa est terra schneit si ab A di erd ward ge- 
sniten B: B übersetzt wörtlich und gut. 

112. falcem suam acutam scharpfe sichel A scharpfe lässt B 
fehlerhafterweise aus. 

Cap. XV. 

10. stantes fehlt A. 

29—31. de templo in A zweimal übersetzt. 

Cap. XXI. 

7. sanctam civitatem Ierusalem novam die heiligen stat 
hierusalem newe A di heilign stat di newen Jerus. B, 
A bleibt wortgetreuer, aber ist sprachwidrig. 

19. neque luctus neque clamor neque dolor noch die clag 
noch das geschrei noch der schmercz A, B hat 
mit richtigerem Sprachgefühl keinen Artikel gesetzt. 

21. quia wan B fehlt A. 

prima am ersten A die erstn ding B. A hat den Sinn 
nicht verstanden. 

39. fornicatoribus, A erweitert unnötig den gemeinen vn- 
keüschern. 

44. 45. in stagno ardenti igne et sulphure in de brinneden 
see mit fewr vn mit schwebel A in de see dez 
prinendn fewrs vn dez swebelz B: A hat zwar dem 
Wortlaut entsprechend den Ablativ übersetzt (mit . . .), 
B aber ist durch Umsetzung des Ablativs in den Genitiv 
im Ausdruck gewandter. 

62. angulos engel A winkl B: A hat angulos als angelos 
gefasst. 

80. arundine aurea güldin A ist in B fehlerhaft ausgelassen. 


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125 — 


85—87. mensura hominis quae est angeli die mass des 
menschen die da ist des engels A vnd dz maz dez 
meschn waz dez engels A bleibt wörtlich und ist un¬ 
verständlich, B setzt das Verb, copulat. waz ein und 
wird klar. 

92. ornata geziert A, B macht den Satz verständlicher durch 

Einsetzung des Verb, finit, warn. 

93. pretioso edeln A fehlt B. 

106. perlucidum vast liecht A durchleuchtet B: B ist 
poetischer. 

121. per diem durch die nacht A d. d. tag B: A ist falsch. 

In den folgenden Zeilen ist der Schreiber von A abgeirrt. 
128. abominationem verflücbt ding A vpanenschaft B: 
B hat ein freigebildetes Wort (verbannenschaft ist 
nicht belegt). 


Cap. XXII. 

1. 2. fluvium der fluss A ainen fl. B: best. bezw. unbest. 
Artikel. 

17. 18. videbunt . . . nomen eius werde sehen . . . 
sinen namen A, B fügt zur Verdeutlichung zu name 
,geschribn‘. 

54. 55. in sordibus in den Unreinigkeiten A in vnsauber- 
keit B: A ist wörtlich, B sprachrichtiger. 

57. 58. justificetur der werd noch gerecht gemacht A d’ 
tü di gerechtikeit noch B: A übersetzt wörtlich, 
B gibt den richtigen Sinn. 

58 — 60 ist in B ausgelassen. 

62. reddere zugegen A ist Schreibfehler, ze geben B. 

67. in sanguine agni ist in B vergessen. 

77. johänes B, A hat iesus durch Verlesen. 

82. spiritus et sponsa der geist und die braut A d’ präuti- 
gam vnd di praut B: B ändert willkürlich. 

97. de Libro vitae von dem büch lebens A v. d. holtz dez 
lebens: B hat Libro als ligno gelesen. 


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- 126 — 


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Aus deu grammatischen und stilistischen Beispielen ergibt 
sich für das Verhältnis zwischen A und B folgendes: 

A und B gehen in letzter Hinsicht auf eine deutsche 
Übersetzung der Apocalypse zurück, aber sie weichen doch stark 
von einander ab. Besonders B hat oft selbständig geändert. 
A hält sich pedantisch an die Vorlage, B hat die Tendenz, 
den Stil zu glätten und ist gewandter abgefasst. A hat ziemlich 
viele Fehler (Schreibfehler, Auslassungen, Übersetzungsfehler) 
und ist keineswegs so sorgfältig als man bei einer so kost¬ 
baren Handschrift erwartet. 


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Lebenslauf 


Am 6. September 1885 wurde ich Erich Georg Julius Eicliler, 
evang. Konfession, preussisclier Staatsangehöriger, geboren zu Königs¬ 
berg in der Neumark als Sohn des Kaufmanns Georg Friedrich Wil¬ 
helm Eicliler und seiner Ehefrau Maria geb. Schmidt. Drei Jahre 
alt, verlor ich meine treusorgende Mutter. Von Ostern 1892—1895 
besuchte ich die Vorschule in meiner Heimatstadt und kam Ostern 
1895 auf das dortige Gymnasium, welches ich 1906 zu Ostern mit dem 
Zeugnis der Reife verliess. Seit Ostern 1906 habe ich mich in Greifs¬ 
wald dem Studium der deutschen Philologie, der Geschichte, Geo¬ 
graphie und Religion gewidmet. Während meiner Studienzeit nahm 
ich an den Vorlesungen und Übungen folgender Herren Professoren teil: 
Bernheim, Crednerf, Curschmann, Deecke, Ehrismann, Friede¬ 
richsen, Haussleiter, Heller, Oldenberg, Otto, Pernice, Rehmke, 
Reifferscheid +, Schmekel, Semrau, Stosch, Ulmann, Werminghofif; 
ihnen allen schulde ich herzlichen Dank. 

Zu ganz besonderem Danke fühle ich mich Herrn Geheimen 
Regierungsrat Professor Dr. Alexander Reifferscheidf ver¬ 
pflichtet, der die vorliegende Arbeit anregte, Herrn Dr. Erich 
Petzet, Sekretär der Kgl. Hof- und Staatsbibliothek zu 
München, der mir beim Kopieren des cgm. 111 freundliclist seine 
langjährige Erfahrung zu gute kommeu liess und Herrn Professor 
Dr. Gustav Ehrismann, der mir bei der Abfassung meiner Arbeit 
jederzeit mit Ratschlägen in liebenswürdigster Weise zur Seite stand. 


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